Rund Euro 1,1 Millionen hat er an Steuern hinterzogen. Im März 2014 wurde er wegen Steuerhinterziehung verurteilt, zur Geldwäscheverurteilung reichte es nicht. Aber irgendwas musste da noch drauf, auf diesen ehrlosen Wicht:
Die Landeshauptstadt München wollte ihn entehren und entzog ihm auch noch die Schanklizenz.
“So einer gehört nicht zu uns!”
Mit seinem eigenen Zelt auf dem Münchner Oktoberfest war es damit vorbei: Der elende verachtungswürdige Steuerhinterzieher flog aus seinem “Hippodrom”.
Hilft da nicht nur noch der Strick?
Wir reden von Sepp Krätz. Für Nichtmünchner: Sepp Krätz hatte sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet, von der Metzgerlehre über den Schankkellner bis zum Pächter der Münchener „Waldwirtschaft“. Schließlich kam er ganz oben an. Er bekam sein eigenes Zelt auf dem Oktoberfest, das besagte Hippodrom.
Und ihm wurde höchste Anerkennung zuteil. Das Hippodrom war “in” unter Sepp Krätz. Er gehörte zur Lokalprominenz: Ex-Daimler-Chef Jürgen Schrempp trug sich im Gästebuch der „Waldwirtschaft“ ebenso ein wie Schauspielerin Veronica Ferres und der frühere Fußballstar Lothar Matthäus. Pater Anselm vertraute ihm das Lokal „Andechser am Dom“ an.
Alles aus? Ansehen futsch? Freunde weg? Nur noch verachtet, wie es sich für einen Steuerhinterzieher gehört?
Das Hippodrom lebt weiter. Der Prominenten-Wirt hat sich die Markenrechte sichern lassen. Nun wird das Zelt halt nicht mehr auf der “Wiesn” aufgeschlagen, sondern ganz in der Nähe im „Postpalast“.
Wenn auf der Theresienwiese um 23 Uhr Schluss ist, soll es auf der „Late Night Wiesn“ im Postpalast erst richtig rundgehen. Die Wochenenden in der Oktoberfestzeit des Jahres 2015 sind schon ausgebucht.
Sepp Krätz ist also weiter “mittendrin”. Auch bald wieder “mittendrin” sein wird Uli Hoeness.
Wäre das denkbar, wenn Krätz und Hoeness sich beispielsweise an Kindern vergangen hätten?
Richtig: Was für eine blöde Frage!
Die Volksmeinung folgt eben nicht der Auffassung von Politik und Mainstreampresse. Steuerhinterziehung wird weiter als künstlich aufgeblasener Straftatbestand betrachtet. Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange her, da galt das als Ordnungswidrigkeit, so wie das Auto an einer abgelaufenen Parkuhr.
An diesem Beispiel sehen wir schön, wie repressiv der Staat zwischenzeitlich geworden ist. Das gesunde Volksempfinden folgt dem nicht.
Legale Steuervermeidung ist nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit – wie ärgerlich für den Staat.