Eines der größten deutschen Steuerverfahren dürfte mit einem Deal enden: Fahnder hegten den Verdacht, der Engelhorn-Clan habe den Fiskus um 440 Millionen Euro gebracht. Die Nachzahlung fällt nun wohl deutlich niedriger aus.
Drei Jahre lang haben Steuerfahnder und Staatsanwälte aus Augsburg gegen Mitglieder der Unternehmerfamilie Engelhorn ermittelt. In einem der größten deutschen Steuerverfahren hegten die Ermittler den Verdacht, Familienmitglieder des früheren Konzernchefs der Boehringer-Mannheim-Werke, Curt Engelhorn, hätten den Fiskus um 440 Millionen Euro betrogen.
Der 89-jährige Milliardär soll seine beiden jüngsten Töchter unter anderem mit einem Gestüt in Oberbayern, einer Villa am Starnberger See und einer halben Karibikinsel beschenkt haben. Sie sollen zudem Geld aus verschiedenen Trusts erhalten haben. Dafür, glauben Fahnder, sei keine Schenkungsteuer gezahlt worden. Auch Kapitalertragsteuer habe die Familie zum Teil nicht gezahlt.
In den nächsten Tagen soll das streng geheime Verfahren mit einem Deal enden. Das Finanzamt spricht von einem Fall
„erschwerter Sachverhaltsermittlung“.
Die Familie hat eingeräumt, es seien Zuwendungen an die beiden Töchter in Höhe von jeweils 108 Millionen Euro geflossen, ohne Schenkungsteuer zu zahlen.
Viele der Vorwürfe sind strafrechtlich längst verjährt. Demnächst werden die Töchter beide wohl einen Strafbefehl über eine Geldstrafe von 720 Tagessätzen zu je 3000 Euro erhalten (= je Euro 2,16 Millionen).
Die Steuernachzahlung soll sich auf rund 145 Millionen Euro belaufen.
Vieles war ganz offensichtlich schlecht organisiert innerhalb der Offshore-Strukturen. Dafür zahlt man jetzt mittels dieses Deals. Aber was wir sehen:
Wenn Sachverhalte ausserhalb des deutschsprachigen Raumes zu ermittelns sind, bewegen sich Finanzämter und Staatsanwälte wie Betrunkene auf Glatteis.
Bereits im Herbst 2013 hatte es bei Wohnsitzen, Firmen und Anwälten der Familie zahlreiche Razzien gegeben. Die beiden Töchter und ihr Finanzverwalter, der Münchner Steuerrechtsprofessor Reinhard Pöllath, saßen vorübergehend in Untersuchungshaft.
- Offshorestrukturen verwaltet man halt nicht innerhalb Deutschlands.
- Bei uns beschlagnahmt niemand etwas.
- Wir sind keinen deutschen Repressionen ausgesetzt.
- Deutsche Juristen, aber für Steuerfahnder nicht greifbar.
Wir wissen, warum wir in Panama arbeiten – unsere Mandanten danken es uns.