Angriff auf das Dollarsystem

Download PDF

Im März 2017 führte China Gold in großem Umfang ein. Wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet, stiegen die Einfuhren aus der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong um 133% von 49,3 Tonnen im Februar auf 111,65 Tonnen im März. Dies stellt den höchsten Wert seit Mai 2016 dar. Aus der Schweiz wurden im März zudem 24 Tonnen Gold nach China sowie 24,481 Tonnen nach Hong Kong geliefert – nur nach Indien wurden in diesem Monat noch mehr Gold exportiert. Die Entwicklung der Schweizer Exporte gibt Aufschluss über die Verhältnisse im globalen Goldhandel, weil rund zwei Drittel des weltweiten Handels über die Schweiz abgewickelt werden, berichtet Goldreporter.de.

Die umfangreichen Importe des Edelmetalls könnten eine Vorbereitung Chinas für eine mögliche Golddeckung der Landeswährung Yuan sein,

schreibt das Mises Institute in einer Analyse. Mit diesem Schritt würde Peking große Teile seines Außenhandels vom US-Dollar abkoppeln und den Status des Dollar als Weltleitwährung schwer erschüttern. Gold galt seit Jahrtausenden in allen Kulturen als werthaltig und stellt auch heute noch trotz der Abschaffung des Goldstandards des Dollar im Jahr 1971 einen krisenfesten Wert dar.

Eine Deckung des Yuan durch Gold könnte einen beträchtlichen Teil der engen Handelspartner Chinas dazu bewegen, den Handel in Yuan statt in US-Dollar abzuwickeln. Die Volksrepublik China ist die größte Handelsmacht auf der Welt und unterhält speziell mit Staaten in Ostasien enge Handelsbeziehungen.

Weiter führt das Mises Institute über die ökonomische Logik für China zur Abkoppelung vom Dollar-System aus:

„Schon heute dominiert China den Welthandel. Seine Wirtschaftskraft übersteigt jene der USA gemessen an Kaufkraftparitäten. Während es der weltgrößte Verbraucher von Rohstoffen ist, exportiert China auch mehr gefertigte Güter als jedes andere Land der Welt. Als asiatisches Kraftzentrum hat es die Volkswirtschaften aller Länder der westlichen Seite des Pazifiks gestärkt – eine Phalanx, die über ein Bruttoinlandsprodukt von insgesamt etwa 50 Billionen US-Dollar verfügt. Die Exporte Chinas nach Asien übersteigen die Exporte in die USA. Doch trotz dieser Dominanz wird der Großteil der chinesischen Handelsbewegungen in US-Dollar abgewickelt, ein Faktum, dass Peking ändern muss, wenn es externe ökonomische Risiken eindämmen und Amerika als global dominantes Imperium ablösen möchte. Beide Ziele können nur erreicht werden, wenn der Dollar als Medium des Handels durch den Yuan ersetzt wird.“

Eine möglicherweise geplante Abwendung vom Dollar könnte auch den seit Monaten andauernden Abverkauf amerikanischer Staatsanleihen zumindest teilweise erklären. Seit dem Jahr 2014 hat China amerikanische Schuldenpapiere im Umfang von etwa 300 Milliarden Dollar verkauft und hingegen 775 Tonnen Gold erworben. Inzwischen ist China auf Rang zwei der größten Gläubiger der USA hinter Japan zurückgefallen.

Die Chinesen verfügen bereits heute über die notwendigen Strukturen, um den Yuan mit physischem Gold zu unterlegen. Dazu gehört die Shanghai Futures Exchange, an der Terminkontrakte für Gold, Kupfer, Aluminium, Zink und weitere Rohstoffen gehandelt werden können. Die Shanghai Futures Exchange könnte den Tausch eingezahlter Yuan in physisches Gold übernehmen. Mit der Shanghai Gold Exchange verfügt China zudem über eine Warenbörse, an der neben Goldbarren auch Gold-Futures und -Optionen gehandelt werden können. An der Shanghai Gold Exchange wurde vor etwa einem Jahr zum ersten Mal ein Referenzpreis für Gold in Yuan festgelegt. Auch ein großes Handels- und Lagerzentrum für Gold im südchinesischen Perlflussdelta gehört zu den Stützen der chinesischen Gold-Infrastruktur.

Eine Deckung des Yuans durch Gold erscheint aus zweierlei Hinsicht geboten zu sein. Zum einen stellt sie, wie bereits beschrieben, eine Abkopplung vom Dollar dar und bietet dadurch Raum für den Yuan, zu einer bedeutenden Handelswährung oder gar zur neuen Weltleitwährung zu werden. Zum anderen wird der Yuan wahrscheinlich nur durch die Anbindung an physisches Gold genügend Sicherheit für Investoren und Handelspartner ausstrahlen, damit diese ihn zur präferierten Währung machen.

Wo immer man hinschaut: Die Welt befindet sich in einem atemberaubenden Wandel. Dass das Welt-Finanzsystem in seiner heutigen Form keine grosse Zukunft mehr hat, ist jedem Analysten klar. Selbstverständlich drohen da für jeden Einzelnen finanzielle Verluste in den Zeiten des Umbruchs.

Geld, Vermögenswerte insgesamt müssen weltweit verteilt werden um zu verhindern, dass man nicht alles verliert, wenn man “auf das falsche Pferd” gesetzt hat. Man muss verschiedene Pferde im Rennen haben.

Dem dienen unsere Angebote auf dieser Webseite. Die Hausbank sagt bestimmt nicht, es wäre besser, von ihr was abzuziehen. Das muss man schon selbst entscheiden und veranlassen.

Hintergrundinformation zum Thema