Vielfalt an Zertifikaten

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Viele Formen von Zertifikaten
Von konservativ über ausgewogen bis spekulativ

(konservative) Garantiezertifikate

Sie liefern am Ende der Laufzeit eine Auszahlung, in der Regel mindestens in Höhe des ursprünglichen Kapitaleinsatzes (100% Kapitalgarantie).

Was die Gewinnmöglichkeiten angeht, läßt sich keine allgemeingültige Aussage für die in ihrer Konstruktion sehr unterschiedlichen Garantiezertifikate treffen. In der Mehrzahl bleibt die Gewinn-Chance wegen des ausgeschlossenen Verlustrisikos begrenzt. Allerdings gibt es auch Papiere, deren Gewinne nach oben unbeschränkt sind.

Discountzertifikate

Mit einem Discountzertifikat partizipiert der Anleger an der Entwicklung einer einzelnen Aktie bzw. zumeist eines Aktienindex mit einem Abschlag Er muß mithin weniger Kapital als bei einem Direktinvestment einsetzen. Dafür sind die Renditechancen begrenzt, da ein sog. Cap eingebaut ist. Das ist eine Obergrenze, bis zu der das Zertifikat an der Kursentwicklung partizipiert.

Discountzertifikate eignen sich besonders für seitwärts tendierende Märkte.

Indexzertifikate

Das sind die beliebtesten Zertifikate. Ein DAX-Zertifikat bildet beispielsweise exakt den Kursverlauf des DAX 30 nach. Die Gewichtung einzelner Aktien in diesem Index steht dabei von Anfang an fest – anders als etwa bei aktiv geführten Indexfonds, für die grundsätzlich ein Ausgabeaufschlag fällig wird.

Mit Indexzertifikaten können Anleger an der Wertentwicklung fest definierter Marktsegmente teilhaben, ohne jede einzelne Aktie kaufen zu müssen. Das erlaubt bei geringem Kapitaleinsatz eine hohe Risikostreuung.

Indexzertifikate eignen sich gut als Grundlage eines Depots, da sie weniger stark schwanken als einzelne Aktien und sehr transparent sind.

Themen-/ Strategie-/Branchenzertifikate

Weniger Risikostreuung bieten Branchen- oder Themenzertifikate. Beispiel dafür ist ein Automobil-Zertifikat, in dem Hersteller und auch Zulieferer zusammengefaßt sein können.

Auch regionale Schwerpunkte lassen sich setzen. Beliebt sind Zertifikate, die nach einem fest definierten Schlüssel die Marktentwicklung in den Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, Indien und China, kurz BRIC genannt, abbilden.

Der Anlageerfolg mit Branchen- oder Themenzertifikaten hängt natürlich vom Trend der darin enthaltenen Märkte oder Aktien ab. Anleger können sich damit neue Anlagethemen und -regionen erschließen.

Bonuszertifikate

Mit Bonus-Zertifikaten verbinden Anleger die Vorzüge von Index- und Discount-Zertifikaten. Sie ermöglichen ansprechende Renditen in Seitwärtsmärkten, lassen dem Anleger aber alle Chancen bei stark steigenden Märkten.

Das Bonus-Zertifikat verspricht dem Investor am Laufzeitende eine Rückzahlung zum Bonuslevel (Ausgangsbetrag plus Bonus). Dieses Versprechen gilt allerdings nur, wenn der Basiswert während der Laufzeit eine bestimmte Kursschwelle (Barriere) nicht ein einziges Mal (!) unterschreitet. Tut er dies, erhält der Anleger am Laufzeitende eine Zahlung in Höhe des dann gültigen Kurses des Basiswertes. Nach oben sind die Gewinne in den allermeisten Fällen nicht beschränkt – Ausnahmen haben einen Eintrag unter der Rubrik "Partizipationsgrenze". Akzeptieren müssen Anleger bei dieser Form, daß der Emittent die eventuell zu vereinnahmenden Dividenden einbehält, um diese Form der Rückzahlung finanzieren zu können.

(spekulative) Hebel- und Turbozertifikate

Chancen ebenso wie Risiken lassen sich mit Hebel- bzw. Turbozertifikaten vergrößern. Dabei wird die Kursveränderung des Basiswerts (etwa ein zugrundeliegender Index) um einen Faktor gehebelt ähnlich wie bei einem Optionsschein. Während ein einfaches Indexzertifikat stets im gleichen Umfang steigt oder fällt wie der zugrunde liegende Index, verändert sich der Wert der Hebelprodukte stets überproportional gegenüber fallenden oder steigenden Notierungen des Basiswerts. Der Grund: Turbos und Co. partizipieren mit einem deutlich geringeren Kapitaleinsatz von der Indexbewertung, erkaufen sich diesen Vorteil allerdings mit einer „K.O.-Schwelle“, bei deren Unterschreiten das gesamte eingesetzte Kapital verloren geht. Mit Hebel- und Turbozertifikaten kann man auch auf fallende Kurse setzen, also einen Kursrutsch gewinnbringend hebeln. Diese Papiere heißen dann Shortzertifikate.