Die hauptsächlich vulkanischen Inseln sind ein Paradies für Segler. Sanfte Brisen halten die Temperaturen bei stabilen 26 bis 30 Grad. Man sagt, dort sollen mit die besten Segelbedingungen der Welt zu finden sein. Die Inseln umgeben kilometerlange unberührte weiße Sandstrände. Der berühmteste ist "The Baths" auf der drittgrößten Insel Virgin Gorda.
Als Kolumbus auf seiner zweiten Westindienreise seine Flotte durch den Archipel steuerte, waren die Inseln noch von Kariben bewohnt. Für die spanischen Interessen waren sie zu unbedeutend und blieben für einige Jahrhunderte unbeachtet.Im Verlauf des 17. Jahrhunderts siedelten dann zunächst Holländer und Spanier auf den Inseln. Ab 1672 nahm ein englischer Kapitän die Insel in Besitz. Mit der Entwicklung der Plantagenwirtschaft – zuerst Baumwolle, später Zuckerrohr – wuchs der Bedarf an schwarzen Sklaven, die bald 90 % der Bevölkerung ausmachten. Im Jahre 1773 erhielten die British Virgin Islands den Status einer Britischen Kolonie. Mit dem Verbot des Sklavenhandels im Jahr 1808 und der Sklavenhaltung 1834 begann ein kontinuierlicher Niedergang der Plantagenwirtschaft. 1967 wurde der Status einer britischen Kronkolonie abgeschafft und die British Virgin Islands erhielten interne Selbstverwaltung mit eigener Regierung und gewählter Volksvertretung. Es begann eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs. Basis für den heutigen – im karibischen Vergleich hohen – Lebensstandard der Einwohner sind zum einen die Einnahmen durch den Tourismus als auch das Offshore Banking und die Entwicklung zu einem wichtigen Finanzzentrum.
Wirtschaftlich betrachtet gehören die Inseln zu den US-Pendants mit dem Vorteil, daß Landeswährung der US-Dollar ist. Gleichwohl sind die British Virgin Islands noch eine Kolonie Großbritanniens. Für Verteidigung, Sicherheit, Staatsdienst und Gerichtswesen ist ein von der Krone ernannter Gouverneur zuständig. Ein vierköpfiger Vollzugsrat steht ihm zur Seite. Einen Gesetzgebenden Rat gibt es auch. Der Kronanwalt und der Finanzminister gehören dem Gesetzgebenden Rat von Amts wegen an, dazu kommt ein vom Gouverneur ernanntes Mitglied, ein unabhängiger Sprecher und sieben gewählte Mitglieder, die je einen Wahlkreis vertreten. Die Britischen Jungferninseln sind politisch absolut stabil.
Die British Virgin Islands sind seit vielen Jahren eines der am stärksten wachsenden internationalen Geschäftszentren, nicht zuletzt für finanzielle Aktivitäten.
- Britische Flagge,
- Dollar als Landeswährung,
- politische Stabilität,
- keinerlei Devisenkontrollen,
- funktionierendes Bankgeheimnis
- niedrigste Verbrechensrate in diesem Teil der Welt,
machen die B.V.I . zu einem der attraktivsten Standorte für internationale Investoren. Mehr als 600.000 International Business Companies (IBC) sind dort zwischenzeitlich registriert und machen die British Virgin Islands zu einem der bedeutendsten Offshorezentren weltweit. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet.
Eine geschickte Poltik hat es verhindert, daß die British Virgin Islands von der FATF "black-gelistet" worden sind, obwohl das Bankgeheimnis als nicht beeinträchtigt zu bewerten ist.