Spiegel Online wacht auf

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  • In Japan, dem unumstrittenen Schuldenweltmeister, liegen die Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand inzwischen bei 678 Prozent der jährlichen Steuereinnahmen. Das bedeutet: Die Japaner müssten fast sieben Jahre lang sämtliche Steuereinnahmen für die Tilgung ausgeben, um ihren Staat schuldenfrei zu machen.
  • In den USA liegt die Quote bei 302 Prozent.
  • In Deutschland, dessen Anleihen von den Rating-Agenturen mit wunderbarem dreifachen A bewertet werden, sind es immerhin noch 192 Prozent. Im Bundesetat sind Zinszahlungen schon der größte Posten nach den Sozialausgaben. Es werden neue Schulden gemacht, um die Zinsen für die alten bezahlen zu können.

 

Solange das Geld nicht von den Notenbanken gedruckt wurde, gewährten sogenannte institutionelle Investoren (Pensionsfonds, Versicherungen) und Privatleute dem Staat diese Kredite. Sie taten dies in der Erwartung, dass ihr Geld dort sicher angelegt sei. Doch ewig konnte dieses Geschäft nicht laufen. Irgendwann musste sich bei den Gläubigern die Furcht breitmachen, dass auch

der Staat kein Hafen mit ewiger Sicherheitsgarantie

ist.

Die Schuldenorgie des Jahres 2009, als die Regierungen mit abenteuerlichen Beträgen das globale Finanzdesaster abwendeten, hat nun dieses System endgültig ad absurdum geführt. Die Anleger wollen nicht mehr, und das ist gut so. Selbst Angela Merkel erkannte bereits im Januar 2009:

"Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht stimmt nicht."

Auszüge aus Spiegel Online, Kommentar von Wolfgang Kaden, 18. Mai 2010

Wachstum? Diese Zeiten sind vorbei