Von Griechen & Ratten

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Nun kommt die Griechenland Krise den entwickelten westeuropäischen Hochsteuerländern in Wirklichkeit entgegen:

1.

Die Regierungen der Euroländer sind über die gegenwärtige Schwäche des Euro begeistert. Sie wissen zwar genau, daß diese Schwäche nicht von Dauer sein wird, da Dollar und britisches Pfund früher oder später zusammenbrechen werden. Aber die vorübergehende Entlastung für die Exportindustrie der Euroländer wird mit viel Wohlwollen gesehen.

2.

Weiterhin bietet die aktuelle Situation angesichts des geringen Anteils Griechenlands von 2,5% an der Wirtschaftsleistung der Eurozone die Möglichkeit, Instrumente zu entwickeln, mit denen die Menschen in der Eurozone in den gegenwärtigen Krisenzeiten diszipliniert werden können, sprich: Wie man an das Geld all jener kommt, die noch nicht zu vom Staat abhängigen unterwürfigen Hartz IV Empfängern verkommen sind, sondern die Frechheit besitzen, sich ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit bewahren zu wollen.

 

Und da nun erfahren wir Erstaunliches:

Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou stellte bei einer Pressekonferenz seine Pläne zum Vorgehen gegen die Finanzmisere vor:

  • Beispielweise gelten ab Januar 2011 jegliche geschäftlichen Transaktionen über einem Wert von 1.500 Euro nur dann als legal, wenn sie per Überweisung oder Kreditkarte abgewickelt werden.
  • Alle Bargeldgeschäfte über der genannten Grenze sind illegal.

Der Staat plant außerdem weitere Kontrollen seiner Bürger:

 

  1. Das gemeldete Einkommen von Besserverdienenden wird mit den individuellen Ausgaben abgeglichen werden. Auf diese Weise fließen die tatsächlichen Lebenskosten in die Steuerpflicht ein.
  2. Weiterhin müssen alle Konten der griechischen Bürger im Ausland innerhalb von 6 Monaten offengelegt werden.
  3. Es wird ein Computernetzwerk aufgebaut werden, das sämtliche Daten aller Ministerien und Behörden sammelt und speichert. Damit wird jeglicher Geldfluss einer natürlichen oder juristischen Person erfaßt. 
  4. Am Januar 2011 müssen ferner alle Firmen ihre Zahlungen ab einem noch nicht festgelegten Betrag über Bankkonten abwickeln.
  5. Banken werden verpflichtet alle Finanztransaktionen in Echtzeit den Behörden zur Verfügung zu stellen.
  6. Rechnungen zwischen Firmen und zwischen Firmen und dem Staat dürfen nur noch elektronisch ausgetauscht werden.
  7. Ab einer Summe von 3.000 Euro werden keine herkömmlichen Rechnungen auf Papier mehr akzeptiert, sondern nur noch eine elektronische Version als Datensatz – auf die Vater Staat jederzeit zugreifen kann. 
  8. Alle Steuerberater, Buchhalter, Notare, Anwälte usw. werden zertifiziert und bekommen eine digitale Signatur, um mit den Steuerbehörden auf elektronischen Weg kommunizieren zu können. Der bisherige Briefwechsel auf Papier ist dann nicht mehr erlaubt. 

 

Die armen Griechen müssen sich derzeit vorkommen wie Ratten in einem Versuchslaboratorium für die Regierungen der Hochsteuerländer dieser Welt.

 

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  • Die heiße Phase der Krise
  • und die Unterjochung einst freier Bürger

 

wird Hand in Hand erfolgen unter dem Jubelgeschrei der Beamten und der neidzerfressenen sozialen Unterschicht.

Wie es aussieht, wird sich das Krisenszenario schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres verschärfen:

 

  • Die zunehmende Unfähigkeit der Staaten, ihre wachsenden Defizite zu finanzieren und die dadurch verursachten Staatsbankrotte zu vermeiden wird sich abzeichnen;
  • abzeichnen werden sich die bei den Banken anstehenden massiven Forderungsausfälle und ihre Auswirkungen auf deren Kapitalausstattung sowie die Unfähigkeit der Banken, ihre eigenen langfristigen Verbindlichkeiten kurzfristig zu finanzieren;
  • und ferner wird es zum unvermeidlichen Anstieg der Leitzinsen kommen.

 

Diese drei Tendenzen sind in starkem Maßen miteinander verbunden, denn sie alle basieren auf der selben Tatsache:

 

der kurzfristige Finanzierungsbedarf des globalen Finanzsystems und der westlichen Staaten ist bei weitem größer als das verfügbare Sparaufkommen.

 

Da zeichnet sich was ab:

2008 begann die Reihe der Staatsbankrotte mit Island, sprang nach Lettland über, 2009 dann Irland, Kalifornien und Dubai (in Wirklichkeit gesichert durch Abu Dhabi), und heute ist Griechenland an der Reihe.

2010 wird das Jahr werden, in dem der Begriff der

 

Junk-Staatsanleihen

sich allgemein durchsetzen wird:

Wer in der Reihe der Staatsbankrotte wirklich wartet, das sind

 

  1. Japan,
  2. Großbritannien (niemand nimmt zur Kenntnis, daß Standard & Poor das britische Bankensystem längst aus der Liste der sichersten Banken der Welt gestrichen hat)
  3. und die USA.

 

Das aber wird an den Finanzmärkten und im Weltwährungssystem schlicht verdrängt, ausgeblendet. Man weiß diesem Problem auch nichts entgegen zu setzen.

Denn gegen ein Einbrechen der tragenden Pfeiler eines Systems sind keine Rettungsmaßnahmen mehr möglich.

Und was dann?

Wer mit seinem Papiergeld dann noch in Deutschland oder anderen Hochsteuerländern Europas oder auch in den USA sitzt, dem wird kaum mehr zu helfen sein.

 

  • Nicht jeder kann auswandern.
  • Aber das Vermögen, zumindest Teile davon, können das sehr wohl.

 

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Es geht darum, sich baldmöglichst abzusichern über Sachwerte (Immobilien und Edelmetalle) in zuverlässigen ausländischen Jurisdiktionen. Und die Regierungen der Hochsteuerländer dürfen nicht wissen, wo sich die Vermögenswerte in den Zeiten der Cholera der Finanzkrise wirklich befinden. Hissen wir mit Gabriel García Márquez die gelbe Flagge. Nicht auf dem Magdalenenstrom, sondern in Hong Kong, Panamá, Singapur und anderen Orten.

Aber bald, bevor die Devisenkontrollen einsetzen, die derzeit als „Rattentest“ an den Griechen ausprobiert werden.