Erst der Brexit, nun die Wahl des amerikanischen Präsidenten Donald Trump.
Alle Meinungsumfragen waren nichts anderes als Irrlichter. Es ist offensichtlich, dass die Demoskopen nicht mehr wissen, wer zur Wahl geht, oder aber viele Wähler die Vertreter des Systems, als welche die Demoskopen zu werten sind, schlicht abblitzen lassen. Und das ist verständlich.
Die Denkverbote, die einer künstlich aufgepfropften “political correctness” folgen, machen es nahezu unmöglich, das sogenannt Undenkbare auch nur zu denken. Und es ist zwischenzeitlich geradezu gefährlich, solche Überlegungen auch noch öffentlich auszusprechen.
Demokratie ist eine Staatsform, die auch unerwünschte Resultate zulässt. Dieser urdemokratische Grundsatz wurde die letzten Jahrzehnte mehr und mehr vergessen, verdrängt.
Stattdessen wird Demokratie als verlässliches Machtinstrument einer herrschenden Pseudoelite missverstanden. Und nun stehen sie da wie begossene Pudel, die “Ritter der traurigen Gestalt”.
Wer die Analyse auf die Protagonisten eines vermeintlichen “populistischen” Sturms reduziert, hat wenig verstanden. Die politische Energie, die Trump nach oben spülte, kommt aus den Tiefen des Volkes.
Ein großer Teil der Wähler in den westlichen Industrienationen votiert für den Bruch mit dem Status quo. Sie wollen, dass der Blitz in die bestehenden Verhältnisse einschlägt.
Die unzweideutigen, stets bei sehr hoher Stimmbeteiligung zustandegekommenen britischen und amerikanischen Abstimmungsresultate sind nichts anderes als eine Abstrafung des von einem medial-intellektuellen Machtkartell getragenen Establishments.
Demokratische Urkraft hat sich entfesselt! Ist das nicht wunderschön?! Da kommt ein Hauch von Paulskirche und der Verfassung von 1848 auf. Wie damals geht es um Freiheit, um Eingrenzung nicht hinreichend legitimierter Macht mit dem Hang zur Willkür.
- War es für die nun zu Rittern der traurigen Gestalt degradierten Pseudoeliten wirklich nicht absehbar, dass der von ihnen mit viel eigennützigem Enthusiasmus betriebene Internationalismus Gegenkräfte auslösen musste?
- Wurde es nicht immer deutlicher sichtbar, dass die in allen relevanten Währungen geldpolitische Benachteiligung des Sparers durch die tiefen Zinsen zu berechtigtem Unmut führt?
- Ist es nicht auf der Hand liegend, dass das von den Pseudoeliten – erneut eigennützig – zu verantwortende Auftürmen riesiger Staatsschuldenberge für Zukunftsangst sorgt?
Nur:
Das alles durfte nicht wahr sein, weil die Wahrheit Strukturen und Machtzirkel gefährdet.
Besser, so dachten sich die Ritter der traurigen Gestalt, man verweigert sich mit den subtilen Unterdrückungsmitteln des Mainstreams der unangenehmen Wirklichkeit.
„Take back control“
- lautete die Devise beim Brexit;
- war auch die Parole bei der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten (“Make USA great again”).
Die in Europa anstehenden Wahlen werden in dieselbe Richtung gehen.
- Beim Verfasssungsreferendum in Italien,
- bei der Präsidentenwahl in Österreich,
- bei den Wahlen in Frankreich,
- bei den Wahlen im Herbst in Deutschland.
Ob das gut ist oder schlecht, darum geht es an dieser Stelle im Prinzip gar nicht.
Die verordneten Denk- und Sprechverbote haben sich als gefährlich erwiesen, weil sie Dinge nur aufstauen konnten, die nun erdrutschartig und unaufhaltbar zu Tale donnern – über die Ritter der traurigen Gestalt hinweg.