Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Der diskrete Etat des Präsidenten
Es ist in Lateinamerika weit verbreitet, daß ein Präsident über Sondermittel verfügt, die sich einer weitergehenden parlamentarischen Kontrolle entziehen. Der Präsident entscheidet allein über die Mittelverwendung seiner persönlichen Amtsführung, die im Regelfall im Detail kaum publik wird.
Martín Torrijos hat in seiner Amtszeit von 58 Monaten USD 22,3 Millionen nach Gutdünken verwandt für das, was er im Rahmen seiner Amtsführung für unverzichtbar hielt. Da werden mehr als nur Blumensträuße mit bezahlt worden sein..
Aber damit lag Torrijos durchaus im Schnitt, wie die Grafik zeigt.
8% mehr neue Jobs
Im Bereich der Hauptstadt ist die Zahl der abgeschlossenen Arbeitsverträge im ersten Halbjahr um 8% angestiegen.
41.151 neue Arbeitsverträge wurden geschlossen zwischen Januar und Juni. Einzelhandel und Industrie wie der Bau waren hierbei die stärksten Triebfedern, wobei der Bausektor deutlich führt.
Für Lateinamerika wird nicht ausgeschlossen, daß die Arbeitslosenzahl von 16 Millionen ansteigen könnte auf 17,8 Millionen. Auf Panamá scheint das aber nicht zuzutreffen.
Allerdings war der Anstieg der Beschäftigtenzahl nicht so stark wie in den Vorjahren – aber sie steigt gleichwohl und fällt nicht.
Busausschreibung
Die "Autoridad de Tránsito y Transporte Terrestre" (ATTT) hat das Ausschreibungsverfahren eingeleitet hinsichtlich der Anschaffung neuer Busse für die Hauptstadt. Die veralteten stinkenden Busse sollen bald aus dem Straßenbild verschwunden sein – und bis zur Metro vergehen noch einige Jahre. Außerdem kann keine Metro die Notwendigkeit des Einsatzes auch von Bussen überflüssig machen.
Bieter aus dem In- und Ausland haben Zeit, ihr Gebot abzugeben bis zum 4. September. Auch die finanzielle Seriosität des Bieters wird geprüft neben seiner Erfahrung im Geschäft.
Kriminelle beeindruckt?
"Die ersten Pflaumen sind madig", sagt der Volksmund. Voreilige Erfolgsmeldungen sollte man immer mit Vorsicht genießen.
Gleichwohl: Der neue Polizeidirektor Gustavo Pérez gibt bekannt, daß in den ersten 23 Tagen im Monat die Kriminalität im Vergleich zur identischen – kurzen – Vorjahreszeit gefallen sei um 4,7%.
Drastisch gefallen sind die Tötungsdelikte, nämlich um 40,98%. Körperverletzungen kamen 27,35% weniger vor. Auch der Raub ging zurück: Um 16,10%.
Sollten die "klassischen" Kriminellen beeindruckt sein von straffer organisierter Strafverfolgung?
Zu früh, in Euphorie zu verfallen – aber zweifellos interessant.
Justizministerium bereitet Haushalt 2010 vor
Das Justizministerium hat beim Wirtschafts- und Finanzministerium Haushaltsmittel für das kommende Jahr beantragt in Höhe von USD 608,147 Millionen.
Minister José Raúl Mulino erklärt, ein Großteil dieser Gelder sei dem Vorhaben geschuldet, mehr Sicherheit im Land zu gewährleisten.
Müllmänner
Das Gehalt der im Straßendienst arbeitenden Männer der Müllabfuhr der "Dirección Municipal de Aseo Urbano y Domiciliario" (Dimaud) wird erhöht um monatlich USD 50,00.
Bislang verdiente man dort nur USD 250,00. Das sind immerhin 20% mehr.
Unternehmer aus Taiwan
Eine Gruppe von Unternehmen aus Taiwan wird vom 16. bis 19. August Panamá besuchen kommen. Die Vorbereitungen des Besuches haben bereits begonnen. Es ist bekannt, daß Taiwan sich am Bau der Metro beteiligen möchte.
Steigende Aids Zahlen
Die Anzahl der mit Aids infizierten Personen steigt.
Im laufenden Jahr wurden 212 neue Infektionen registriert. Davon betreffen 149 Fälle männliche und 63 weibliche Personen.
Die meisten Neuinfektionen vermelden Panamá, San Miguelito und Panamá Oeste. Erst mit Abstand folgt Colón.