Wie oft wurde der Bitcoin schon totgesagt!
Mitte Juni 2017 war das 129 Mal der Fall gewesen seit dem Jahr 2011. Nach jeder Begräbnisansprache kam er stärker zurück als je zuvor.
- Am 20. Juni 2011 schrieb Forbes: “So, That’s the End of Bitcoin Then.”
- Am 16. Januar 2015 schrieben USA Today: “Bitcoin Is Headed to the ‘Ash Heap.’”
- Am 5. Mai 2017 noch meinte der The Daily Reckoning: “The Death of Bitcoin.”
Die deutsche Systempresse übernahm wie üblich auch diese Schlagzeilen aus den USA.
- Als “Ponzischeme” wurde Bitcoin bezeichnet, natürlich Unsinn, ein “Schneeballsystem” ist das offensichtlich nicht – was immer Bitcoin sonst sein mag.
- Andere wiederum waren und sind bis heute überzeugt davon, dass die diversen staatlichen Obrigkeiten Bitcoin schlicht “abschalten” und seinen Wert auf Null senken werden. Wie das konkret aussehen soll, erklärt natürlich niemand.
Ja, es gab die Zeit von 2009 bis 2013. Der Bitcoin schoss hoch bis auf über USD 1.100, dann kam ein Crash von 85% und auf nur noch USD 185. Da dachten dann alle:
“Das war es nun wirklich.”
Aber da geschah dann etwas sehr interessantes.
Der Bitcoin stabilisierte sich um die USD 200 herum, fiel nicht ins Uferlose und in den Penny-Bereich. Weiterhin steckten Milliardenbeträge im Bitcoin.
Es fand demnach keine Flucht aus dem Bitcoin heraus statt. Der war stärker, als es die meisten erwartet hatten. Da steckten demnach anscheinend weiter Werte drin.
Spätestens in diesem Moment musste man sich eigentlich fragen:
“Warum kaufen die Menschen noch immer diese angeblich wertlose Kryptowährung?”
Es galt demnach seinerzeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht zuletzt, weil es schliesslich sogar Regierungen gab, die sich auf Bitcoin einliessen. Es musste einfach mehr dahinterstecken.
- Wieso – warum um alles in der Welt – hatten Bitcoin doch einen Wert?
- Was konnte die führenden Regierungen der Welt, allen voran die USA, daran hindern, den Bitcoin zu bannen?
- Wie sollte der Bitcoin eine Zukunft entwickeln mit dem belastenden Image einer “schwarzen Währung” zum Nutzen von Kriminellen?
Die Antwort:
Im Kern ist der Bitcoin nichts anderes als ein Weg, Werte zu versenden oder zu empfangen, ohne dass es eines vertrauenswürdigen Mittelsmannes dazwischen bedarf.
Es gibt keinen greifbaren Ort, wo sich eine Verwaltung von Bitcoin befindet. Daraus folgt, dass keine Regierung dieser Welt – auch nicht die USA – den Bitcoin einfach abschalten konnte. Wo denn?
Tatsächlich haben diverse staatliche Obrigkeiten versucht, den Bitcoin unter Bann zu stellen. Sie alle mussten feststellen, dass das nicht möglich ist.
Das Pendel schlug zurück. Zumindest schon einmal Russland, Indien und Japan haben beschlossen, den Bitcoin als Währung anzuerkennen.
Die Regierungen begreifen langsam, dass es vielleicht besser sein könnte daran mitzuwirken, Bitcoins ein wenig mitzuformen und so weit wie möglich zu regulieren als zu versuchen, ihn zu zerstören – denn das geht schlicht nicht.
Auf welchen Wert steuert Bitcoin zu?
Die grosse Stärke von Bitcoin ist das zugrundeliegende Netzwerk hochssicherer Computersysteme die ihn tragen, die sog. Blockchain.
Genau da werden die Werte des Bitcoin erschaffen und gesteigert.
Wie grundlegend anders sieht es bei den Mittelsmännern aus, die die Blockchain überflüssig macht, bei den Banken?
Das weltweite alte Finanzsystem befindet sich im Krieg mit kriminellen Hackern. Die Banken rüsten ihre bis zu 30 Jahre alten IT-Systeme auf, um sich zu wehren. Die Gegner klauen Geld von Konten oder überfluten die Webseiten der Banken mit Anfragen, bis diese unter dem Datenverkehr zusammenbrechen. Kunden haben dann keinen Zugang mehr zu ihrem Onlinekonto. Diese Attacken dienen als Ablenkungsmanöver oder Erpressungsgrundlage: Entweder die Bank zahlt – oder die Attacken gehen weiter.
Die Kriminellen schleichen sich auch direkt ein. Mutmaßlich nordkoreanischen Hackern ist es mehrmals gelungen, in das globale Zahlungssystem – mithin das Herz der Bankenwelt – einzudringen. Swift, so der Name des Systems, steht für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“. Im vergangenen Jahr konnten Kriminelle den Swift-Zugang der Zentralbank von Bangladesch hacken – über New York! Sie fingierten einen Überweisungsauftrag der Bank und raubten USD 81 Millionen. Der Fall rüttelte weltweit Sicherheitsbehörden auf: Über Swift wickeln 11.000 Zentralbanken, Geschäftsbanken und Investmentfirmen große Teile ihres Zahlungsverkehrs ab. Wenn Kriminelle dort eindringen, können sie theoretisch alle Bankkonten plündern – weltweit. Was für ein Jackpot für Kriminelle!
Nirgends sind Bits und Bytes so schnell in Geld umzutauschen wie in diesem aus der Zeit gefallenen alten Finanzsystem. Das lockt Kriminelle aus aller Welt an. In Diskussionsforen im Darknet besprechen die Kriminellen ungeniert die Fälschung von Zahlungsaufträgen oder Sabotageakte, wie die Blockade von Onlinezugängen für Bankkunden. Das erzählen nicht wir, sondern Experten wie Raimund Röseler, bei der Bafin für die Bankenaufsicht zuständig. Er sieht vor allem die oft veralteten IT-Systeme mit Sorge. So sei es kürzlich Mitarbeitern einer Bank gelungen, “einen riesigen Geldbetrag ins Nirwana“ zu überweisen, ohne dass die IT das blockiert habe, erzählt er.
„Es hat zwar noch keinen spektakulären Erfolg der Cyberkriminellen gegeben“,
sagt der Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld. Doch er hält das nur für eine Frage der Zeit.
Wie es aussieht, markiert nun der hochmodern aufgebaute Bitcoin eine Zeitenwende:
- Weg von den Banken mit ihren veralteten unsicheren Strukturen,
- weg mit diesen überteuerten arroganten Mittelsmännern, die bei Nutzung der Blockchain niemand mehr braucht.
Um Bitcoin und die Blockchain herum verfeinern dagegen hochprofessionelle Entwickler – sehr oft unabhängig voneinander – dezentralisiert und rund um den gesamten Erdball dieses Netzwerk in einer Art von Huckepack-Verfahren.
Infolgedessen wird in den allernächsten Jahren es immer deutlicher werden, wie eine Flutwelle neuer Applikationen Bitcoin und das dazugehörige Netzwerk der Blockchain technisch vorantreibt in einem Ausmass, das wir uns in diesem Augenblick noch gar nicht vorstellen können.
Diese grossartigen Zukunftsaussichten sind es, die den Wertzuwachs des Bitcoin begründen.
Bitcoin startete 2011 bei 75 Cents. Im Bereich von USD 3.000 (Mitte Juni 2017) war eine Wertsteigerung zu registrieren von etwa 370.000%.