Aus der ehemals nicht konvertiblen chinesischen Währung wird demnächst ein Renmimbi mit flexiblen Wechselkursen und freier Konvertierbarkeit werden. Aus einem lange Zeit extrem abgeschotteten inländischen Kapitalmarkt wird Schritt für Schritt ein internationaler Kapitalmarkt, auf dem die chinesische Währung eine wachsende internationale Bedeutung bekommt.
Schon heute refinanzieren sich internationale Unternehmen über so genannte Dim Sum Bonds am chinesischen Kapitalmarkt, die nicht nur in Hongkong, sondern selbst in der Finanzmetropole von London gehandelt werden. Diese Anleihen werden bereits seit einer Reihe von Jahren in einigen afrikanischen Staaten von den dortigen Notenbanken als offizielle Devisenreserven gehalten.
Die Konsequenz des chinesischen Weges ist eindrucksvoll und weder Europa noch die USA scheinen dem wirklich etwas entgegensetzen zu können. Sobald der Renmimbi frei konvertierbar und flexibel sein wird, ist es nur eine Frage einer relativ kurzen Zeit, bis die chinesische Währung den Euro als zweitwichtigste Reservewährung ablöst.
Nur: Wie lange wird der Renmimbi dann nur die Nummer zwei bleiben?
Es gibt erstaunliche gesamtwirtschaftliche Parallelen zwischen der Situation der USA nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Aufstieg zur Hegemonialmacht begann, und dem heutigen China:
1. Exportweltmeister mit hohem Leistungsbilanzüberschuss,
2. geringes Haushaltsdefizit,
3. und relativ niedrige Staatsverschuldung.
Von all dem gilt nichts mehr für die USA und alles für China.
Sobald der Renmimbi dem Dollar tatsächlich den Rang als globale Reservewährung den Rang streitig macht, ist das das Ende für die USA als Weltmacht Nummer eins, mit heute unabsehbaren Folgen für das internationale Finanzsystem.