Jeder sechste künftige Rentner in Deutschland denkt ans Auswandern, belegte eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Postbank-Studie. Und auf eine – nicht repräsentative – Online-Umfrage der FTD "Würden Sie auswandern, wenn die Rente nicht reicht?" antworteten 77 Prozent der mehr als 2600 Teilnehmer mit "ja".
Aber schon heute ist Auswandern längst nicht mehr nur ein Thema der 20 und 30-Jährigen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: immer mehr Rentner wandern aus. 2003 kehrten 5328 Menschen über 65 Jahren Deutschland offiziell den Rücken, gaben also Ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik auf. Zwei Jahre später waren es mit 5976 bereits knapp 650 ältere Auswanderer mehr
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Betrachtet man die Altersgruppe ab 50 Jahren, – denn nicht jeder hört erst mit 65 auf zu arbeiten – ergibt sich ein ähnliches Bild: 20.644 der Über-50-Jährigen sagten Deutschland 2005 "Tschüss". Zwei Jahre zuvor waren es 19.264.
Noch höher liegen dürfte die Zahl der inoffiziellen Emigranten: Denn, wer einen Wohnsitz in der Bundesrepublik behält, gilt nicht als Auswanderer, erspart sich womöglich nervenzehrende Bürokratie, kann leichter wieder nach Deutschland zurückkehren und hat im Zweifel keine finanziellen Nachteile.