Gefahr von Sars-CoV-2 ist gebannt

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Dem Infektiologen Bernard Hirschel aus Genf ist aufgefallen, dass ausgerechnet im so viel kritisierten Schweden aufgrund ihres – historisch betrachtet – völlig normalen Umgangs mit einem Virus, der diesmal “Sars-CoV-2” heisst, die Infektions- und Todesfallzahlen seit Anfang Juli

sehr stark gefallen

sind – und das bei einer geschätzten Durchseuchung in Stockholm von nur 25%.

Laut Hirschel ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die übliche Berechnung der Herdenimmunität problematisch ist.

Diese basiert auf der natürlichen Reproduktionszahl des Virus. Für Sars-CoV-2 liegt der Wert bei 2 bis 3. Das bedeutet, dass ein Infizierter ohne Gegenmassnahmen zwei bis drei weitere Personen ansteckt – und zwar so lange, bis zwei Drittel der Bevölkerung (66 Prozent) immun sind. Erst danach sollte die schützende Herdenimmunität etabliert sein.

Das passt aber nicht zu den nur 25% “Durchseuchten” in Stockholm und der gleichwohl positiven Tendenz dort.

“Was aber, wenn nicht alle Personen gleich empfänglich für den Erreger sind?”

fragt Hirschel folgerichtig.

Die Erfahrung zeige, dass das bei Sars-CoV-2 der Fall sei. Laut dem emeritierten Professor könnte das mit dem unterschiedlichen Sozialverhalten der Menschen zu tun haben. So dürften stark vernetzte Personen schon zu Beginn der Pandemie dem Virus ausgesetzt gewesen sein und eine gewisse Immunität aufgebaut haben. Weil viele Personen mit wenigen Sozialkontakten für die Virusausbreitung in Wirklichkeit unbedeutend seien, könnte die

Herdenimmunität schon bei Werten deutlich unter 60% erreicht

sein. Es sei daher auch nicht ausgeschlossen, sagt Hirschel, dass die Corona-Krise vielerorts schon vor dem Einsatz einer Impfung überwunden sein könnte und vor allem

“wenn die Vakzine noch lange auf sich warten lässt oder seltene, aber schwere Nebenwirkungen verursachen sollte.”

Einen weiteren Grund für verhaltenen Optimismus sieht der Arzt bei der Entwicklung der Todesfallrate.

  • So ist die Case Fatality Rate (Todesfälle geteilt durch diagnostizierte Fälle) in vielen Ländern seit Pandemiebeginn stark zurückgegangen – auch in der Schweiz.
  • Vielerorts beträgt sie heute nur noch ein Zehntel (!!!) des ursprünglichen Werts.

 

Die Gründe dafür sind noch nicht im Detail verstanden. Es ist aber bekannt, dass heute viel mehr jüngere als ältere Personen positiv auf das Virus getestet werden. Laut Hirschel könnte das darauf hindeuten, dass es zu einer epidemiologischen Trennung zwischen den wenig gefährdeten Jungen/Gesunden und den vulnerablen Alten/Kranken gekommen ist.

Die Rolle der Immunzellen

Dass nicht alle Personen gleich empfänglich für Sars-CoV-2 sind, dürfte neben sozialen auch biologische Gründe haben. So diskutieren Wissenschaftler derzeit intensiv darüber, ob die Immunität der Bevölkerung nicht unterschätzt werde.

Ein grosses Ja kommt von Vincent Rajkumar, Onkologe an der Mayo Clinic in den USA. Auf Twitter erinnert er daran, dass die Immunität zwei “Beine” hat:

  • Neben den in den Seroprävalenz-Studien gemessenen Antikörpern

 

sind das

  • spezialisierte Immun- und Gedächtniszellen.

 

Laut Rajkumar basiert die Unterschätzung der Immunität auf zwei Faktoren.

  1. Der erste betrifft die Immunisierung, die von nicht erkannten Infektionen herrührt. So weiss man, dass 80% der mit Sars-CoV-2 Angesteckten keine oder nur geringe Symptome bekommen. Auch wenn später nach Antikörpern gesucht wird, werden viele dieser Infektionen verpasst. Denn die schützenden Eiweissstoffe bilden sich bei 40% der Infizierten rasch wieder zurück – und dennoch kann der Kontakt mit dem Virus immunologische Spuren in Form von Gedächtniszellen hinterlassen haben.
  2. Der zweite Grund heisst Kreuzimmunität. Sie basiert, wie immer deutlicher wird, auf Infektionen mit anderen Coronaviren. So lassen sich bei 20% bis 50% der Bevölkerung sogenannte T-Zellen nachweisen, die auf Sars-CoV-2 reagieren – selbst wenn nie eine Infektion mit dem neuen Coronavirus stattgefunden hat.

Auch wenn die klinische Relevanz dieser Befunde noch nicht in Stein gemeisselt ist, ist auch Pietro Vernazza vom Kantonsspital St. Gallen überzeugt, dass die zelluläre Immunität bei Covid-19 unterschätzt wird.

“Den gleichen Fehler haben wir schon 2009 bei der Schweinegrippe-Pandemie gemacht”,

sagt der Infektiologe. Bei der Corona-Pandemie könne die zelluläre Immunität erklären, weshalb sich in Familien mit einem Infizierten nur etwa 30% der Familienmitglieder ansteckten. — Und warum der Grossteil mild erkranke.

Diesen Gedanken weiterentwickelnd schliesst Vernazza nicht aus, dass das verordnete Distanzhalten auch negative Auswirkungen auf das Immunsystem haben könnte. Denn damit würden nicht nur Infektionen mit Sars-CoV-2, sondern auch mit anderen Coronaviren verhindert. Somit fehle die Möglichkeit, über die zelluläre Immunität einen gewissen Schutz gegen das aggressivere Sars-CoV-2 aufzubauen. Solche Zusammenhänge müssten jetzt, da die erste Pandemiewelle vorbei sei, berücksichtigt werden, findet der Arzt.

Er stört sich auch daran, dass die derzeitige Eindämmungsstrategie auf maximaler Sicherheit und Angst basiere.

“Wenn es gilt, jeden Covid-19-Fall zu verhindern, ist die Gefahr gross, dass andere, teilweise schwerere Krankheiten vernachlässigt werden”,

gibt er warnend zu bedenken.

So sieht das auch Thomas Straubhaar, ein Schweizer Ökonom und Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg.

“Zur Herdenimmunität gibt es keine Alternative (mehr). Diese Aussage ist nicht polemisch. Sie folgt zwingend aus logischen Überlegungen. Denn die einzige echte Kontraststrategie, die Ausrottung von Covid-19, ist in der Praxis krachend gescheitert. Mit Ausnahme von Schweden wurde in allen anderen Ländern versucht, das Coronavirus zum Verschwinden zu bringen.

Vergeblich, wie sich jetzt nahezu überall zeigt. Die Infektionszahlen nehmen zu, anstatt, wie erhofft, gegen null zurückzugehen…

…Das Scheitern der Ausrottungsstrategie verlangt das Eingeständnis, dass nun eben nur noch die Herdenimmunität als Alternative übrigbleibt. Denn Covid-19 wird solange zur neuen Normalität gehören, – und das ist die zwingende Logik –, bis die Masse der Bevölkerung immunisiert sein wird. Dann und erst dann wird das Coronavirus seine pandemische Ansteckungskraft verlieren und als bedrohliches Massenphänomen von allein verschwinden.

Drücken wir es klar aus:

Schweden hat den Weg gewiesen, nicht die Mehrheit der Staaten, die Sars-CoV-2 missbraucht haben um

  1. ihre Bürger ihrer verfassungsrechtlichen Freiheitsrechte zu berauben,
  2. komplette wirtschaftliche Strukturen zu zertrümmern,
  3. die die ohnehin hoffnungslosen Staatsverschuldungen nun mit Verweis auf “das Virus” einer Währungsreform zuführen und behaupten, es wäre “nicht ihre Schuld, sondern die Schuld des Virus”.

Ceterum censeo …

…eine Sars-CoV-2 Impfung braucht so gut wie niemand…

…und auch keinen bayerischen Seuchen-Sheriff.