Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Streit um Verbindungsstraße
Die Regierung prüft derzeit die Möglichkeit, eine völlig neue Verbindungsstraße zu bauen zwischen Chiriquí und Bocas del Toro.
Die derzeitige Straße ist in einem beklagenswerten Zustand, was nicht zuletzt daran liegt, daß das Gelände dort extrem anfällig für Erdrutsche ist. Bei den häufigen Niederschlägen in Chiriquí ist die Straße oft nicht nutzbar.
In der engen Wahl einer Alternative findet sich ein sog. "Trockener Kanal". Würde die Straße dort entlangführen, hätte man kaum noch mit Erdrutschen zu rechnen. Konkret würde eine Verbindung entstehen von Puerto Armuelles an der Pazifikküste und zunächst die Panamerikana entlang bis David, von dort dann nach Boquete und von dort aus wiederum völlig neu konstruiert durch den "canal seco" bis zum Hafen in Bocas del Toro am Atlantik. Eine wirtschaftlich bedeutsame Verbindung würde geschaffen im Grenzgebiet zu Costa Rica.
Aber wie nicht anders zu erwarten: Die Umweltschützer laufen Sturm gegen das Projekt.
Die Straße würde zwischen dem "Parque Internacional de La Amistad" und der Bergkette des "Talamanca" hindurchführen und insoweit – natürlich – die beiden Gebiete durchtrennen. Unwiederbringliche Verluste an Flora und Fauna krähen die Umweltschützer.
Natürlich handelt es sich um ein bedeutendes Naturschutzgebiet. "Betroffen" von der Straße wäre der "Parque Internacional La Amistad" (PILA) und der "Parque Nacional Volcán Barú", der Teil des Unesco-Weltkulturerbe der Menschheit ist.
Federico Suárez, neuer Minister für das Öffentliche Bauwesen, weist darauf hin, daß es rund um den Globus schützenswerte Gebiete gäbe. Trotzdem kann nicht darauf verzichtet werden, notwendige Infrastrukturmaßnahmen durchzuführen.
Das Leben besteht immer aus Kompromissen. Das Land braucht eine derartige Straßenverbindung. Es geht darum, eine ausgewogene Lösung zu finden. Dagegen wird sich auch die Unesco nicht sperren, man muß sich nicht so dämlich anstellen wie an der Elbe bei Dresden.
Die Totalverweigerer aus den Kreisen des Umweltschutzes verkennen, daß auch Menschen, die auf schlechten Straßen verunglücken, schützenswert sind. Genauso wie Techniker von Stromdienstleistern, die bei schlechtesten Witterungsverhältnissen durch Bäume abgerissenen Stromkabel unter Lebensgefahr wieder zusammenflicken, weil Umweltschützer sich sperren, daß gefährliche Bäume bei Stromkabeln beseitigt werden.
Bitte zurück auf den Boden kommen. Die Straße macht aus dem "Parque Internacional La Amistad" (PILA) und dem "Parque Nacional Volcán Barú" keine Wüste – im Gegenteil, sie erschließt den Menschen diese Natur erst richtig. Dabei sich einzubringen wäre ein sinnvolles Betätigungsfeld für unsere Umweltschützer.
Zahlungsfrist ausgelaufen
Gestern sind die Zahlungsfristen ausgelaufen, die die Regierung den Konzessionsinhabern von Amador gesetzt hatte.
Diese schulden USD 26,8 Millionen, das sind 79,9% aller überhaupt dem Staat geschuldete Konzessionszahlungen.
Mal sehen, wer noch rechtzeitig gezahlt hat und wie alles im Detail nun weiter geht.
Erinnerungen an den Heizer auf der E-Lok
Die neue Regierung will die stinkenden uralten US-Schulbusse "diablos rojos" aus dem städtischen Nahverkehr nehmen.
Sofort laufen die Betreiber der alten Stinktöpfe Amok. 5 Stunden lang war Mittwoch der Nahverkehr weitgehend lahmgelegt. Man marschierte vom Parque Porras zum Präsidentenpalast und übergab ein Protestschreiben. Der Sprecher Mariano González der Stinktopfdompteure verlangt für jedes stillgelegte Wrackteil eine Entschädigung von USD 75.000,00.
Was haben eigentlich die Kutscher erhalten, als der Pferdetransport seinerzeit abgelöst worden ist?
Tanken fahren noch heute
Die Preise an den Tankstellen steigen ab Samstag wieder aufgrund der in den letzten zwei Wochen gestiegenen Ölpreise.
Das Normalbenzin wird um 12 Cents steigen auf den regionalen Basispreis (Panamá City und Colón) von USD 2,73/Gallone. Das Superbenzin steigt um 11 Cents auf USD 2,88. Diesel (S 5000) steigt um 14 Cents auf USD 2,31, das neue schwefelarme Diesel (S 500) witd USD 2,42 pro Gallone kosten.
Es macht mithin Sinn, noch am Freitag den Tank zu füllen.
Schwere Niederschläge
In den Morgenstunden des Donnerstag kam es zu heftigen Niederschlägen in der Hauptstadt wie eigentlich im gesamten Land. Die Niederschläge wurden von teilweise heftigen Gewittern begleitet und damit auch von Gewitterböen..
Im Stadtteil Bethania fiel ein Stromtransformator aus. Der Straßenverkehr wurde erheblich behindert durch Böen und Wassermassen auf den Straßen. Primär betroffen waren neben der Hauptstadt selbst Coclé, Herrera, Los Santos, Veraguas, Chiriquí, Bocas del Toro, Comarca de Kuna Yala und das Darién (La Palma, El Real und Puerto Indio), natürlich auch die Islas de las Perlas – aber die liegen ja sowieso im Wasser.
Die letzten Meldungen sprachen von umgestürzten Bäumen in der Stadt, schwer und unpassierbaren Straßen. Bäume lagen quer in Calle 11 im Pueblo Nuevo, in Bethania, in der Avenida Juan Pablo II und im Sektor Fátima in Chilibre.
Im weiteren Tagesverlauf zogen die Wolken nach Westen ab.