Zypern: Gezielt eliminiert

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  • Die zweitgrößte zypriotische Bank Laiki wird ganz geschlossen und abgewickelt. Sparer bis 100.000 Euro behalten ihre Guthaben, alle anderen Beteiligten werden viel Geld verlieren, wenn nicht sogar alles: das gilt für Aktionäre, Anleihenbesitzer und betuchte Kunden.
  • Die Bank of Cyprus soll zwar überleben, wird aber ebenfalls so gerupft, daß Aphrodite nur noch weinen kann. Sie muss die Schulden des Konkurrenten Laiki bei der zyprischen Notenbank übernehmen, und das sind neun Milliarden Euro. Das ist nahezu so viel, wie die Troika den Zyprioten nun an Geld zukommen läßt.  Aktionäre, Gläubiger und reiche Kunden werden so viel Geld auch bei dieser Bank verlieren. Guthaben über 100.000 Euro sollen rund 30 Prozent ihres Wertes verlieren oder mehr.

Der Finanzsektor war bisher neben dem Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig Zyperns.

Zu allem Überfluß sieht die Einigung mit den Euro-Finanzministern auch noch vor, daß die Kapitalertragssteuer und die Unternehmensteuer erhöht werden. Europa bekommt die „Einheitsrasur“.


Unter diesen Umständen werden die reichen Russen, Ukrainer und Briten, die Zypern bisher gerne als Steueroase und Geldspeicher genutzt haben, wohl die Lust auf das Land verlieren.


Normale Geschäftskonten kann man auch weiter auf Zypern einrichten, wenn man von außerhalb Europas Geschäfte in Europa abwickeln will und ein Bankkonto zu Geschäftszwecken in Euroland benötigt.

 

Den Gewinn legt man allerdings besser nicht in Europa an, nicht auf Zypern, nicht auf Malta, nicht in Spanien, nicht in Italien und natürlich auch nicht in Deutschland.

Da wissen wir besseres.


Am Besten steigt man ganz aus dem Bankensystem aus. Wie der „Spiegel“ in seiner Online-Ausgabe vom 25. März 2013 richtig feststellte, hat der Fall Zyperns gezeigt, daß

 

„man eine bedeutende Bank abwickeln und eine zweite schrumpfen kann, ohne daß die Finanzmärkte verrücktspielen. Im Gegenteil: An den Börsen schossen die Kurse am Montag sogar nach oben.“


Zypern war nicht nur eine Blaupause dafür, wie Bankkunden – an den verlogenen „Einlagenversicherungen“ vorbei – enteignet werden können, sondern auch eine Blaupause dafür, wie man Banken eindampft.

 

Man übt immer im Kleinen, was man im Großen plant.