Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Öffentliche Investitionen
In weniger als zwei Jahren im Amt hat die neue Regierung und ihr Ministerium für das Öffentliche Bauwesen Infrastrukturarbeiten ausgeschrieben und vergeben in Höhe von USD 3,5 Milliarden.
In dieser Summe sind die Kosten der Metro nicht inbegriffen. Die Summe ist vergleichbar mit dem Betrag, der für den Bau der neuen dritten Schleusen der Kanalerweiterung ausgegeben wird (USD 3,118 Milliarden).
Am meisten verschlingt die Neustrukturierung des Straßenwesens. Das allein beträgt etwa USD1,7 Milliarden. Die Vorfinanzierung obliegt in der Regel den ausführenden Firmen und ist von den Preisen umfaßt.
Am meisten hat von Aufträgen die brasilianische Firma „Odebrecht“ profitiert; darüber haben wir an dieser Stelle kürzlich berichtet. Gut „bedient“ wurden auch die Unternehmen „FCC“, „Transcaribe“ und „Meco“.
Hinsichtlich der vierten Brücke über den Kanal und der Autobahn bis Chame läuft alles auf einen öffentlichrechtlich-private Mixtur hinaus. Aus einer Maut sollen die Kosten allmählich beglichen werden.
Schuldverschreibung von Odebrecht
Wir schreiben an dieser Stelle aus gegebenen Anlässen viel von dem brasilianischen Bauunternehmen „Odebrecht“.
Odebrecht hat nun eine Schuldverschreibung platziert in Höhe von USD 500 Millionen mit einer Laufzeit von 12 Jahren.
Hintergrund: Odebrecht ist nicht nur in Panamá allgegenwärtig. Zusammen mit den Firmen „Inkia“ aus Israel und „Graña Montero“ aus Perú bildet Odebrecht in Perú ein Konsortium, das drei Ausschreibungen gewonnen hat in Perú von drei zentralen Wasserkraftwerken mit einer Gesamtinvestitionssumme von USD 1,8 Milliarden.
Capac startet Donnerstag
Die Baumesse „Capac“ (Cámara Panameña de la Construcción) – EXPO VIVIENDA VERANO 2011 – startet am Donnerstag. Etwa 160 Aussteller aus Panamá werden präsent sein.
Es existiert auch ein Rahmenprogramm, das der Leiter der Organisation, Gabriel Diez, erläuterte. Ein sog. „Concurso de Competencias Laborales“ wird vom 1. bis 3. April gegenüber der Messehalle „Atlapa“ im „Sheraton“ abgehalten werden.
Im Januar dieses Jahres sind in Panamá die Baugenehmigungen um 6,5% zurückgegangen. In Colón waren das 32,6%, in Panamá 12,5%, und zusammengenommen in David, Santiago, Chitré, Aguadulce und La Chorrera 53.6%.
Gestiegen ist die Zahl der Baugenehmigungen in San Miguelito (+111,6%) und in Arraiján (+133,8%). Nur dürfte dort der Wert der Bauten im Schnitt deutlich tiefer liegen.
So räumte der Repräsentant Gastón Regis der Capac auch ein, daß das Bauwesen ein sehr „zyklisches Geschäft“ sei. Viele der Bauten in Panamá wären für internationale Klientel gewesen. Nunmehr stehen Bauten für die panamaische Mittelklasse im Fokus. Man erwarte daher bis zum Jahresende ein Plus an Baugenehmigungen von 8% – aber nochmals: wohl mit geringeren Werten.
Und dann räumt Regis noch ein, daß ein weiteres Ansteigen der Treibstoffpreise alles in Frage stellen könnte. Man wissen nicht, was passieren wird.
Unilever in Panamá
Seit März hat nun auch Unilever einen multinationalen Sitz in Panamá und profitiert von den steuerlichen Vorteilen des panamaischen Gesetzes 41 (sedes de empresas multinacionales – SEM).
Logistik und Belieferung von Unilever wird für andere lateinamerikanische Staaten nun von Panamá aus erfolgen.
„Viererbande“ soll öffentlich diskutieren
Die Einladung zu einem Meinungsaustausch des amtierenden Präsidenten Martinelli an seine drei noch lebenden Amtsvorgänger löst Diskussionen aus.
„Öffentlich“ sollte das sein. Ein derartiges Gespräch müßte von Rundfunk und Fernsehen live übertragen werden, fordert Professor und Rechtsanwalt Miguel Antonio Bernal. Beipflichtet tut ihm Jaime Abad, ehemaliger Direktor der „Policía Técnica Judicial“.
Immerhin würden da führende Panamaer miteinander sprechen, und es wäre sehr interessant, ob in diesem Zusammenhang auch gessprochen würde über die zwei schwebenden Ermittlungsverfahren gegen die Amtsvorgänger Torrijos und Balladares.
Die Frage ist: Will man Spektakel, „Viel Lärm um nichts“, oder sollen sich die Mitglieder der „Viererbande“ vertraulich austauschen.
Mauscheln oder Amusement, was ist gewollt?
Neue News erst wieder am Montag
Nein, es steht kein Feiertag an. Im Gegenteil:
Wir haben den Rest dieser Woche extrem viel zu tun und sind außerhalb des Büros beschäftigt.
Aus diesem Grund können erst kommenden Montag wieder tagesaktuelle Nachrichten erscheinen.
Wir bitten um Verständnis.