Bester Gradmesser für die Erholung ist auch der Kanal, durch den jedes Jahr 300 000 Mio. Tonnen Fracht befördert werden. Mitte 2008 nahmen nach Angaben der Kanalbehörde die Durchfahrten wieder zu. Auch der Umfang der Fracht sei merklich gestiegen. „Panama ist zu einem Logistikzentrum der Welt geworden, wo jedes Jahr 400 Millionen Container bewegt werden“, sagt Alberto Alemán Zubieta, der seit der Übergabe durch die USA Chef der Kanalbehörde ist. 1995 seien es noch 200 Millionen gewesen.
Die milliardenschwere Erweiterung der bedeutenden Wasserstraße geht voran. Soeben läuft die Entscheidung über die Vergabe des letzten Großauftrags im Rahmen des 5,2 Mrd. Dollar teuren Projekts. Spätestens 2015 sollen dann auch Frachter mit 12 000 Containern an Bord die gut 80 Kilometer von Panama-Stadt nach Colón am Atlantik durchfahren können. Bisher fassten die Schiffe bis zu rund 4000 Container. Nach wie vor stauen sich vor den Zufahrten auf beiden Seiten Dutzende von Schiffen, um unter Umständen mehrere Tage auf die teure Durchfahrt zu warten.
Garant des neoliberalen Wirtschaftskurses in Panama ist die konservative Regierung unter dem Unternehmer Ricardo Martinelli, der selbst einmal im Aufsichtsrat der Kanalgesellschaft war. Martinelli hatte zu Beginn 2008 die linke Regierung von Martin Torrijos abgelöst und damit auch den Linkstrend in Lateinamerika gestoppt.
Garant für neoliberalen Kurs
Aus seiner kritischen Haltung gegenüber dem Weg des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zum Sozialismus des 21. Jahrhunderts hat Martinelli, Gründer und Besitzer der größten Supermarktkette in Panama, nie einen Hehl gemacht.
Auch in Panama leben große Bevölkerungsteile unterhalb der Armutsgrenze. Während es jedoch in der Nachbarschaft immer wieder zu Unruhen kommt, blieb es offenbar dank des wirtschaftlichen Erfolgs und der Sozialpolitik bisher ruhig.
So hat Martinelli versprochen, zwölf Mrd. Dollar in neue Wohnungen, Straßen und andere Infrastrukturprojekte zu investieren.