Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Fallende Staatsverschuldung in Panamá
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt betrug die Staatsverschuldung Panamás am 31. März 2004 noch 70%.
Dieser Wert ist zum 31. März dieses Jahres zurückgegangen auf noch 42,8%.
Irgendwie laufen die Uhren in Panamá immer anders als im Rest der Welt.
Oft laufen sie angenehmer, nicht immer, aber oft.
Leicht fallende Arbeitslosigkeit
Die staatliche Contraloría gibt bekannt, daß die Arbeitslosenrate Ende März 6,3% betragen hatte. Im März 2008 lag der Wert bei 6,4%.
Generell wird festgestellt, daß die Arbeitslosenrate fällt in städtischen Regionen, aber ansteigt in ländlichen Gebieten.
Die aktive panamaische Bevölkerung ab 15 Jahren umfaßt 2,384053 Millionen. Erfaßt sind in der Zahl aber nur 94,4% der Bevölkerung; das ist der Anteil. der nicht indigener Herkunft ist.
Unsere Indianer entziehen sich also der statistischen Erfassung.
Streit um Abgeordnetendiäten
Im Gesetz zur Entlohnung von Abgeordneten steht, daß diese nach Ablauf einer Legislaturperiode zu entlohnen sind bis Ende August.
Nun hat man aber in Panamá die Phase des Machtübergangs zwischen den Wahlen und dem Amtsantritt um zwei Monate verkürzt. Die neue Regierung und auch das Parlament tritt in neuer Besetzung zusammen ab 1. Juli. Man hat offenbar schlicht vergessen, auch das Gesetz, das die Entlohnung regelt, entsprechend anzupassen.
Der staatliche Zahlmeister (Comptroller) Carlos Vallarino steht auf dem Standpunkt, daß er für Juli und August nichts mehr auszahlt. "Keine Arbeit, kein Geld", ist seine einfache Lösung.
Er liegt auch rechtlich richtig. Das ist eine offensichtliche Regelungslücke – allenfalls von den Herren des Parlaments bewußt vergessen.. Dafür zahlt man nicht noch.
Panamá freut sich mit Barça
Gute Stimmung nach dem Champions League Sieg des CF Barcelona über ManU.
An vielen Autos flatterten die blau-roten Wimpel der Katalanen schon vor dem Spiel. Während des Spiels war es bestimmt schwer, ein Taxi in Panamá zu bekommen. Wer fährt auch bei einem derartigen Finale blödsinnig mit einem Auto in der Stadt herum?
Als mein Taxifahrer gegen Mittag mitbekam, daß ich kein Yankee bin sondern Alemán, wollte er mir etwas vom FC Bayern München erzählen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich schrieb ihm erst einmal die Namen, "VFL Wolfsburg" und "TSG 1899 Hoffenheim" in sein hübsch gebundenes Büchlein für wichtige Informationen. und erklärte ihm etwas vom "VW-Konzern" und "SAP" bzw. "Hopp-Hopp-Hurra".
Er weiß jetzt, daß Wimpel vom FC Bayern megaout sind. Dann wollte er noch wissen, wo eigentlich derzeit Kevin Kuranyi spielt. Den betrachtet man als großen panamaischen Fußballer, weil dessen Mutter Panamain ist.
Aber über Schalke 04 wollte ich nun wirklich nicht sprechen.
Schalke und Barça, das sind wirklich zu verschiedene Welten. Das kann man keinem panamaischen Taxifahrer antun.
Virus A(H1N1) in Panamá
3 neue Fälle wurden in Panamá bestätigt.
Die Zahl der Infizierten beträgt jetzt 79. Von denen wird bei 4 Patienten die Erkrankung als schwerwiegender angegeben.
Zu beachten: Derzeit hängen ca. 100 Ergebnisse noch durch. Bestätigt werden schneller immer die relativ gravierendsten Fälle.
Blick über die Grenze:
Die Dominikanische Republik bezeichnet sich offiziell noch immer frei vom Virus A(H1N1). Die Realität sieht anders aus.
Frankreich hat auf dem Flughafen Charles de Gaulle für alle Flüge aus der Dominikanischen Republik wegen des H1N1-Risikos Alarm angeordnet. Diese Information über die Maßnahme hat der französische Journalist, Jean Michel Caroit, der Kontakt zu den französischen Behörden hat, der dominikanischen Online-Zeitung Clave Digital mitgeteilt. Es existieren jedoch drei Fälle in Chile, ein Fall in Peru, plus am vergangenen Donnerstag zusätzlich acht weitere Fälle in Peru sowie jetzt ein Fall in Rußland, wo der Virus nachgewiesen worden ist. Das Makabre: Es sind alles rückreisende Touristen von einem Aufenthalt in der Dominikanischen Republik, bis dato also 13 Fälle.
Wenn 13 Personen die Erkrankung aus der Dominikanischen Republik haben einschleppen können in ihr Heimatland, dann muß es auch infizierte Dominikaner geben. Und das scheint sich zu bestätigen. Im bedeutenden Tourismusgebiet Bávaro bestehen Verdachtsfälle auf H1N1-Infektionen, wie der Arzt, Doktor Feris Iglesias, mitteilte. Wie er ausführte, sind nicht nur Touristen, sondern auch Hotelangestellte betroffen. Er sagte, daß bis jetzt bei Urlaubern aus Venezuela, Peru, Chile, Argentinien und Rußland Grippe des Typs A festgestellt wurde. Der Arzt und Epidemiologe beschuldigte den dominikanischen Gesundheitsminister der Täuschung, wenn er von negativen Analysen und Testergebnissen bezüglich Grippe A spreche. Auch das berichtet Diario Online. In der Dominikanischen Republik existiert nicht, was nicht existieren darf.
Da ertragen wir lieber die hohen bekanntgegebenen Zahlen und freuen uns, nicht in einem unterentwickelten verantwortungslos handelndem Land zu leben wie etwa der Dominikanischen Republik.