Das Weltwirtschaftsforum in Davos hat vor einigen Jahren bereits die 55 führenden Finanzzentren der Welt aufgelistet.
In Lateinamerika liegt Panamá ganz vorn – weltweit auf Position 29 mit seinen nur 3,4 Millionen Einwohnern.
Zum Vergleich die Positionen der anderen lateinamerikanischen Finanzzentren: Chile (31), Brasilien (34), Perú (42), Mexiko (43), Kolumbien (46), Argentinien (51) und Weltschlusslicht Venezuela (55).
Panamá ist damit das führende Finanz-Zentrum in Lateinamerika.
Panamá ist in erster Linie Finanzdrehkreuz für die lateinamerikanische Region. Folgerichtig stammen die meisten Einlagen aus den lateinamerikanischen Nachbarländern. Das sind allein 70%. Aus den OECD Ländern stammen offiziel 7%. Wie viel sich dabei zusätzlich der Stiftung oder einer Kapitalgesellschaft bedienen mit Sitz in Panama und damit bei den “OECD-Ländern statistisch nicht auftauchen, ist unklar; jedenfalls dürften die 7% im Ergebnis nicht stimmen.
Das panamaische Bankensystem war von der Finanzkrise des Jahres 2008 nicht betroffen gewesen. Panamaische Banken haben nie den Zertifikate Wahnsinn mitgemacht. Das Bankensystem ist mithin stabil mit der Folge, daß viel Geld ins Land fließt. Am meisten aus den instabilen Ländern Venezuela und Kolumbien, sollte man meinen. Aber das stimmt nicht ganz.
Spitzenreiter ist nämlich unser Nachbar Costa Rica mit allein 17%. Man kennt sich, man vertraut sich – und Panamá ist halt schlicht besser in Sachen Banking als das Land der Ticos. Die Ticos kommen so ganz nebenbei auch noch zum Einkaufen. Das Anbebot Panamas ist ungleich vielfältiger und die Preise ganz deutlich niedriger.
Was sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) zu Panama?
- Der IWF lobt die Stabilität der Banken Panamás. Der Finanzmarkt Panamás sei von den internationalen Turbulenzen verschont geblieben.
- Der IWF hebt insbesondere die Qualität der Anlagen der panamaischen Banken, deren außergewöhnlich hohe Liquidität, das Risikomanagement und die effektive Bankenaufsicht hervor.
- Alle Bankindikatoren signalisieren Stärke wie etwa der “Kapitalanpassungsindex”, der das Verhältnis von vorhandenem Anlagekapital zum Darlehensgeschäft widerspiegelt.
Das außergwöhnliche Wachstum des panamaischen Bankenwesens ist auf erhebliche Auslandsinvestitionen im Land zurückzuführen, aber auch auf die Konsolidierung der Banken und deren regionale Integration.
Besonders gelobt wird das besonnene Verhalten der Banken in Zeiten der schon seit Jahren und unverändert rasant wachsenden Wirtschaft Panamás, insbesondere des Immobilienmarktes – und das alles in Zeiten extremer Volatilität im Ausland.
Die Weltbank unterhält seit einigen Jahren ein Regionalbüro in Panamá. Und das hat Gründe.
Panamá hat sich als herausragendes Bankenzentrum für Mittel- und Südamerika bewährt – nicht zuletzt während der Finanzkrise, die unserer Auffassung nach längst nicht beendet ist. Fluchtgelder fließen nach Panamá aus Mexiko, Venezuela, Argentinien, Kolumbien und Bolivien, aber auch aus Europa und den USA.
Panama wehrt sich dagegen, als sog. “Steueroase” blackgelistet zu werden. Am automatischen Informatiosaustausch beteiligt sich Panama gleichwohl nicht. Hört man da Ironie heraus wenn von offizieller Seite gesagt wird,
“Wir verhalten uns in Sachen automatischer Informationsaustausch genau so wie die USA. Wir machen das, was die USA machen, wir folgen.”
Und wir alle wissen, dass die USA beim automatischen Informationsaustausch nicht mitmachen und im Gegenteil ihr eigenes Süppchen kochen.
Ein eigenes Süppchen kocht Panama zwar nicht, “kochen” lässt man die USA und schaut dem automatischen Informationsaustausch lächelnd zu.
Ausserdem: Wo sollte das kleine Land mit seinen wenigen Einwohnern das Personal hernehmen, all den bürokratischen Unsinn abzuarbeiten?