Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Kanal erwartet 2010 kein Wachstum
Weltweit wird von einem leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung in der Welt gesprochen. Gleichwohl kalkuliert die Kanalverwaltung Panamás ausdrücklich nicht mit einer stärkeren Nutzung des Wasserweges im Jahr 2010.
Seit 10 Jahren steht der Kanal mit dem jetzigen Jahreswechsel unter der Souveränität Panamás. In dieser Zeit konnte die Kanalverwaltung insgesamt aus dem Gewinn heraus einen Anteil von USD 4,753 Milliarden an den panamaischen Staat abführen, erklärte der Verwalter der ACP, Alberto Alemán Zubieta (siehe Grafik).
Das Fiskaljahr 2009 endete am 30. September. Es wurden offiziell 3% weniger Passagen registriert als im vorausgegangenen Fiskaljahr. Dem Augenschein nach – wenn man über die Kanalbrücken fuhr oder den Kanal entlang von Albrook zur Brücke Centenario – hatte man den Eindruck, der Rückgang wäre höher ausgefallen als nur 3%; aber na ja.
Auf jeden Fall hatte man durch die lange zuvor bereits festgesetzte Gebührenerhöhung für die Nutzung des Kanals 10% mehr eingenommen gehabt in der abgelaufenen Abrechnungsperiode.
Balladares aufgetaucht
Er war denn doch noch nicht nach Nicaragua entwichen.
Nach Einleitung der Großfahndung entschloß sich Panamás Expräsident Balladares, „El Toro“, sich am Dienstag Abend um 20.30 Uhr in seinem weißen BMW zur Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität chauffieren zu lassen. Er behauptete, die ganze Zeit in seinem Anwesen in Altos del Golf gewesen zu sein und wäre freiwillig und „auf eigene Gefahr“ zur Staatsanwaltschaft gegangen.
Seine Verteidigerin McDonalds überreichte eine schriftsätzliche Stellungnahme.
Nach weniger als einer Stunde verließ El Toro wieder sichtlich erleichtert die Staatsanwaltschaft. Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Anscheinend kommt es zu einer förmlichen Vernehmung nun am 15. Januar.
Inwieweit Sicherungsmaßnahmen getroffen worden sind, der Reisefreudigkeit des vormaligen Präsidenten Grenzen zu setzen, wurde nicht bekannt. Das Ausreiseverbot bleibt bestehen, ob und ggf. inwieweit das besonders überwacht wird, ist unbekannt.
Die Partei Balladares, die in den Mai-Wahlen gebeutelte PRD und deren Sekretär, sprechen zwischenzeitlich von „Sonderjustiz“ und „Justiz-Terror“.
Sicherheit und Polizei
Schwache Polizeiorganisation stellt das UN Programm Entwicklungspolitik für Mittelamerika und die Karibik fest. Die Bevölkerung wurde unter zu schwacher Polizeipräsenz leiden, der Kriminalität würde es zu leicht gemacht.
Die entsprechende Grafik weist nun allerdings aus, daß Panamá eine positive Ausnahme darstellt. Auf jeden 195. Einwohner kommt ein Polizist. Nur Puerto Rico (215) und Belize (252) sind nicht völlig abgeschlagen hinter Panamá platziert. Nachbarland Costa Rica kommt auf nur einen Polizisten für 350 Einwohner. Ganz am Ende rangiert natürlich das heruntergekommene Karibikland Haiti mit einem Verhältnis von 1 : 1.889.
Stärkung der Sicherheit der Einwohner vor Kriminalität ist eines der zentralen Themen der Regierung Martinelli. Sicherheit und Bereitschaft zu Investitionen gehören zusammen.
Online Shopping unbeliebt
In anderen Ländern ist der Einkauf per Internet fast schon Normalität. Nicht so in Panamá.
Nur wenige Geschäfte bieten Online Shopping an. Entsprechend überfüllt sind die Malls in den Monaten November und Dezember gewesen.
Dennoch beginnt sich da was zu regen. Die Supermarktkette „Rey“ bietet noch keinen Einkauf online an, der Konkurrent „Super 99“ grundsätzlich schon, wenngleich das derzeit noch nicht funktioniert. Man wird dort per Kreditkarte und Paypal zahlen können. Riba Smith, für viele der beste Supermarkt Panamás, bietet bereits Online Shopping an mit Auslieferung. Über die Feiertage war der Online Shop aber geschlossen; er wird erst wieder am 2. Januar geöffnet. Auch der Weinhandel von Felipe Motta hat die Zeichen der Zeit erkannt.
Alle diese Versuche des Online Shoppings sind zunächst nur in spanischer Sprache verfügbar. Die englischen Seiten werden bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.
Guten Rutsch
Wir wünschen allen Lesern unserer Nachrichten einen „guten Rutsch“ ins neue Jahr 2010.
Da wir erneut vor einem „langen Wochenende“ stehen, erscheinen neue Nachrichten erst wieder kommenden Montag, den 4. Januar 2010.