Liquidationskasse.
Jede US-Terminbörse hat demnach eine derartige Einrichtung. Die Liquidationskasse – ein möglicher deutscher Begriff für "Clearinghouse" – ist rechtlich selbständig und nimmt nur ganz besonders kapitalkräftige Mitglieder auf, meist finanzstarke Brokerfirmen. Denn im Unterschied zu den Börsen ist die Mitgliedschaft in der Liquidationskasse nicht auf Einzelpersonen beschränkt. So sind die großen, in Europa tätigen US-Brokerfirmen, sämtlich Mitglieder der bedeutendsten Warenterminbörsen. Nach Ende jeder Börsensitzung reichen die Börsenmitglieder ihre Kauf- bzw. Verkäuferbelege über ein Liquidationskassenmitglied ihrer Wahl bei der Liquidationskasse ein. Diese treuhänderische Zwischenschaltung eines Liquidationskassenmitgliedes ist notwendig, da die Liquidationskasse nur mit ihren Mitgliedern, nicht mit Börsenmitgliedern, Verrechnungen durchführt. Die Liquidationskasse setzt nun in allen Transaktionen, die während des Tages stattgefunden haben, sich selbst treuhänderisch als Marktgegenseite ein: Die Liquidationskasse ist nun Marktgegenseite (Verkäufer) jedes Käufers und Marktgegenseite (Käufer) jedes Verkäufers geworden.