"Zwei von drei Bargeld-Kronen sind schwarz," behauptet Maria Löök von der schwedischen Bankgewerkschaft: "Man weiß ja nicht, wo das Geld eigentlich kursiert. Und das heißt doch nichts anderes, als dass es Teil der Schattenwirtschaft ist."
Der Dachverband "Kontanfritt Nu", in dem sich die Feinde des Bargelds zusammengefunden haben, kritisiert deshalb auch das staatliche Spielmonopol. So werden die Casinos öffentlich als Geldwäschereien gebrandmarkt. Hier würden sich Dunkelmänner in großem Stil Bargeld beschaffen, das dann für den Handel mit illegalen Waren und Dienstleistungen benutzt würde.
Wer Bares benutze, habe meist etwas zu verbergen.
"Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität," verkündet die Polizeipräsidentin von Stockholm, Carin Götblad. Um dem organisierten Verbrechen Parolie zu bieten, gebe es keine Alternative zu einer umfassenden Einschränkung des Bargeldverkehrs, dozierte Götblad erst kürzlich vor führenden Politikern des Landes.
Das alles sei erst ein Anfang im Kampf gegen Schwarzarbeit und für eine gute Steuermoral, sagt Gewerkschafterin Syrjänen. Am Ende, schwärmt sie, könnte der Komplettverzicht auf Scheine und Münzen stehen. "Eine bargeldlose Gesellschaft ist eine weniger kriminelle Gesellschaft."
Lassen wir es gut sein mit dem Spiegel Bericht. Die Stoßrichtung ist klar. Wir wissen, was demnächst in Ländern wie Deutschland diskutiert werden wird, wir kennen nun auch schon die scheinheilige Argumentation. Sie wird sich durchsetzen. Barzahler werden diskriminiert, auf der Straße angepöbelt werden als Verbrecher. Und dann wird es verschwinden, das Bargeld.
Im Ergebnis ist eine – wie auch immer geartete – Einschränkung der freien Verfügbarkeit über Vermögen schlicht und einfach
Enteignung.
Wer es liebt, sich wie ein Schaf fremdbestimmen zu lassen, mag sein Geld komplett in Ländern der EU wie Frankreich und Deutschland belassen. Er kann dann den Staat mal irgendwann verklagen wegen „Mißhandlung von Schafen“.
Gelddynastien – die traditionell wohlhabenden Familien über viele Generationen hinweg – haben ihren Wohlstand ganz bestimmt nicht deshalb bewahren können, weil sie ihr Geld in einem einzigen Land hatten.