Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Schlechte Zeit für Dollaranleihen
Praktisch ein komplettes Jahrhundert machte Panamá gute Erfahrungen mit dem Dollar. Allmählich wird die amerikanische Schrottwährung aber zur Belastung.
Panamá fand auf den internationalen Märkten nicht hinreichend Abnehmer für seine Staatsanleihe zugunsten des Entwicklungsfonds „Fondo Fiduciario para el Desarrollo“ (FFD). USD 125 Millionen konnten untergebracht werden – mehr aber nicht. Das Ziel waren USD 760 Millionen gewesen.
Vizefinanzminister Dulcidio De La Guardia räumte ein, daß man offensichtlich nicht den optimalen Zeitpunkt gefunden hätte, und man im kommenden Jahr erneut mit den Staatsschuldverschreibungen sich auf dem Markt versuchen wolle.
Auch Panamá muß sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Gewiß, der Dollar ist nun einmal die Landeswährung von Panamá. Aber eine Staatsschuldverschreibung in Dollar und dann am Markt lanciert von einer Citigroup ist derzeit einfach kein Renner.
Es wird nun von Analysten diskutiert, ob das Scheitern der Dollaranleihe der Reputation von Panamá als Schuldner schaden könnte. Festzuhalten bleibt, daß die USA – als für den Dollar verantwortliches Land – himmelhoch jauchzen würden, hätten sie – in Relation gesetzt – Eckdaten wie Panamá. Mit den finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Panamás wäre der Dollar eine starke Währung.
Die USA und deren Währungspolitik beginnen Panamá zu schaden.
Dem Privatinvestor bieten einige Banken in Panamá zwischenzeitlich auch Eurokonten an.
Noch besser ist die private diskrete und sichere Einlagerung von Gold in Panamá. Gold kann ohne jedwede Steuer in Panamá ein- und auch wieder ausgeführt werden. Da wird nichts registriert.
Hätte Panamá goldgedeckte Anleihen auf dem Markt angeboten, die wären weg gegangen wie die berühmten heißen Brötchen.
Landtausch mit den USA
Unmittelbar vor Weihnachten hat Panamá auch formalrechtlich drei Grundstücksparzellen an die USA übertragen, auf denen zwischenzeitlich das neue Gebäude der US-Botschaft in Clayton errichtet worden ist.
Wie berichtet, ist das ein Tausch mit dem Gelände, auf der noch die alte US-Botschaft steht in der Av. Balboa. Diese wird abgerissen und es entsteht eines der größten Hochhäuser Panamás an dieser Stelle, der „Finanz-Tower“, der „Torre Financiera“. Mehr als 60 Jahre war dort die US-Botschaft.
1938 war hinsichtlich des Terrains an der Av. Balboa ein Vertrag zwischen Panamá und den USA abgeschlossen worden, der 999 Jahre Besitz garantierte. An ein Jahrtausendwerk hatte man sich nicht herangetraut – nun hatte das nicht einmal 100 Jahre Bestand.
Panamá City erstickte im Müll
Es ist immer dasselbe in der Hauptstadt. Zu Weihnachten erstickt die City im Müll.
Täglich werden 1.300 Tonnen Müll produziert. Der Dezember wird einen Anstieg von 42% ausweisen. Die „Dirección Municipal de Aseo Urbano y Domiciliario“, konkret dessen Direktor Harmodio Montaner, hat keine Sondermaßnahmen in der Schublade. Was solle man tun, fragt er, etwa den Müllbediensteten den Weihnachtsurlaub sperren?
Am Samstag arbeiteten die Müllmänner wieder. Sie sammelten 2.767 Tonnen Müll ein.
Wer hat das eigentlich abgewogen?
Feuer bei Tagarópulos
Das Lager des Lebensmittelimporteurs „Tagarópulos“ in David (Chiriquí) ist vergangenen Mittwoch von einem Großbrand betroffen worden.Der Schaden beträgt tausende von Dollar.
Die Arbeiten der Feuerwehr waren behindert durch zu schwachen Wasserdruck in David. So dauerte es 1 ½ Stunden, bis das Feuer unter Kontrolle war.
Tagarópulos ist einer der ganz großen Importeure Panamás. Der Name verrät, warum man in Panamá in Supermärkten Retsina zu kaufen bekommt, Joghurt mit 10% Fettgehalt aus Griechenland, Ouzo, Taramas und mehr. Das Lammfleisch importiert Tagarópulos allerdings aus Spanien.
Mußte das nun ein Feuer fressen?