Wer im Alter besser leben will, muß eben zusätzlich privat vorsorgen.
Während der kleinere Koalitionspartner SPD solche Konzepte bislang noch kategorisch ablehnt, hatten selbst die Grünen die Einführung eines ähnlichen Systems bereits vor einiger Zeit auf einem Parteitag beschlossen. In der Union wächst die Zahl der Befürworter. Parteichefin Merkel: "Wir lassen das derzeit durchrechnen." Und auch CSU-Chef Edmund Stoiber hält eine steuerfinanzierte Sockelrente für einen "interessanten" Vorschlag.
Vorteile:
Die Belastung des Faktors Arbeit mit Sozialbeiträgen würde drastisch sinken. Anders als heute müßten alle Bürger – auch Beamte und Selbständige – das Sozialsystem finanzieren. Ebenso würden neben dem Lohn auch Einkünfte aus Immobilienbesitz oder Wertpapieranlagen für die Finanzierung der Rente herangezogen.
Das chinesische Schriftzeichen für "Krise" ist zusammengesetzt aus den beiden Schriftzeichen der Begriffe
"Gefahr" & "Chance"
Eine alte staatsrechtliche Weisheit (Ernst Forthoff) lautet:
Der Staat, der seinem Bürger alles gibt, kann ihm auch alles nehmen.
Gemeint ist damit, daß der finanziell vor dem Zusammenbruch stehende Wohlfahrtsstaat die Masse der Bürger von sich abhängig gemacht hat. Dies steht im Widerspruch zu unseren liberalen Verfassungstraditionen, demgemäß der Bürger der Souverän ist, derjenige, der die Gewalt des Staates in Grenzen halten sollte. Der "Souverän am Tropf des Staates" ist eine Parodie auf die Grundideen des liberalen Rechtsstaats. Der übermächtige Staat nimmt auf Freiheiten seiner Bürger folgerichtig auch immer weniger Rücksicht, er verwaltet seine Bürger zu Tode und läßt sie länger als ein halbes Jahr nur für Steuern und Abgaben arbeiten.
Mit der Notwendigkeit, sich wieder weniger auf den Staat zu verlassen, mehr Eigeninitiative entwickeln zu müssen, mag manches unbequemer werden. Der Bürger hat aber die Chance, sich wieder
ein höheres Maß an Eigenständigkeit zurückzuerobern.