28. August bis 03. September 2011

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Diese Woche in Panamá

Neues vom Märchen

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Es gibt genug Anhaltspunkte, um einen Prozeß der Rückabwicklung einzuleiten, erklärte am Wochenende Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino zu César Seguras märchenhafter Übertragung des 11-Millionen-Dollar-Grundstückes. 

Öffentliches Interesse gehe vor privatem, sagt nun auch Präsident Martinelli im Fernsehen, ein nicht ungefährlicher Satz. Danach flog er nach Deutschland.

In Panamá kennt man vermutlich nicht die Lehre, unter welch engen Begrenzungen nur ein begünstigender Verwaltungsakt wieder rückgängig gemacht werden kann.

Zwischenzeitlich erklärt unser Gärtner César Seguro, wenn der Staat ihn enteignen wollen, dann könne er das gern tun. Da er aber alles rechtmäßig erworben habe, sei dies nur gegen Entschädigung möglich. Er hätte registriert, daß das Katasteramt von einem Wert ausgeht von USD 11 Millionen bis sogar USD 28 Millionen. „Dann zahlt mal schön!“

390 Dengue Fälle

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Im laufenden Jahr wurden 390 Fälle klassischer Dengue in Panamá diagnostiziert. Das sagte am Wochenende Gesundheitsminister Vergara im Fernsehen. Es handele sich um den „Typ 2“, der nicht zu unterschätzen ist.

Von den 390 Dengue-Fällen wären 70 als „kompliziert“ einzustufen.

Die Dengue Fälle haben derzeit steigende Tendenz – Regenzeit.

Canasta Básica – Umfrage zu Warenkorb

Offizielle Inflationsstatistiken und „gefühlte Verteuerung sind zweierlei. Immerhin veröffentlich Panamá nicht zur Inflationsstatistiken, sondern auch die Verteuerung des statistischen Warenkorbes der Durchschnittsfamilie.

Das Meinungsforschungsinstitut „Dichter & Neira" hat nun die Panamaer zum Warenkorb befragt. Das Ergebnis der Befragung von Mai bis August:

94,8% der Befragten sagen, daß die Verteuerung sehr bedeutend sei. 94,3% registrieren als besonders verteuert den Reis. 72,8% nennen -somit auf Platz 2 – das Fleisch, gefolgt von Milch mit 67,8% an Nennungen und das Brot mit 64,9%.

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Beim Brot kam es zu neuen Preisauszeichnungen von Gesetzes wegen. Es muß der Gramm Preis angegeben werden.

Die Verbraucher meinen, das hätten die Bäcker gleich einmal für eine heimliche Preiserhöhung ausgenutzt. Eine Flauta, für die man 50 Centavos gezahlt hatte, kostet nach der Preisauszeichnungs-Umstellung 65 Centavos, nannte ein Befragter als persönliche Beobachtung.

Fallende Mietpreise?

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Panamá wächst, immer mehr Panamaer streben nach Immobilieneigentum zu für sie erschwinglichen Preisen.

Parallel einher geht eine Abnahme von Menschen, die Apartments und Viviendas mieten wollen. Der Rückgang liegt bei 50%.

Interessenvertreter und Präsident Wilson Ruíz der Immobilienwirtschaft (Asociación Panameña de Corredores y Promotores de Bienes y Raíces – Acobir) beeilt sich zu betonen, daß ein Preisrückgang damit nicht einherginge. Fallen würden die Preise nur bei Apartments, für die eine Miete von USD 6.000 gefordert würden. Im Bereich von USD 10.000 bis USD 15.000 sei das nicht der Fall und auch nicht im unteren Preissegment. Im untersten Preisbereich würden die Mieten sogar um 50% steigen.

Das hört sich recht unlogisch an.

Folgerichtig sagt Wirtschaftswissenschaftler Rolando Gordón, die Mietpreise fielen nach Untersuchungen auch in den unteren Preisbereichen. Eine erhebliche Anzahl von Panamaer entscheidet sich für erschwingliches Eigentum und gegen Miete. Das wirkt sich natürlich auf den Preis aus – nicht nach oben.

Wachstum 9,8%

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Die Zahlen machen einen fast schwindlig

Das Wirtschafts- und Finanzministerium gibt bekannt, daß das Wirtschaftswachstum Panamás von Januar bis April dieses Jahres um 9,8% gestiegen wäre.

Nun hat Wirtschaftswachstum in Panamá jahrelange Tradition. In dieser konkreten Zeitspanne hatte das Wachstum 2007 sogar 12,2% betragen, 2008 noch immer 10,5%, 2007 war das Wachstum gefallen auf 4,6% (da schrieben andere Länder tiefrote Zahlen), 2010 waren es dann immerhin wieder 6,7% – und nun diese Zahl!

Die Inflationsrate hat in dieser Zeit 3,9% betragen.

Bauwirtschaft legt 64,6% zu

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Zahlen aus dem Wirtschafts- und Finanzministerium weisen aus, daß die Bauwirtschaft, alle Projekte zusammengenommen, im April dieses Jahres um 64,6% zugenommen hatte.

Der Viviendabau liegt klar in Front mit einer Zunahme um 113,4%. Die Investitionssumme, die sich dahinter verbirgt, beträgt USD 386,9 Millionen.

Der Bereich der Eigenheime stieg um 17,6%, der Baumarkt unabhängig vom Wohnungsbau stieg um 10,9%.

Auf Einkaufszentren, Lagerhallen, Büros und Hotels konzentriert sich derzeit die Bauwirtschaft, wir vermerken allerdings einen Wandel im Verhältnis der öffentlichen und privaten Auftraggeber.

Die Zementproduktion ist nur um 1,4% angestiegen. Zement war in der vergangenheit allerdings primär für die riesigen Infrastrukturprojekte (Stichwort: Kanal) gebraucht worden, andere Bautypen benötigen nicht die entsprechenden Unmengen an Zement.

Spareinlagen verdoppelt in 5 Jahren

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2006 hielten die lokalen Banken Panamás Spareinlagen in Höhe von USD 28 Milliarden. Das sind zwischenzeitlich USD 54 Milliarden, gibt die panamaische Bankenaufsicht bekannt.

85% dieser Einlagen finden sich bei Banken mit einer lokalen Lizenz. Von der Gesamtsumme gehören 77% Privatkunden.

Verfassungsgericht für Panamá?

Auf einer Versammlung haben am Mittwoch Jura-Professoren verschiedener Universitäten des Landes unter der Führung von Ulises Pitty die Schaffung eines Verfassungsgerichtes gefordert.

Dieses solle unabhängig sein vom Obersten Gerichtshof.

Der Vorschlag geht nun in die aktuelle Verfassungsdebatte ein.