Raus aus dem Dollar-System

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Soll man eine Währung als Zahlungsmittel akzeptieren, die nur wegen der Programme des Quantitative Easing überhaupt noch existiert?

China und Brasilien jedenfalls nabeln sich vom Dollar ab:

Fast die Hälfte ihres bilateralen Handels wollen sie künftig in den eigenen Währungen Yuan und Real abrechnen.

Die Finanzminister und Notenbankchefs beider Staaten unterzeichneten am 26. März 2013 vor Beginn des Treffens der fünf wichtigsten Schwellenländer (BRICS) in Südafrika eine entsprechende Vereinbarung.

Damit können jährlich Geschäfte im Gegenwert von bis zu 30 Milliarden Dollar in Real oder Yuan bezahlt werden. Das ist fast die Hälfte des bilateralen Handelsvolumens von 75 Milliarden Dollar (rund 58 Milliarden Euro).

Es ginge darum, im Fall von Turbulenzen an den Finanzmärkten gewappnet zu sein“, sagte der brasilianische Notenbankchef Alexandre Tombini.

Auch Brasiliens Wirtschaftsminister Guido Mantega sieht in dem Vertrag einen Puffer gegen mögliche Spannungen an den Finanzmärkten, an denen der Dollar dominiert. Damit könnten Unterbrechungen des Handels im Falle von Erschütterungen oder Kreditengpässen verhindert werden.

Brasilien liefert vor allem Eisenerz und Soja in die Volksrepublik. China wiederum verkauft vor allem Maschinen und Elektronik in die größte lateinamerikanische Volkswirtschaft.

Auf dem Brics-Gipfel in Durban haben Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika

  • eine eigene Infrastrukturbank

ins Leben gerufen und

  • gemeinsame Währungsreserven

werden angelegt.

Der Dollar verliert sein Fundament als Weltleitwährung, wenn die großen Akteure ihn schlicht nicht mehr nutzen.

China nimmt da kein Blatt vor den Mund.

Aber statt die Dominanz des Dollars mit einem Schlag zu erschüttern, wollen sie Schritt für Schritt ein Gegengewicht schaffen.

„Es ist nicht gut, wenn die Finanzmärkte von einer Währung dominiert werden“,

sagte Jiang Shixue. „Wir streben ein gerechtes System an, das die Interessen aller, auch die der Schwellenländer, berücksichtigt.“ Übersetzt heißt das:

Mit der Vorherrschaft des Dollars soll Schluß sein.