Die große Frage ist, wann die Notenbanken erkennen, daß all ihre extremen Interventionen nicht für den selbsttragenden Aufschwung sorgen. Nach 2008 konnten sie noch die Zinsen senken und Anleihekäufe starten; die Staaten konnten noch Konjunkturpakete schnüren. Heute ist hier deutlich weniger Handlungsspielraum vorhanden und zudem nimmt der Grenznutzen der monetären Stimuli sukzessive ab. Die Dosis müsste also nochmals wesentlich höher sein, um einen Effekt zu erzielen. Irgendwann wird das unglaubwürdig und die Gefahr besteht, daß die Marktteilnehmer das Vertrauen in das Geld aus der Notenpresse verlieren.
Dies wäre von starker Abwertung von Papiergeld gegenüber Rohstoffen und damit einhergehend deutlich höheren Inflationsraten begleitet. Eine ähnliche Situation gab es bereits in den Jahren 1977 bis 1981. Nur noch wenige wissen, dass die Amerikaner damals sogar Anleihen in Schweizer Franken begeben mußten, weil das Vertrauen in den Dollar so geschwächt war. Die Kaufkraft des Dollars halbierte sich innerhalb dieser kurzen Zeitperiode. Das Vertrauen konnte US-Notenbankchef Paul Volcker damals nur durch die massive Erhöhung der Zinsen auf unvorstellbare 20 Prozent und auf Kosten zweier starker Rezessionen zurückgewinnen. Es bedarf offenbar eines Gesundschrumpfens, denn das schuldeninduzierte Wachstum ist keine langfristig orientierte nachhaltige Entwicklung.
Wo wird die Krise zuerst in Erscheinung treten?
Es ist nicht möglich, im Vorhinein herauszufinden, welche Schneeflocke die Lawine auslöst. Aber es ist sehr wohl möglich, die Gefahr einer Lawine aufgrund der angehäuften Schneemenge einzuschätzen. Das System ist seit 2008 definitiv nicht stabiler geworden. Die größten Banken sind noch größer, die Volumen der Wertpapierwetten außerhalb der regulierten Börsen sind ebenfalls weiter gewachsen. Potenzielle „Schneeflocken“ für die nächste Lawine gibt es genug. Die Kredit- und Immobilienblase in China wird immer wieder als Gefahr genannt.
Unser derzeitiges Schuldgeldsystem benötigt permanente Geldmengenausweitung und ständige Preisinflation.
Man muß fallende Preise, also Preisdeflation, von einer Schrumpfung der Kreditmenge, oder monetärer Deflation unterscheiden.
- Preisdeflation
- monetäre Deflation
Bei Deflation würden sich die Steuereinnahmen massiv verringern, die Banken hätten weder Spareinlagen noch Kreditnachfrage. Es würde eine Spirale drohen, in der es schnell eine Bank nach der anderen erwischt. Kreditdeflation ist für die Gesellschaft sehr schmerzhaft. Aufgrund der hohen Schulden der Staaten und mittlerweile auch der Unternehmen und Privatleute können die Realzinsen aber nicht mehr ansteigen, weil
- höhere Zinsen der Todfeind für die hochverschuldeten Staaten ist.
- Ohne höhere Zinsen fehlt den Staaten wiederum der Anreiz zu mehr Haushaltsdisziplin.
- Der einzige Ausweg bleibt Inflation.
Die systemische Inflationssucht stammt aus unserem derzeitigem Geldsystem.
Sind Schuldenbremsen wirkungslos?
Ein klares Ja!
Papier ist geduldig. Im Schnitt sind wir in der Euro-Zone schon bei einer Schuldenquote von mehr 92 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, obwohl die Maastricht-Kriterien für die Euro-Länder nur 60 Prozent erlauben – und eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Das Recht wird gebeugt und Herr Draghi bereitet den Markt auf Anleiheankäufe in Billionenhöhe vor. Jeder integre Mensch mit etwas Wirtschaftsverständnis muß wissen, daß dies reine Staatsfinanzierung ist, die der EZB per Statut eigentlich verboten ist. Auch in den USA wird die gesetzlich verankerte Schuldengrenze fast seit 100 Jahren regelmäßig nach oben gesetzt und ist somit nichts als Makulatur. Eine gesetzliche Schuldenbremse kann – wenn es hart auf hart kommt – so schnell wieder aufgehoben werden, wir sie eingeführt wurde.
Das eigentliche und fundamentale Problem ist das Teilreserve-Bankensystem, in dem Geschäftsbanken Geld aus dem Nichts schaffen können und Zentralbanken bei einer Kreditdeflation mit massiven Zentralbankausweitungen Inflation erzeugen müssen. Geld aus dem Nichts zu Schöpfen hat schwerwiegende Konsequenzen auf die Realwirtschaft. Ludwig von Mise (siehe Foto ganz oben) hat bereits vor über 100 Jahren in seiner Habilitation „Die Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ ausführlich auf die Probleme eines solchen Systems hingewiesen.
Was sollen Privatanleger unter diesen Voraussetzungen mit ihrem Geld machen?
In Folge der permanenten Marktinterventionen wird es immer wichtiger aktiv und kurzfristig zu agieren. Dies könnte konkret bedeuten, daß man – auch wenn die Party an den Aktienmärkten noch in Gange ist und alle tanzen – sich vielleicht schon nahe am Ausgang positionieren sollte, sobald die Musik abrupt stoppt. Im Moment scheint steigende Inflation für die Marktteilnehmer und vor allem die Notenbanken keine Gefahr darzustellen. Insofern macht eine höhere Allokation in inflationssensitiven Anlageklassen wie etwa Gold- und Silberaktien, Energietiteln und Rohstoffen definitiv Sinn.
Man muß aber beim „Thema Gold“ unterscheiden zwischen
- Versicherungsgold
- und Performancegold.
Ein gewisser Goldanteil macht immer Sinn.
Ein Goldanteil im Depot ist wichtig – und zwar nicht als Investment, sondern als Cash-Ersatz. Das ist Geld, das sich im Laufe der Jahrhunderte einfach durchgesetzt hat. Der Goldbestand kann nicht einfach inflationiert werden. Was den Goldpreis angeht: Beim Gold ist das Stimmungsbild derzeit extrem negativ. Gold interessiert im Moment niemanden mehr. Auf der anderen Seite hat der Goldpreis seit Jahresanfang doch deutlich zugelegt. Es könnte für Gold also gut weiter aufwärts gehen. Im Ergebnis und kurzfristig ist das jedoch zweitrangig. Wer mittel- bis langfristig denkt, zweifelt nicht am Sinn eines partiellen Goldinvestments.
Der Markt hat im Zuge der Geschichte schließlich nicht grundlos Gold – und teilweise auch Silber – auserkoren. Es hat die besten Eigenschaften für eine Währung. Es gibt eben gute Gründe dafür. Im Zuge einer Krise werden die Menschen immer auf das Vertrauen, was schon in der Vergangenheit funktioniert hat. Die Generation unserer Eltern kauft Gold aus Angst vor Inflation. Die Nachfrage aus den Schwellenländern, allen voran China und Indien, ist mittlerweile dominant. In diesen Ländern ist es ganz normal, daß Gold als Geld angesehen wird. Zwar nicht für die täglichen Einkäufe, aber es wird einfach in Gold gespart. Der allmählich steigende Wohlstand dort ist auch ein gutes Argument für Gold.
Alternativen zu Sachwerten wie Gold, Aktien und Immobilien?
Zusätzlich sollte man sich nach alternativen Anlageklassen umsehen, etwa
- Direktbeteiligungen
- oder Venture Capital.
Es gibt schon viele Möglichkeiten abseits des Mainstreams und außerhalb des Bankensystems, auch wenn sich einige davon nicht für jede Brieftasche eignen.
Nur zwei Beispiele:
- physisches Eigentum an Edelmetall
- sicher und versichert gelagert
- im sicheren Ausland
- mit staatlich reguliertem und verbrieftem (!)
- und gleichwohl anonymem Herausgabeanspruch,
- der als solcher auch anonym übertragen werden kann
- wie Bargeld
- aber nicht mit Papierwert
- sondern mit dem tagesaktuellem physischem Wert,
- also wie eine Krügerrand Münze,
- aber nicht nur mit dem Wert von einer Unze (Gold)
- sondern mit beliebig hohem Wert.
Darin sehen wir für Privatanleger einen wesentlichen Vorteil und eine wirklich große Chance.
- Ja, man macht das beser im Ausland als „dahoam“.
- Ja, man macht das besser anonym.
- Nein, das ist nicht illegal. Wir helfen dem Privatanleger dabei, seine Anlagen rechtlich so zu gestalten, daß sie weder steuerpflichtig noch meldepflichtig sind. Dies gilt selbst dann, wenn er keine Struktur errichtet, um sich abzuschirmen.
- Ja, wir empfehlen die Errichtung einer Struktur trotzdem, denn wie die Staaten die Gesetze in Zeiten immer weitergehender Repressionen abändern, vermögen auch wir nicht vorauszusehen. Da wir uns hier zumindest weitgehend außerhalb des Bankensystems bewegen, sind bereits kostengünstige Strukturen oft ausreichend.