Was sind Derivate überhaupt?
Derivate sind künstliche Finanzinstrumente, die sich stets auf einen Basiswert beziehen und ohne diese Verbindung nicht existieren können. Ein anderes Merkmal von Derivaten ist, daß Abschluss und Erfüllung des Geschäfts zeitlich abweichen. Neben an Terminbörsen gehandelten Optionen und Futures, die für Käufer und Verkäufer standardisierte Verträge abbilden, existieren in der Welt der Derivate am OTC-Markt (Freiverkehr) auch andere Arten von Termingeschäften wie Forwards und Swaps, die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer abgestellt werden. In Europa hat sich zudem mit Hilfe mathematisch geschulter Banker eine Derivate-Subkultur mit der Kreation strukturierter Produkte (wie Zertifikate, Aktienanleihen, Optionsscheine) entwickelt, die immer neue Blüten treibt. Strukturierte Produkte sind Schuldverschreibungen, weisen also ebenso wie OTC-Derivate Bonitätsrisiken auf, die dann wirken, wenn es an den Märkten zu ernsthaften Krisen kommt. Kurz gesagt: Bei Derivaten setzen Finanz-Hasardeure nur einen Teil des eigenen Kapitals für Transaktionen ein.
Da Derivate als künstliche Finanzinstrumente stets einen Basiswert als Bezugsgröße haben, würden Probleme direkt auf die Kassamärkte (Aktien, Anleihen, etc.) durchschlagen und auch hier Turbulenzen auslösen. Die Hebelwirkung von Derivaten – mit einem geringen Kapitaleinsatz von zehn bis 20 Prozent werden 100 Prozent des zu Grunde liegenden Basiswertes kontrolliert – wird zunehmend von modernen Finanzinvestoren wie Hedge-Fonds genutzt. Diese Akteure setzen auch Kredite ein, mit denen sie ihr Engagement weiter hebeln. Daß die Zahl dieser Akteure seit Jahren zunimmt, verschärft die Situation. Hedge-Fonds liefern nämlich seit langem nicht mehr jene zuvor erzielten überdurchschnittliche Erträge ab. Dies birgt die Gefahr, daß sich diese Investorengruppe ihrem Image verpflichtet sieht, höhere Risiken eingeht und stärker auf die Hebelwirkung von Derivaten setzen könnte.
Zuletzt läuteten die Alarmglocken an den Märkten, als der US-Hedge-Fonds Amaranth Advisors das Handtuch warf. Die Probleme von LTCM und Amaranth lagen nicht nur darin, daß sie den Trend falsch eingeschätzt hatten, sondern darin, daß sie auch Positionen in wenig liquiden Derivatemärkten aufgebaut hatten.
Und dieses heiße Eisen faßt der Investment Club Panamá an an?
Eben nicht.
Die von uns angebotenen
zählen zwar auch zu den "Derivaten".
börsennotierter Futures.
Grund: Hier wird das Kontrahentenrisiko durch die Clearinghäuser der Börsen – die meist von den großen global tätigen Finanzhäuser getragen werden – übernommen.
Auch die börsennotierten Optionen gehören zu dem ungefährlicheren Teil des Derivatemarktes – uns gleichwohl schon wieder viel zu heiß.