Genau das zeigt die Generationenbilanz des Forschungszentrums für Generationenverträge der Universität Freiburg.
Die Summe ist um ein Viertel höher als vor Jahresfrist. Da lag die sogenannte Nachhaltigkeitslücke noch beim Zweieinhalbfachen des BIP. Damit wächst sie im dritten Jahr in Folge, nachdem sie 2006 von 350 Prozent des BIP zunächst auf 190 Prozent gesunken war.
Jeder Deutsche müsste, so Bernd Raffelhüschen, Chef des von der Stiftung Marktwirtschaft gesponserten Forschungsinstituts, monatlich bis zum Lebensende 355 Euro zahlen, um diese Last abzutragen. Vor einem Jahr hätten noch 279 Euro gereicht.
Schuld an der dramatischen Entwicklung sind nicht nur die Konjunkturprogramme und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Sie machen etwas mehr als ein Drittel des Schuldenanstiegs aus.
Die Hunderte Milliarden Euro schweren Hilfsprogramme für die Banken oder zur Stützung des Euros schlagen in dieser Berechnung noch nicht einmal zu Buche. Diese fließen erst in die Generationenbilanz ein, wenn sie nicht zurückgezahlt werden sollten – alles ist demnach noch viel schlimmer, als es innerhalb der Universität Freiburg berechnet wird.
Explodiert ist vor allem die verdeckte Staatsschuld. Sie ist inzwischen viermal so hoch wie die offiziell ausgewiesene.
Ursächlich dafür sind vor allem strukturelle Gründe wie der Anstieg der Lebenserwartung und der ausbleibende Nachwuchs bei den Beitragszahlern. Hier stellt sich die Entwicklung nach den aktuellen Prognosen des Statistischen Bundesamts dramatischer dar als nach früheren Hochrechnungen.
„Allein die Rentenversicherung müßte über Rückstellungen in Höhe von zwei Billionen Euro verfügen, um ihre Leistungsversprechen für die Zukunft zu bezahlen“, sagt Raffelhüschen. Diese Rückstellungen aber existieren nicht in dem maroden Staatswesen.
Bei der Pflege klafft eine Nachhaltigkeitslücke von 700 bis 800 Mrd. Euro. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung sieht es ähnlich wie bei der Rente aus.
Wir müssen uns beständig wiederholen:
Wer sein Geld in Deutschland läßt, muß vom Schrubber geküßt sein.