Immobilien auf exklusiven Inseln
Immer mehr Multimillionäre leisten sich den Luxus einer eigenen Insel oder kaufen auf exklusiven Inseln Immobilien. Die Preise auf diesen Trauminseln steigen. Jüngstes Beispiel für die Insellust der Superreichen ist übrigens Mark Zuckerberg. Der Facebook-Gründer hat im Norden der hawaiianischen Insel Kauai zwei Grundstücke für rund USD 100 Millionen erworben.
Wer träumt nicht von der eigenen kleinen Insel, auf der man ungestört und unbeobachtet die Stille, die Natur und einfach das Leben genießen kann?
Johnny Depp hat seinen Inseltraum vor zehn Jahren mit dem Kauf von „Little Hall’s Pond Cay“ auf den Bahamas wahr werden lassen. Er soll USD 3,6 Millionen für die „so reine und wunderschöne“ Insel mit den sechs Stränden bezahlt haben, die Depp später nach seiner Tocher in „Lilly Rose Beach“ umbenannt hat.
Der amerikanische Schauspieler liegt damit voll im Trend.
Die Bahamas in der Karibik gehören zu den 20 beliebtesten Inseln der Superreichen und rangieren hinter den Bermudas im Nordatlantik auf Platz zwei. Das ergibt eine Studie von “Candy & Candy, Savills World Research” und der zur Deutschen Bank gehörenden “Deutsche Asset & Wealth Management”. Als hochvermögend gelten Investoren – sie werden als „Ultra High Net Worth Individuals“ bezeichnet – üblicherweise, wenn sie über mehr als USD 30 Millionen verfügen können. Besonders beliebt unter diesen Superreichen sind auch die britischen Kanalinseln (Rang drei) sowie die britischen Jungferninseln und Antigua in der Karibik auf Platz vier und fünf.
Die Karibik ist auf dieser Liste demnach prominent vertreten.
„Eine private Insel ist das wohl größte Prestigeobjekt“,
sagt Nicholas Candy, Vorstandsvorsitzender des Projektentwicklers Candy & Candy.
„Dabei ist die finanzielle Rendite nicht die wichtigste Motivation. Diese Käufer suchen den ultimativen Rückzugsort und eine Möglichkeit, ihr Lebensumfeld selbst zu gestalten. Für sie sind Abgeschiedenheit und Privatsphäre unschätzbare Werte.“
Johnny Depp zählt offenbar zu diesen Glücklichen. Denn seine Insel gehört sogar zu denjenigen, die ihre Besitzer „unentwickelt“ lassen, wie es die Autoren der Studie nennen, die diese mit der Yacht aufsuchten und auch auf dieser wohnten.
Den zweiten Ansatz, eine Privatinsel zu nutzen, verfolgt der britische Medienmogul Richard Branson mit Necker Island auf den Jungferninseln. Dabei werden zum Beispiel Luxus-Resorts errichtet, um mit der Insel Geld zu verdienen.
Auf den Bermudas, den Inseln mit der höchsten Konzentration von Immobilien im Besitz der Superreichen, kostet eine typische Immobilie mit vier Schlafzimmern inzwischen mehr als USD 4 Millionen. Auf den Bahamas sind es USD 1,7 Millionen. Am teuersten unter den 20 beliebtesten Inseln der Reichen ist dieses Domizil übrigens mit USD 7 Millionen auf Saint Barthélemy (Platz 16) in der Karibik und mit USD 980.000 am günstigsten auf den vor der afrikanischen Ostküste liegenden Seychellen (Rang 18).
„Die vergangenen zehn Jahre waren das Jahrzehnt der Investitionen in erstklassige städtische Immobilien, in den kommenden zehn Jahren werden wir ein zunehmendes Interesse an Inselimmobilien und dem Insel-Lifestyle sehen“,
sagt Yolande Barnes vom Immobilienberater “Savills World Research”.
Für die Reichen der Welt seien die exklusivsten und seltensten Besitztümer das Maß aller Dinge:
„Die Inselimmobilie als perfekte Ergänzung zum Luxusapartment in der gefragten Metropole.“
Die Zahl der Superreichen dürfte bis 2018 um 22% zunehmen, was die Nachfrage nach alternativen Immobilien treiben werde. Wachstumsimpulse erwartet Barnes vor allem aus Asien, wo die Vermögen am schnellsten stiegen.
Zunehmend sollte auch
„junges Geld“
in exklusive Immobilen fließen und
das untere Ende des Luxusmarktes
stark wachsen lassen. Da spielen dann auch die Wohlhabenden mit, die nicht gleich Multimillionäre sein müssen, also diejenigen, die sich erfolgreich etwas erarbeitet haben, und es sich nicht von staatlicher Umverteilung im Heimatland wieder wegnehmen lassen wollen
In der Studie werden vier Kategorien von Insel-Immobilienmärkten unterschieden.
- Neben den exklusiven privaten Inseln gibt es
- die „Freizeitinseln“ für Zweit-, Dritt- oder Viertwohnsitze.
- „Relocation Islands“ stehen für die Verlagerung des Lebensmittelpunkts oder einen geschäftlichen Umzug.
- Und es gibt Inseln in der Nähe von Städten für das Inselleben mit urbanem Komfort.
In wirtschaftlich turbulenten Zeiten könnten Inseln einen sicheren Hafen bieten, sagt Barnes.
Spitzenimmobilien auf stadtnahen Inseln könnten bis zu viermal so viel kosten wie vergleichbare Immobilen auf dem Festland.
Privatinseln gelten der Studie zufolge als das ultimative Prestigeobjekt und sind daher eher mit den Märkten für Kunst oder teure Juwelen zu vergleichen und relativ unabhängig von den übrigen Immobilienmärkten.
Ganz abgesehen davon: Was macht man auf einer Insel ohne Infrastruktur, wo man ewig unterwegs ist, nur um sich ein Stück Fleisch zu kaufen oder einen Liter Milch?
Bleiben wir real:
Bleiben wir bei der Investition auf einer steuerfreien rechtssicheren Trauminsel mit guter Infrastruktur und einer mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit, dass der Preis künftig überdurchschnittlich steigen wird.
Ganz im Gegensatz zu einer Anlage in eine Immobilie im Heimatland, in deren unmittelbarer Nachbarschaft plötzlich und unerwartet eine Flüchtlingsunterkunft entsteht.