Mit Beginn des Jahres 2013 erhalten nun aber alle Euro-Staatsanleihen eine solche CAC-Klausel, mit deren Hilfe der Rechtsschutz im Sinne eines Rechtes auf gerichtliche Überprüfung gestrichen wird wie in einem Unrechtsstaates im Stile Nordkoreas. Betroffen davon sind alle neu begebenen Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr, die alten Anleihen sind dagegen nicht betroffen (Rückwirkungsverbot).
Beschlossen wurde die Einführung dieser Klauseln im Zuge der Verhandlungen über die Einführung des permanenten Rettungsschirmes, des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM). Bei künftigen Umschuldungen wird es Klagen durch geprellte Kleinanleger von vornherein nicht geben.
Die Staatspleite wird leichter gemacht. Aus Sicht der Staaten ist das ein verständliches Ansinnen. Die nächsten Pleiten kommen bestimmt.Denn viele Länder leiden unter der enormen Last der aufgehäuften Schulden. Spätestens wenn irgendwann die Zinsen wieder steigen sollten, dürften viele in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Risikolos ist es aber ohnehin längst nicht mehr, dem Staat sein Geld zu leihen. Dank CAC wird dies für Kleinsparer jedoch künftig zu einem wahren Vabanque-Spiel.
Denn diese sind wie immer in diesem Spiel die größten Verlierer, wie das Beispiel Griechenlands vor Augen führt.
- Die Finanzinstitute, die damals im Rahmen der CAC-Umschuldung großzügig auf ihr Geld verzichteten, konnten anschließend ihre Tresore mit Geld von der Europäischen Zentralbank wieder auffüllen, praktisch zum Nulltarif.
- Hedgefonds wurden größtenteils über Kreditausfallversicherungen entschädigt, die sie abgeschlossen hatten.
- Nur die Privatanleger blieben auf ihren Verlusten sitzen.
Große institutionelle Anleger wie Banken und Versicherungen werden von den Staaten durch ausgeklügelte Regeln gezwungen, diesen Schrott trotzdem weiter zu kaufen.
Der Kleinanleger aber kann sagen „ohne mich“. Kann er das wirklich?
In jeder Lebensversicherung, in jedem privaten Rentensparvertrag stecken solche Papiere. Mit CAC können die Staaten künftig die Rückzahlung von Schulden verweigern, selbst wenn der einzelne Sparer dem nicht zustimmt. Damit kann es praktisch jeden treffen.
„Bleib daheim und nähr Dich redlich.“ Das war einmal. Die Nahrung ist zwischenzeitlich arsenverseucht, auch die nur nach und nach verabreichten Dosen führen zum Ableben.
Es sei denn, man ist so konsequent unserer seit Jahren propagierten Empfehlung zu folgen:
„Raus aus dem verrotteten Bankensystem!“ Das Finanzsystem ist kaputt und betreibt Konkursverschleppung.
Sicherheit kann nur noch erreicht werden in Realwerten (wie Gold und ausgesuchten Auslandsimmobilien oder -beteiligungen) im Rahmen einer anonymisierenden Struktur außerhalb der Eurozone.