Was aber macht den Handel mit Währungen für Spekulanten so attraktiv? Wolfgang Stobbe, Vorstand von Deutschlands Marktführer FXdirekt Bank, sieht die Gründe vor allem in den Gewinnchancen und der Transparenz des Marktes: „Der Devisenhandel ist von einer ungeheuren Dynamik geprägt. In wenigen Minuten können sich die Verhältnisse entscheidend ändern und das übt auf viele Anleger einen großen Reiz aus. Gleichzeitig ist die Transparenz sehr hoch. Der Euro läßt sich kaum manipulieren. Darüberhinaus können Privatkunden heutzutage mit Hilfe einer professionellen Handelssoftware ihre Aufträge in Sekundenbruchteilen am Markt platzieren“.
Ein weiterer Reiz liegt natürlich in der Hebelwirkung. Beim Devisenhandel handelt es sich um ein „Margingeschäft“: Der Kunde hinterlegt auf seinem Devisenkonto eine bestimmte Geldsumme, die als Sicherheitsleistung („Margin“) fungiert. Vereinfacht ausgedrückt kann der Kunde durch diesen Hebel eine wesentlich höhere Geldsumme am Markt bewegen, als sein tatsächlich eingesetztes Kapital beträgt.
Je nachdem, wie hoch der Hebel gewählt wird, werden die Gewinn- und natürlich auch die Verlustmöglichkeiten größer. Im Devisenhandel dreht sich daher alles um die letzte Nachkommastelle der Kursnotierung, den so genannten Pip. Obwohl es hierbei scheinbar nur um kleine Änderungen geht, wirken sich diese durch den Hebel überproportional in Geld aus. Kommt es zu schnellen Kursbewegungen, sind Gewinne in zweistelliger Prozenthöhe binnen weniger Minuten keine Seltenheit.
Wo hohe Gewinne locken, ist folglich auch das Risiko entsprechend groß, wenngleich beim Handel mit Devisen theoretisch keine Nachschußpflicht („Margin-Call“) wie bei Futures besteht. Dafür sorgt der so genannte „Margin-Watcher“, der bei Unterschreiten eines gewissen Levels alle Position automatisch liquidiert.
Einsteiger sollten achten, am Anfang nicht mit zu großen Hebeln zu starten und sich langsam mit der Materie vertraut machen. Hebel von 100 oder 200, wie sie Anfängern teilweise angeboten werden, sollten vermieden werden.