Bargeldverbot

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Der Kampf gegen das Bargeld hat begonnen

Die typisch angelsächsische Diskussion über ein Verbot von Bargeld erreicht nun auch den deutschsprachigen Raum.

Regierungen, Notenbanken und diverse einschlägig bekannte Ökonomen – die üblichen Verdächtigen –  leiten die nächste Stufe der finanziellen Repression ein:

Den Kampf gegen das Bargeld.

Die Idee eines Verbots von Bargeld wird durch die beiden an der Harvard University lehrenden Ökonomen Kenneth Rogoff und Larry Summers unterstützt, im deutschsprachigen Raum reihte sich jüngst Peter Bofinger ein, der zu allem Überfluss auch noch im deutschen Sachverständigenrat sitzt.

Bargeld erschwere den Zahlungsverkehr „ungemein“. Als Beispiel nannte Bofinger die verlorene Zeit,

„wenn Leute vor Ihnen an der Ladenkasse nach Kleingeld suchen und die Kassiererin nach Wechselgeld“.

Hand aufs Herz: Wer hätte aus einem derartigen Anlass je daran gedacht, das Bargeld abzuschaffen. Dafür bedurfte es erst eines Wirtschaftsweisen.

Unser Wirtschaftsweiser argumentiert aber noch weiter. Eine Abschaffung des Bargelds würde nämlich „die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen“ austrocknen. Fast ein Drittel des Euro-Bargelds seien 500-Euro-Scheine:

„fürs Einkaufen braucht die niemand, damit wickeln lichtscheue Gestalten ihre Geschäfte ab“.

Es ist schlicht gelogen, dass “ein Drittel des Euro-Bargelds” die 500 Euro Scheine darstellten. Das mag wertmässig richtig sein, denn 500 ist nun einmal 25 Mal mehr als 20 (20 Euro Geldschein) und 50 Mal mehr als 10 (10 Euro Geldschein); eine inhaltslose Binsenwahrheit demnach. Es gibt natürlich tatsächlich weitaus mehr €10, €20, €50 und €100 Scheine als die grossen €500 Scheine.

Darüberhinaus aber gibt Bofinger zu, dass es um Kontrolle geht. Über abermals mehr Kontrolle sollen “Drogen und Schwarzarbeit” bekämpft werden, statt das Übel an der Wurzel zu packen und den Verkauf von Drogen zu legalisieren und etwa in Apotheken zu gestatten und statt ein Steuerrecht zu schaffen, das Menschen nicht länger in die Schwarzarbeit treibt.

“Drogen und Schwarzarbeit” sind nichts weiter als Vernebelungsbegriffe, um die Kontrollwut der Obrigkeit zu Lasten der Bürger zu kaschieren.

Die Abschaffung des Bargeldes soll in erster Linie dazu dienen, den Bürger zu enteignen. Das drückt  Rogoff auch noch unverfroren klar aus wenn er sagt:

“Wenn die Geldhalter auf zinsloses Bargeld ausweichen können, dann kann die Zentralbank den Leitzins nicht allzu weit unter Null senken,.. Wenn die Europäische Zentralbank derzeit den Zins auf minus zwei Prozent senken könnte, wäre das gut. Sie kann es aus dem genannten Grund (Anm.: fehlendes Bargeldverbot) derzeit nicht.”

Gäbe es kein Bargeld, dann könnten die Banken/das Finanzsystem dem Bürger allmonatlich “Negativzinsen” in richtig grossem Umfang von seinem Guthabenkonto abknapsen, also ihm sein Geld wegnehmen.
Beim Bargeld “unter dem Kopfkissen” kann nichts abgeknapst werden. Wie schade für das räuberische Finanzsystem!

Schliesslich wird Rogoff auch noch zynisch:

“Es wäre Illusion zu glauben, man könne sich mit Bargeldnutzung der Überwachung effektiv entziehen. Denken Sie an die allgegenwärtigen Überwachungskameras, Gesichtserkennungssoftware und die Auswertung von Telekommunikationsdaten.”

Der Typ sollte sich um eine Anstellung bei der NSA bewerben. Rogoff entlarvt, wes Geistes Kind die Vertreter des abgewirtschafteten und ums Überleben kämpfenden Finanzsystems sind.

Aber leider ist unser Wirtschaftsweiser nicht der Einzige, der finanzielle Repressionen immer weiter vorantreiben will.

Es ist in dieser Hinsicht schon erschreckend viel geschehen. Immer mehr Länder schränken inzwischen die Benutzung von Bargeld ein, obwohl es als gesetzliches Zahlungsmittel dient und die Einschränkungen so gut wie immer rechtswidrig sind. Im Gegenteil werden elektronische Transaktionen begünstigt oder die Bürger gar dazu verpflichtet:

  • In Dänemark hat die Regierung im ersten Halbjahr 2015 einen Gesetzentwurf vorgelegt, laut dem Restaurants, Tankstellen und kleine Läden nicht mehr verpflichtet sind, Bargeld anzunehmen. Die dänische Zentralbank hatte bereits zuvor angekündigt, im Jahr 2016 die staatliche Herstellung von Banknoten und Münzen einzustellen und diese an Private zu vergeben.
  • Frankreich will ab dem Herbst 2015 Barzahlungen von mehr als €1.000 verbieten.
  • In Italien herrscht diese Repression bereits seit einigen Jahren.

Die Durchsetzung von noch stärkeren Negativzinsen – also Enteignung, um es klar auszudrücken – im Rahmen des planwirtschaftlich anmutenden Versuchs der Steuerung von Konjunktur und Kapitalverkehr durch zahlreiche Zentralbanken ist wohl der wichtigste Grund für die derzeitige Diskussion für ein Bargeldverbot.

Wetten?
Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis auch der Kampf gegen den Terror als Argument vorgeschoben wird, denn auch Terroristen zahlen ja mit Bargeld.

Die Abschaffung von Bargeld würde endgültig den gläsernen Konsumenten und eine totale finanzielle Überwachung durch den Staat schaffen.
Nicht umsonst gibt es das treffende Bonmot:

Bargeld ist geprägte Freiheit.

Neben Bargeld müsste natürlich auch der Besitz von Gold verboten werden, da Goldmünzen sonst schnell das schlechte elektronische Staatsgeld verdrängen dürfte. Auch ein Ausweichen auf andere Währungen könnte stattfinden dort, wo Bargeldverbote durchgesetzt werden. Die müsste man dann auch noch verbieten. Sowas hat es bereits gegeben:

Unter Adolf Hitler!

Wir erkennen, wes Geistes Kind Typen wie Bofinger & Co sind. Dieser erklärte auch ganz unverfroren im Gespräch mit der Zeitschrift “Der Spiegel”,

Bargeld müsse am besten zeitgleich im Euro-Raum, in den USA, Grossbritannien und der Schweiz verboten werden.

Der Kampf gegen das Bargeld hat begonnen.