Konto und Orders

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Preisorders:

  • Billigst-Kauf (buying at the market). Der Kauf soll zum bestmöglichen  Kurs ausgeführt werden. Sinnvoll, wenn Transaktion rasch erfolgen soll.
  • Bestens-Verkauf (selling at the market). Der Verkauf soll zum bestmöglichen Kurs stattfinden. Sinnvoll, wenn Transaktion rasch erfolgen soll.
  • Limit-Kauf. Der Kauf soll zu einem bestimmten Kurs oder billiger erfolgen (Bsp. „September-Mais zu 252 ½“, d.h. der Käufer will hier höchstens zu 252 ½ cents pro bushel Mais bezahlen.).
  • Limit-Verkauf. Der Verkauf soll zu einem bestimmten Kurs oder höher ausgeführt werden (Bsp. „Verkauf 1 Januar-Platin 358,60“, d.h. der Verkäufer will mindestens USD 358,60 pro Feinunze erlösen.).
  • Stop-Kauf (buy stop order). Auch das ist ein Billigst-Kauf. Nur zu tätigen, wenn der Kurs auf oder über den in der Order angegebenen Kurs   g e s t i e g e n   ist, den sog. „Stop-Kurs“ (Bsp. „Kauf 1 Dezember-Gold 221 Stop“).
  • Stop-Verkauf (sell stop order). Es wird bestens verkauft, wenn der Terminkurs auf den Stop-Kurs    g e s u n k e n    ist (Bsp. „Verkauf 1 Dezember-Gold 210 Stop“).
„Limit-Orders“ und „Stop-Orders“ sind somit grundverschiedene Dinge.

Bei einem Limit-Order hat man eine günstige Ausführung erreicht, bei einem Stop-Order hat man eine ungünstige Ausführung erreicht, aber wenigstens den Schaden begrenzt (daher auch der bekannte Begriff der „Stop-Loss-Order“). Wer über mangelnde Erfahrung verfügt, wird die „Kauf-Stop Order“, seine „Sicherheitsmaßnahme zur Verlustbegrenzung“, zu nahe über dem herrschenden Kurs platzieren und dann Opfer einer ebenso kurzfristigen wie normalen Zufallsschwankung werden; zu weit weg vom aktuellen Kurs ist natürlich auch wieder verkehrt – alles nichts für Anfänger und Dilettanten.

  • Stop-Limit-Order. Hier wird eine Stop-Order mit einer Limit-Order verbunden (Bsp. „Verkauf 1 Dezember-Gold 223 Stop Limit 206“). Es soll erst gekauft werden, wenn der Kurs gestiegen ist auf  223, dann aber nicht als „Billigst-Kau“ sondern als „Limit-Kauf“. Entsprechendes gilt umgekehrt für den Verkauf.

Zeitorders:

  • Tagesorder. Gilt nur für den Tag, für den sie erteilt wurde (Bsp. „Kauf 1 Dezember-Gold 220 Stop tagesgültig“). Wird nichts anderes bestimmt, sind alle Orders automatisch Tagesorders.
  • Daneben gibt es „Wochenorders“,  „Monatsorders“, „Datumsorders“ (gültig bis zum angegebenen Datum) wie auch die
  • Tageszeitorder. Hierher gehören systematisch auch die „Eröffnungsorder“ und die „Schlußorder“, d.h. Ausführung nur während der wenige Minuten währenden Anfangszeitspanne des Börsenhandels oder der Schlußzeitspanne.
  • Offene Order (open order, good ´til cancelled = GTC order). Sie gilt, solange kein Widerruf erfolgt, ggf. bis zum letzten Handelstag des Kontraktes.
So weit der grobe Rahmen, das Grundraster.

ABER:

Im Einzelfall gibt es allein deshalb Abweichungen, weil unterschiedliche Börsen Ihre unterschiedlichen Regeln haben – und jede meint, sie hätte die Regelung, die der "Stein des Weisen" sei.

Eine Limitorder hilft an der so wichtigen Börse in  Chicago nicht, weil Limitorders innerhalb der Preisspanne des Limits automatisch zur „Marketorder“ werden.

Beispiel:

Der T-Bond läge bei „112-05“ Der Händler will aber erst zu „112-08“ kaufen. Wie heißt dann die richtige Order? Man kann sagen: “buy 20 Laborday (Anm. also September) US T-Bonds112-08 limit“. Das heißt aber, der Broker versucht nun jeden Preis unter 112-08 für den Händler zu bekommen. Ist der Preis unter 112-08 wird die „limit“ zur „market“ und er kauft. Der Händler kann nicht sagen „buy 20 laborday t-bonds at 112-08 stop“ (da noch gar keine  order zum ausstoppen existiert). Damit würde sich der Auftrag automatisch.sofort wieder selbst auflösen, er fiele in sich zusammen, er wäre „cancelled“.
Also muß der Händler mit  „market if touched – orders“ arbeiten. Und auch hier muß man die rules genau kennen:

Der Händler hat eine Kaufpostion, ist also „long“, eine „mit-order auf Verkauf“ kann nur zum Zeitpunkt erfolgen, wenn der aktuelle Marktpreis unter dem Preis der zu platzierenden „mit-order“ liegt. Die „mit-orders“ sind das geniale Gewinnmitnahmeinstrument. Aber sehr schwer im Handling, nur was für richtige Profis, sehr oft verwandt bei unseren Schweizer Partnern.
Dann gibt es noch eine Orderbelegung „oco (Anm."one cancels other") stop“ gegen „mit-order“.

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle aufhören.

Wir wollen Sie nicht verwirren.

Sie müssen all das nicht wissen und dürfen sich auf unsere Schweizer Partner verlassen.
Wir haben aber absolut nichts dagegen wenn Sie faktisch eben doch wissen, worum es geht.

Um dieses Thema herum wird viel wirres Zeug geschwätzt. Sie sollen wenigstens die Möglichkeit haben, sich zu informieren und die korrekten Begriffe  kennen – wenn Sie das wollen.

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