Handelsblatt zu Lateinamerika

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"Lateinamerika wird solider und damit auch für Anleger eine immer interessantere Region: Die Staaten zwischen Mexiko, der Karibik und Patagonien bilden das Gebiet, welches in diesem Jahr weltweit bei der Bewertung der Länderrisiken die meisten Verbesserungen durch die Ratingagentur Moody’s erhalten hat. Im ersten Halbjahr stuften die Experten die Risikoeinschätzungen von sechs Ländern herauf.

Darunter befinden sich Staaten, in denen das Risiko eines Kreditausfalls weiter hoch ist wie Nicaragua oder Jamaika (B3), aber auch solide Investmentgrade-Ökonomien wie Chile (Aa3) oder neuerdings auch Panama (Baa3). Drei weitere Staaten – Uruguay, Paraguay und Bolivien – könnten in den nächsten Monaten Upgrades erhalten, erklärte Moody’s. Im vergangenen Jahr erhielten bereits sieben Staaten der Region bessere Ratings, darunter auch Brasilien, das erstmals das Gütesiegel Investmentgrade bekam. Vier Staaten wurden herabgestuft.

Für Anleger bedeutet das, dass sie künftig leichteren Gewissens in der Region investieren können. Die Qualität dortiger Staatsanleihen hat sich generell vom spekulativen in den Bereich der mittleren bis hohen Qualität gesteigert.

Vor allem das hohe Wachstum von 4,2 Prozent in diesem Jahr und die konservativen Verschuldungs- und Wirtschaftspolitiken der letzten Jahre haben die Grundlage dafür geschaffen. So reduzierten große Ökonomien wie Brasilien, Mexiko und Kolumbien sogar im Krisenjahr 2009 ihre Auslandsschulden. Zusammen mit Chile sind diese Volkswirtschaften heute wegen ihrer hohen Devisenreserven Dollargläubiger. In ganz Lateinamerika stiegen die Haushaltsdefizite im vergangenen Krisenjahr nur auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an. Dieses Jahr werden sie schon wieder schrumpfen. Derzeit weisen die Staaten ein durchschnittliches Defizit von 2,3 Prozent des BIP auf. Ein solches Defizit sei gut zu verkraften, heißt es bei den Volkswirten der Deutschen Bank.

Finanzkapital wird durch die im internationalen Vergleich hohen Zinsen für Staatsanleihen in diesen Ländern angelockt. Die hohen Exporteinnahmen aus Rohstoffausfuhren erhöhen zusätzlich den Dollarzufluss. In Staaten wie Chile, Peru, Kolumbien und Brasilien denken die Regierungen darüber nach, Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Aufwertung ihrer Währungen zu verhindern. Zurzeit kaufen die Zentralbanken vor allem Dollar auf, um ihre Währungen nicht noch weiter zu stärken.

Zehn Ökonomien besitzen heute den bei Investoren so angesehenen Status Investmentgrade. Darunter sind die fünf Steueroasen Bermudas, Caiman, Bahamas, Panama und Barbados."

Soweit das „Handelsblatt“.

Was das Handelsblatt nicht sagt, können Sie von uns erfahren. Man muß uns nur fragen.

 

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