Die simpelste Methode ist die Zwangsanleihe.
Dabei verpflichtet der Staat seine Bürger, ihm Geld zu leihen. Entweder liegt der Zins dieser Papiere unter dem, was auf dem Markt bezahlt werden würde, oder die Anleihe wird von vornherein ohne Zinsen begeben. Nach Angaben des DIW in Berlin würde eine Abgabe von 10% auf Vermögen von über €250.000 in Deutschland rund € 230 Milliarden in die Kassen des Staates spülen. Betroffen wären 8% der Bevölkerung. Zwangsanleihen sind in der Geschichte immer dann eingeführt worden, wenn ein Staat aufgrund schlechter Kreditwürdigkeit keine Geldgeber mehr finden konnte. Sie sind das Mittel eines Staates, der sich nicht anders zu helfen weiß. Genau da sind die westlichen Industrieländer zwischenzeitlich angekommen.
Wenn Staatsanleihen für Anleger nicht mehr attraktiv sind, weil sie kaum noch Zinsen abwerfen, müssen andere Anlageklassen noch unattraktiver sein – auch das ist eine Strategie der „Finanziellen Repression“.
- Ein einfaches Mittel dazu sind staatlich verordnete Zinsobergrenzen. Dabei wird der Zinssatz, den es für Spareinlagen gibt, gesetzlich festgelegt – und zwar so, dass sich Sparen nicht mehr lohnt. In China werden solche Zinsgrenzen bis heute angewendet. Auch die Bundesrepublik hat Erfahrung mit derartigen Methoden. In Deutschland waren die Zinsen bis Ende der 1960er Jahre reguliert. Bringen Spareinlagen wenig Zinsen, werden Staatsanleihen wieder attraktiver.
- Ist der Erwerb einer Immobilie in Deutschland oder Europa die Lösung? Natürlich nicht! Durch Sondersteuern oder Zwangshypotheken kann der Staat dafür sorgen, daß Hauseigentümer ebenfalls belastet werden. Im Zuge der Euro-Krise hat Griechenland bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen: eine Immobiliensteuer, die zehn Euro pro Quadratmeter ausmacht und mit der Stromrechnung eingezogen wird. Zudem müssen Reiche Sondersteuern für Swimmingpools, Jachten und Luxusautos zahlen. Derartiges kennt aber auch Deutschland: Das geschah zum Beispiel im Zuge der Währungsreform 1948. Jeder Immobilieneigentümer auf dem Gebiet der entstehenden Bundesrepublik bekam eine Zwangshypothek verpaßt, die er in den kommenden Jahren abbezahlen mußte. Hausbesitzer sollten nicht als Gewinner der Währungsreform dastehen: Im Fußball nennt man sowas „Zwangsabstieg“.
- Keine Anlageklasse ist vor zusätzlichen Steuern sicher. Das gilt auch für Gold. Denkbar wäre etwa eine Mehrwert- oder Abgeltungsteuer für den Handel mit Münzen oder Barren. Und wenn auch das nicht hilft, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Besitz von Gold komplett zu verbieten. Das haben in der Vergangenheit bereits mehrere Regierungen praktiziert, auch die USA unter ihrem Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Am 5. April 1933 erließ Roosevelt eine Verordnung, die den privaten Besitz des Edelmetalls unter Strafe stellte. US-Bürger mußten ihr Gold bis zum 1. Mai 1933 zum Festpreis von $20,67/Unze bei der Notenbank abgeben. Wer sich nicht daran hielt, dem drohte eine Strafe von $10.000 oder bis zu zehn Jahren (!!!) Gefängnis. Ausgenommen waren Goldmünzen und sowie Sammlerstücke bis 100 Dollar.
- Es drohen Kapitalverkehrskontrollen. Je weniger Rendite der Staat zahlt, desto eher schauen sich Anleger nach alternativen Anlagemöglichkeiten im Ausland um. Diese Konkurrenzsituation setzt den Staat unter Druck. Kapitalverkehrskontrollen können eine Kapitalflucht in andere Währungsräume bremsen. In den vergangenen Jahren nutzten einige Schwellen- und Entwicklungsländer dieses Instrument. Durch administrative Schranken kann der Staat Anlagen im Ausland beschränken. Aus Mangel an Alternativen wären heimische Investoren dann gezwungen, in die vergleichsweise unattraktiven Staatsanleihen zu investieren.
Zwangsmaßnahmen und Verbote lassen sich schlecht verschleiern. Geht es nicht geschickter? –
Aber klar doch!
- Zum Beispiel indem der Staat die Regeln für Anleger umgestaltet. Das passiert heute schon. Seit langem üben Staaten finanzielle Repression dadurch aus, daß sie Banken, Versicherungen und Pensionskassen durch Regulation dazu bringen, Staatsanleihen zu kaufen. Die EU-Kommission hat beispielsweise durch das Regelwerk „Solvency II“ dafür gesorgt, daß die großen Versicherungen für Staatsanleihen weniger Eigenkapital zurücklegen müssen als für andere Anlageklassen. Das soll angeblich für Stabilität sorgen, weil Staatsanleihen sicherer seien. Übler gelogen hat nicht einmal die katholische Kirche in den schwärzesten Zeiten ihrer Geschichte. „Der Zweck heiligt die Lügen“: Wenn man für schrottreife Staatsanleihen kein Eigenkapital zurücklegen muß, für Anleihen oder Aktien von Unternehmen aber sehr viel, dann ist klar, wie sich ein große Versicherung entscheidet: Sie hat kaum eine andere Wahl, als in Staatspapiere zu investieren.
- Einen Schritt weiter ging bereits Italien. Das Land hat Ende 2011 eine Verordnung erlassen, nach der die 20 Banken, die bei Auktionen italienischer Schuldtitel beteiligt sind (sogenannten Primärhändler) für mindestens 4% des Volumens neu emittierter Staatspapiere zu bieten gezwungen sind. Wer sich nicht daran hält, der kommt im Folgejahr nicht mehr als Primärhändler zum Zuge.
Konsequenzen zum Schutz des Anlegers:
- Vermögen, das man nicht zwingend die nächsten Jahre in seinem Heimatland benötigt, raus aus Ländern wie Deutschland, Österreich und die weiteren Länder der Europäischen Union – solange s noch geht.
- Aber nicht in die USA, die sind noch verrückter.
- Die Schweiz ist leider nur eine Insel inmitten der EU und wird beständig unter Druck gesetzt, erpreßt; außerdem ist die Schweiz Mitglied des Abkommens von Schengen, EU-Ermittler tummeln sich folgerichtig im Alpenland. Wahrscheinlich bietet demnächst auch „Amazon“ online „Daten-CDs“ an.
- Über das Eigenheim hinaus nur noch Immobilien in ausgewählten Ländern sorgfältig auswählen. Aber eine Immobilie ist immer „Gefangene“ irgendeines Landes.
- Gold ist eine Lösung. Gold gleicht die Inflation aus, seit Jahrtausenden. Darum ist Gold der größte Feind von staatlicher Repression. Den westlichen Industrienationen ist Gold daher ein Dorn im Auge. Zwingend wird es zu Maßnahmen gegen Gold kommen, wie oben beschrieben. Auch Gold muß raus aus Ländern wie Deutschland, Österreich und die weiteren Länder der Europäischen Union. James Turk würde sein Gold niemals in den USA, Deutschland, Italien oder Rußland lagern. „Alle diese Staaten haben in der Vergangenheit schon einmal den Goldbesitz verboten“, sagt der Gründer der Edelmetall-Handelsfirma GoldMoney. „Dagegen hilft nur, das Gold an verschiedenen Plätzen, in verschiedenen Ländern zu lagern.“ Turk lagert Gold in London, Zürich und Hongkong ein. Wir sehen, auch James Turk kennt die Geschichte nicht komplett: Die britische Regierung erließ am 27. April 1966 ein Gesetz, das jedem britischen Bürger untersagte, Goldmünzen zu erwerben, oder weiterhin mehr als vier Goldmünzen zu besitzen. Alle übrigen Münzen sollte er der Bank of England abliefern, die es für die Deckung des Pfund Sterling brauchte. Eine Ausnahme bildeten Münzen, die vor 1838 geprägt wurden. Sammler konnten sich bei der Zentralbank eine Sondergenehmigung einholen. Das Verbot fiel in eine Zeit, als die Bevölkerung verstärkt in Goldmünzen investierte. Erst im Jahr 1979 hat die Regierung Thatcher in Großbritannien die Devisenkontrollen im Vereinigten Königreich abgeschafft. Gleichzeitig durften Briten wieder privat Gold halten und in Gold Handel treiben. Folge: In London lagert man sein Gold besser nicht. Da ist Hong Kong viel besser geeignet, ab Oktober 2012 nach Abschaffung der Umsatzsteuer auf Edelmetall auch Singapur. Neuseeland wird in der Regel übersehen wie auch Panamá.