Am 30. November 2014 fand in der Schweiz eine Volksabstimmung über die sog. Goldinitiative statt. Die Finanzwelt zitterte weltweit, denn zwischenzeitlich sagten Meinungsumfragen eine Mehrheit für die Goldinitiative voraus.
Für die Hüter der Papiergeldinteressen stand extrem viel auf dem Spiel. Eine Annahme hätte in der Finanzwelt Schockwellen ausgelöst, weil die Diskussion über unser heutiges ungedecktes Papiergeldsystem eröffnet worden wäre.
Das Ergebnis ist bekannt: Bei einer Wahlbeteiligung von etwa 50% stimmten 581.000 Schweizer dafür, rund 1.974.000 Menschen sagten ‚Nein‘ zu der Initiative.
Als die Initiative in den Meinungsumfragen wenige Wochen vor dem Wahltag in Führung lag, startete das Weltfinanzsystem eine unglaubliche Hetze gegen die Befürworter, die ihre Wirkung am Ende nicht verfehlte. Selbst die Schweizerische Zentralbank SNB war gezwungen worden, sich mit einer eigenen Kampagne wortstark gegen die Initiative auszusprechen.
Was, wenn die Initiative erfolgreich gewesen wäre?
Bei einem „Ja“ zur Initiative hätte die SNB Gold im Wert von mindestens 60 Milliarden Franken zukaufen müssen, um den Anteil von 20% an ihrer Bilanzsumme zu erreichen.
Die Schweiz war das letzte Land, welches sich von einer goldgedeckten Währung verabschiedete. 1992 gaukelte man den Eidgenossen vor, dass ein Beitritt zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds unabdingbar sei.
Verschwiegen wurde jedoch dabei, dass der IWF seinen Mitgliedern eine Goldbindung seiner Währung ausdrücklich untersagt.
Bis 1999 schrieb die Verfassung der Schweiz dagegen vor, dass der Franken durch das Edelmetall gedeckt sein musste. Genaugenommen war die Schweizer Nationalbank verpflichtet, 40% des Gegenwertes aller sich im Umlauf befindenden Noten in Gold zu halten. Im Mai 2000 begann die Zentralbank der Schweiz dann praktisch zu Tiefstkursen des Goldpreises von unter 300 Dollar das Edelmetall zu verkaufen. Waren es zur Jahrtausendwende noch 2590 Tonnen, fiel der Wert bereits im Mai 2002 unter die 2000er Marke und erreichte im März 2005 dann seinen vorläufigen Tiefpunkt von 1290 Tonnen. Derzeit hält die Schweizer Notenbank sogar nur noch 1040 Tonnen.
Ein Erfolg der Initiative hätte eine Diskussion über die Zukunft des Papiergeldsystems beflügelt, die insbesondere den großen Zentralbanken nicht recht sein kann.
- Früher war Gold der Stabilitätsanker des Geldsystems und verhinderte seine grenzenlose Vermehrung.
- Heute kann Geld aus dem Nichts unlimitiert geschöpft werden.
- Noch 1948 mussten die Banken in Deutschland bei Beginn des D-Mark-Zeitalters 10% der Sichteinlagen als Mindestreserve bei der Deutschen Bundesbank halten.
- Im Zuge der Eurokrise wurde die ohnehin bereits mickrige Mindestreserve von der EZB von 2% auf lächerliche 1% reduziert.
Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise 1929 war die US-Notenbank verpflichtet, 40% der Geldbasis aus Bargeld und Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der Zentralbank durch Gold zu decken. Im Jahre 1959 wurde dieser Wert sogar noch erreicht.
Mittlerweile ist der Wert des US-Goldschatzes aber auf offiziell 8% dieser sogenannten Geldbasis abgeschmolzen. Aber selbst dieser Wert dürfte noch gelogen sein.
Wer sich mit Geldgeschichte auskennt weiss um die Richtigkeit des Zitats aus der Feder Voltaires:
„Geld zieht sich immer auf seinen eigentlichen inneren Wert zurück – nämlich null“.
Die Geschichte des Papiergeldes ist eben immer auch eine des Scheiterns. Vielen gilt Gold heute als Anachronismus. Aber auch die Gegner des Goldes müssen akzeptieren, dass es anders als Papiergeld über Jahrtausende seinen Wert hatte.
Im alten Rom bekam man für eine Unze eine Toga und selbst nach dem Preisrückgang seit dem Hoch im Jahre 2011 reicht es noch immer für einen teuren Anzug.