Perspektiven

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Knappes Angebot an qualifizierter Arbeit

Obwohl der Rohstoff- und Erdölboom abgeflaut ist, dürften Chile, Peru, Kolumbien, Ecuador, Venezuela und Brasilien (in dieser Reihenfolge) für den Kanal weiter an Bedeutung gewinnen. Panamas strategische Lage im globalen Verkehr und der relative Bedeutungsverlust der USA spiegeln sich auch im geplanten Umbau einer Pipeline, die vor rund 30 Jahren für den Transport von alaskischem Erdöl an die amerikanische Ostküste gebaut worden war. Supertanker konnten den Kanal nicht passieren, was sich auch mit dem Ausbau nicht ändern wird. Deshalb soll die Pipeline zwischen der karibischen und der pazifischen Küste nun für rund 1 Mrd. $ umgerüstet werden.

Das Wachstum der letzten Jahre ist nicht nur auf die Wirtschaft rund um den Transit zurückzuführen. Aufgrund der gezielten Steuer- und Infrastrukturpolitik haben sich internationale Unternehmen niedergelassen, um von Panama aus ihre regionalen Aktivitäten zu koordinieren. Costa del Este ist eines jener Quartiere, die am Rand von Panama-Stadt eigens für diese Multis gebaut wurden. Laut dem Arbeitsvermittler Manpower beträgt hier der ausländische Bevölkerungsanteil rund 80%. Der Grund liege darin, dass der massive Zuzug von Konzernen die Knappheit auf dem lokalen Arbeitsmarkt dramatisch verschärft und zu einer eigentlichen Jagd auf qualifizierte Arbeit geführt habe. Giovanni Ferrari sagt, die Herausforderung der kommenden Jahre sei es, das Wachstum nachhaltig zu gestalten. Dies wäre die Chance, die Armutsquote weiter zu reduzieren und den Graben zwischen dem urbanen und wohlhabenden sowie dem verarmten ländlichen Teil Panamas zuzuschütten.