Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Martinelli bei Lula
Mittwoch trafen in Brasilien der gewählte Präsident Panamás und Brasiliens Regierungschef Lula Da Silva zusammen.
Offiziell wurde über das Treffen nichts verlautbart. Aber es ging um die Intensivierung des Wirtschaftsaustausches zwischen beiden Ländern. USD 416,2 Millionen betrugen die Wirtschaftsaktivitäten der beiden Länder im vergangenen Jahr. Allerdings gehen davon USD 391,2 Millionen auf Exporte Brasiliens. Sicher war das Thema daher auch, sich einem Gleichgewicht zumindest etwas anzunähern.
Thema war auch die Messe "Feria Casa Design", die im August in Panamá stattfindet, und an der zahlreiche brasilianische Firmen teilnehmen wollen. Ein weiteres Thema war ein mögliches Handelsabkommen zwischen den beiden wirtschaftlichen supranationalen Organisationen Mercosur (Südamerika) und SICA (Mittelamerika). Panamá ist mit beiden Organisationen verbunden aufgrund seiner geographischen Lage.
Martinelli lud Brasiliens Staatschef zur Teilnahme bei seiner Amtseinführung am 1. Juli ein.
Streik beim Zoll beendet
Seit Freitag arbeitet der Zoll in Panamá wieder normal. Die Arbeitsaussetzung von zwei Tagen hat der Wirtschaft Millionen gekostet.
Der am Mittwoch aus dem Amt scheidende Präsident Martín Torrijos Espino unterzeichnete das Gesetz über die Laufbahn von Zöllnern, worin geregelt wird, daß 197 Zollbedienstete nicht mehr nur vorübergehend beim Zoll beschäftigt sind, sondern dauerhaft. Dies geht mit einer jährlichen Mehrzahlung einher für die Staatskasse in Höhe von insgesamt ca. USD 1 Million. Weiter wurde beschlossen, daß das Wirtschafts- und Finanzministerium, die Zollbehörde und die Vereinigung der Zollfunktionäre eine Kommission bilden, um die künftige verbesserte Gehaltsstruktur im Rahmen einer neuen Karriereleiter beim Zoll auszuarbeiten. Da auch die Entlohnung erhöht wird, kostet das den Staat nochmals ca. USD 1 Million zusätzlich pro Jahr.
Aber solche Peanuts holen Zöllner mit Leichtigkeit wieder rein – wenn sie motiviert sind.
Minus-Wachstumswerte im April
Nun ist es passiert, das erste Mal nach 6 Jahren, nach genau 71 Monaten. Das Wirtschaftswachstum Panamás im April lag um -2,65% unter dem Wert des Vorjahres, weist der Index IMAE (Índice Mensual de Actividad Económica) aus.
Das letzte Mal war das passiert auch in einem Monat April – im April des Jahres 2003 mit -2,17%.
Das akkumulierte Wirtschaftswachstum innerhalb von 12 Monaten verringerte sich damit auf +1,5% bis April 2009. Im vergangenen Dezember hatte der 12-Monats-Durchschnitt noch 8.3% betragen, im Januar dann 3.5% und nun der April mit noch +1.5%. Es wäre schon angenehm, wenn im Spätsommer die Wirtschaft wenigstens begänne, wieder etwas anzuziehen.
Viele haben den Einbruch kommen sehen, meint der panamaische Wirtschaftswissenschaftler Hedmond Ríos. Die Kreditvergaben waren rückläufig, die Baugenehmigungen gingen zurück, Exporte sind stark eingebrochen wie auch die Importe. Die Nachfrage nach Gütern gehe allgemein zurück wie die Investitionstätigkeit von In- wie Ausländern. Auch wenn Panamá weiter besser dasteht als die meisten Länder dieser Welt: Die Internationale Wirtschaftskrise trifft auch den Isthmus.
Im Herbst kommt die Zeit, in der im notleidenden panamaischen Immobilienmarkt diejenigen, die über Geld verfügen, lukrative Käufe tätigen können. Der Käufer diktiert den Preis. Auch wenn die Immobilienbranche weiß, daß spätestens 2011 alles wieder florieren wird – das Geld fehlt ihnen jetzt!
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern" – so wurde einst aus dem armen Mann Onassis einer der reichsten Männer der Welt.
Wirtschaftliche Sonderzone für Hewlett Packard
Am 23. Juni publizierte die amtliche Gaceta Oficial die Inkraftsetzung der wirtschaftlichen Sonderzone mit zoll- und steuertechnischen Sonderregeln zugunsten der Exporte von "Hewlett Packard Global Service Panamá", S.A.
In das Projekt investierte Hewlett Packard USD 4,0965 Millionen. Das Unternehmen sagt, daß durch das Projekt direkt 1.000 Arbeitsplätze entstünden, indirekt deutlich mehr.
Sklavenarbeit für wenig Geld?
Es geht um die vielen Call Center in Panamá.
Der Grundlohn beim Berufsstart liegt um die USD 500,00 im Monat, wovon die Sozialversicherung abgezogen wird.
Bei einigen renommierten Call Centers wird mehr verdient – und natürlich bei "Porno Calls". Man muß aber normalerweise schon eine leitende Position in der Hierarchie erreichen, um auf USD 800,00 zu kommen. Die Arbeitszeit pro Woche liegt bei 42,5 Stunden, auch samstags wird von 08:00a.m. bis 01:00p.m. gearbeitet.
Um die 6.000 Panamaer arbeiten derzeit in Call Center. Sie kommen freiwillig. Das spricht gegen die These, daß das "Sklavenentlohnung" wäre.
Steigende Hotel- und Restauranteinnahmen
Bis Ende April haben die Hotels und Restaurants in Panamá 134,6 Millionen Dollar eingenommen. Das waren 5% mehr als in derselben Zeit des Vorjahres.
Dennoch ist das Anwachsen von 5% weniger als in den Jahren zuvor, früher wuchs das noch mehr.
Virus A(H1N1) in Panamá
Zuletzt 403 Fälle bestätigt in Panamá. 169 Erkrankte sind weiblichen, 188 männlichen Geschlechtes.
Glaubt man den Zahlen zur geschlechtlichen Verteilung, dann laufen einige Neutren in Panamá herum.
Nationalflagge auf Soße
Ein Verstoß gegen das Recht Panamás. Es wird strafrechtliche Konsequenzen wegen Mißbrauch hoheitlicher Symbole geben gegen den Lebensmittelkonzern "Unilever", der seine kreolische Fertigsoße "Natura’s" mit der panamaischen Nationalflagge auf der Packung zum Kauf anbietet.
Verletzt ist Artikel 7 des Gesetzes No. 34 vom 15. Dezember 1949 sowie Gesetz 35 vom 10. Mai 1996 betreffend Markennamen.
Unilever in Panamá sagt, das Produkt komme aus Costa Rica. Konzernintern ist die Unilever Zentrale in El Salvador zuständig. Das wiederum ist der Staatsanwaltschaft in Panamá ziemlich egal. Da kommt eine Geldstrafe.