Dieser Mann wird zum Totengräber des bestehenden Euro-Systems.
Wir reden von
Ulrich Bindseil: EZB-Generaldirektor für Zahlungsverkehr.
Den Namen wird man sich merken müssen.
Ausgerechnet dieser Generaldirektor der EZB hat Ende letzten Jahres ein Buch zur Geschichte des Zentralbankwesens veröffentlicht, in dem er die
monetäre Staatsfinanzierung als den historischen Normalfall
beschreibt. Ausserdem stuft er das positiv ein als eine
im Prinzip gute Sache.
Dieser Ulrich Bindseil zeichnet innerhalb der EZB derzeit verantwortlich für die praktische Umsetzung und Einführung von digitalem Zentralbankgeld.
Ulrich Bindseil hat in einem Arbeitspapier mit dem Titel
“Tiered CBDC and the financial system”
niedergeschrieben, wie man das Problem des Bedeutungsverlustes der Banken nach Einführung von digitalem Zentralbankgeld relativ leicht lösen und damit mögliche Vorteile der Menschen mit Zentralbankgeld erst gar nicht zum Entstehen kommen lassen muss.
Wir berichteten darüber bereits am 03. April. – HIER
Persönlichkeiten wie Machiavelli, Montesquieu, Mirabeau, Ricardo und Hamilton haben sich an Diskussionen um das Verhältnis von Regierungen und Zentralbanken beteiligt:
- Wie unabhängig muss eine Zentralbank sein?
- Gehört der Geldschöpfungsgewinn dem Staat oder Privaten?
- Sollte die Zentralbank dem Staat Kredit geben?
Schon im 15. Jahrhundert wurden diese Fragen gestellt.
Als Beispiele früher Zentralbanken, die Jahrhunderte lang erfolgreich arbeiteten, nennt Bindseil:
- die Hamburger Bank, gegründet 1619, die das Ziel der „Beförderung der Commerzien und Handlung“ hatte,
- die Bank von Amsterdam von 1609,
- die Bank von Rialto in Venedig von 1587
- und die Casa di San Giorgio in Genua, die von 1404 bis 1815 im Geschäft war.
Auch das alles war bei uns bereits Thema, nämlich schon am 13. Februar 2016 – HIER
Bindseil folgert:
„Alles in allem legt die historische Evidenz den Schluss nahe, dass man Monetisierung von Staatsschulden nicht unbedingt als von Übel betrachten muss.“
Und genau vor diesem Hintergrund kauft die EZB derzeit massenhaft italienische Staatsanleihen auf.
Dem überzeugenden Einwand gegen solche Maßnahmen, dass die Gefahr des Missbrauchs durch die Regierung groß sei, hält Bindseil entgegen, dass man nicht von vorneherein einen Missbrauch unterstellen dürfe, wenn sowohl eine konstruktive als auch eine schädliche Nutzung dieser Flexibilität der Finanzierung MÖGLICH seien. Es besteht also nichts weiter als eine vage “Möglichkeit”, dass keine schädliche Nutzung erfolgt.
Kommt ein Bankräuber vor Gericht mit der Einlassung durch, er wollte das geraubte Geld doch nur nutzen, um seiner Oma eine Warzenoperation zu finanzieren?
Ein Ziel der bevorstehenden Reise ist damit schon einmal klar definiert.
Bis vor 50 Jahren galt fast immer ein Edelmetallstandard.
Das heißt, die von den Zentralbanken herausgegebenen Währungen trugen das Versprechen in sich, dass man sie zu einem bestimmten Kurs in Gold oder Silber umtauschen konnte.
Das hatte zur Folge, dass die Zentralbanken darauf achten mussten, flüssig zu bleiben. Wenn die offiziellen Goldreserven nicht groß genug waren, war es sehr riskant, zusätzliches Geld in Umlauf zu bringen. Diese Begrenzung gibt es heute nicht mehr.
Gegenwärtig werden ca. 90% des umlaufenden Geldes unter Aufsicht der Zentralbank von privaten Geschäftsbanken in Form von Bankeinlagen, sogenanntem Giralgeld, auf eigene Rechnung geschaffen.
Und nun soll unter Federführung von Herrn Bindseil im Rahmen einer Währungsreform das digitale Zentralbankgeld eingeführt werden wie folgt:
- Jeder Bürger bekommt bei der Zentralbank ein Konto für den Zahlungsverkehr.
- Die Guthaben darauf sind eins zu eins mit Guthaben bei Geschäftsbanken oder Bargeld austauschbar.
- Wie Bargeld sind diese Guthaben nicht insolvenzgefährdet, weil die Zentralbank und nicht eine Geschäftsbank dahintersteht.
- Die Zentralbank sorgt dafür, dass man mit diesen digitalen Euros bezahlen und Überweisungen tätigen kann.
Bis dahin hört sich das noch gut an und die Währungsreform wird mit dieser Argumentation dem Büger schmackhaft gemacht werden. Aber:
Damit nicht massenhaft Guthaben von den Banken abgezogen werden und zur Zentralbank wandern, schlägt Bindseil vor, höhere bei der Zentralbank gehaltene Guthaben als Euro 3.000 unattraktiv zu machen.
Guthaben bis Euro 3.000 will er mit dem gleichen Zinssatz vergüten wie ihn Banken für ihre Guthaben bei der Zentralbank bekommen, mindestens aber mit 0%.
Für alles über Euro 3.000 gäbe es dagegen nur einen Zins deutlich unterhalb des für Bankguthaben Üblichen und höchstens (!) 0%.
O-Ton Bindseil:
“Es ist essenziell, dass man die Emission von digitalem Zentralbankgeld so steuern kann, dass es der Effizienz des Zahlungsverkehrs dient, ohne zwangsläufig die Währungsordnung dadurch in Frage zu stellen, dass es zu einer wichtigen Form der Wertaufbewahrung wird.“
Der Wertaufbewahrung und -sicherung soll das digitale Zentralbankgeld demnach nicht dienen.
- Bindseil will sowohl strukturelle Verschiebungen von Bankguthaben zur Zentralbank verhindern,
- als auch krisenhafte, die im Zuge eines sogenannten Bank-runs entstehen.
Bei näherem Hinschauen erweist sich alles als grosse Mogelpackung.
Das digitale Zentralbankgeld dient der totalen Kontrolle des Bürgers.
Bindseil arbeitet mit dem Matthews-Trick. Man täusche links an, gehe dann aber rechts am Verteidiger vorbei:
“Ziehe den Ball aus dem Lauf mit der rechten Sohle kurz nach links, dann mit dem rechten Aussenenrist nach rechts.”
Diese Finte gehört zu den bekanntesten Tricks überhaupt. Wie wir sehen, wird sie nicht nur im Fussball angewandt:
Bindseil proklamiert
“effizientes, sicheres und modernes Zentralbankgeld für jeden verfügbar zu machen“,
zieht dann aber mit dem Aussenrist nach rechts und erreicht, dass das neue digitale Zentralbankgeld besser kontrollierbar sein wird als Bargeld. Denn ohne digitales Zentralbankgeld gibt es dann keinerlei Zugang der Bürger zu Geld mehr.
Jeder, der sich der Hoffnung hingibt, digitales Zentralbankgeld könnte so ausgestaltet werden, dass die Privatsphäre auch nur ansatzweise ähnlich gewahrt wird wie bei Bargeldnutzung, wird eines Besseren belehrt. Es geht um mehr Kontrolle, um weitere Entrechtung der Bürger, in erster Line der Bürger mit Vermögenswerten.
Ulrich Bindseil, EZB-Generaldirektor für Zahlungsverkehr, ist der Playmaker der nahenden Währungsreform im Hintergrund.