Zwischen 1996 und 2002 betrug der Anteil der Dominikaner, der keine Grundschulausbildung hatte, 66%. – dies entsprach bei den im Berufsleben stehenden Dominikanern einem Anteil von 57%.
Einer Studie einer Organisation der Vereinten Nationen entspechend – "Programa de las Naciones Unidas para el Desarrollo" (PNUD) – gehört die Dominikanische Republik zu den Ländern mit einer der armseligsten Schulausbildung in ganz Lateinamerika. Während in Lateinamerika die Menschen durchschnittlich insgesamt 6 Jahre eine Schule besuchen, geschieht das in der Dominikanischen Republik durchschnittlich nur 4,9 Jahre; das Land liegt damit auf dem Niveau von Honduras, Nicaragua, Guatemala und Haití. Die Dominikanische Republik hinkte schon immer hinterher. In den Jahren 1970 – 2000 lag der lateinamerikanische Durchschnitt bei 2,3 Jahren, hierzulande nur bei 1,5 Jahren. 1996 hatten 12% der Dominikaner irgendeinen Universitätsabschluß, der Anteil stieg bis zum Jahr 2004 auf 18,6%. Eine ältere Statistik sagt aus, daß 26,9% der Beschäftigten im Land einen Sekundärschulabschluß haben. Der Anteil der im Berufsleben stehenden Frauen mit Universitätsabschluß liegt deutlich höher als der der Männer (28,6% : 13,6%). Dafür ist deren Anteil bei den Beschäftigten mit Grundschulausbildung geringer als bei den Männern (37,1% : 51,1%).
Die dominikanische Bildungsmisere hat handfeste wirtschaftliche Auswirkungen.
Die Produktivität von Ländern wie der Dominikanischen Republik schwankt zwischen 60% und 80% im Vergleich mit den Ländern, aus denen das Geld für die begehrten Auslandsinvestitionen herkommt. Die zu erzielende Produktivität in einem Land ist für Investoren aber nun einmal ein besonders wichtiges Kriterium. Die Regierung hat die Bedeutung der Intensivierung des Bildungssystems erkannt, wenn auch davon im ersten Haushalt der zweiten Regierung Leonels noch nicht viel zu bemerken war. Der wachsende Konkurrenzdruck nicht zuletzt durch das CAFTA-Freihandelsabkommen gibt keinen Raum für eine Alternative zur Intensivierung des Bildungswesens. Gleichwohl werden sichtbare Erfolge sich erst nach vielen Jahren einstellen.
Die Dominikanische Republik kann keine "Insel der Ahnungslosen" bleiben.