Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Die Ricardo-Martinelli-Fiesta
Nicht nur Feiertag am 1. Juli, es gibt ein großes Programm in Panamá anläßlich der Amtseinführung des neuen Präsidenten Ricardo Martinelli.
Fiesta im Coliseo Roberto Durán (Juan Díaz) ab 2:00a.m. Es treten bekannte Künstler auf wie Ulpiano Vergara, Dj Black, El Roockie, Samy & Sandra Sandoval und Comando Tiburón. Das alles geht bis 8:00p.m. Gegen 6:00p.m. wird in dem bunten Treiben das Erscheinen des neuen Präsidenten erwartet, der dort – dann in Amt und Würden – sein Volk begrüßen wird. Natürlich ist der Eintritt zu diesem Großereignis frei. Die Kapazität von 11.500 Personen wird nicht reichen, die das panamaische "Kolosseum" maximal aufnehmen kann. Natürlich existiert eine VIP-Lounge für die Ehrengäste.
Ab 8:00p.m. muß Martinelli an anderer Stelle weiterfeiern, nämlich mit Freunden und Ehrengästen im Atlapa. Mit dabei sein wird dort auch der Präsident Taiwans, Ma Ying-jeou. Als besonderes Geschenk hat der Ehrengast Musiker und Tänzer(rinnen) aus Taiwan mitgebracht. Da hat die Presse keinen Zugang.
Das werden doch wirklich Tänzerinnen aus Taiwan sein und nicht etwa Natsch-Tänzerinnen aus Indien?
Steigende internationale Banktransaktionen
Um 23,7% sind die internationalen Geldüberweisungen zwischen Banken von und nach Panamá seit dem Jahr 2007 gestiegen. Dabei wurde das S.W.I.F.T. System genutzt.
Diese Information gab der panamaische Direktor Harmodio Quintero von der "Sociedad para Intercomunicaciones Financieras Interbancarias Mundiales" (S.W.I.F.T) anläßlich des "XIV Encuentro Latinoamericano" bekannt, das diese Woche hier in Panamá stattfand und Mittwoch endete. 200 technische Leiter der lateinamerikanischen SWIFT-Organisation trafen sich zum Gipfel im führenden lateinamerikanischen Bankenzentrum.
8.830 Finanzinstitutionen aus 209 Ländern nutzen SWIFT. Das kleine Panamá repräsentiert 5% aller SWIFT-Tansaktionen ganz Lateinamerikas. Für 2009 erwartet Panamá ein Anwachsen der SWIFT-Aktivitäten erneut um 20% herum.
Aristides Hernández, Präsident von Latin Consulting, sieht in den Zahlen einen Vertrauensbeweis ausländischer Investoren in die Solidität des Bankenplatzes Panamá
"Dienst nach Vorschrift" beim Zoll
Schleppende Zollabfertigung – besser: Streik – an der Grernze mit Costa Rica und am Flughafen seit Mittwoch Vormittag. Betroffen ist auch der Zoll an der Zollfreizone in Colón. Mit "Dienst nach Vorschrift" wollen Panamás Zöllner eine Gehaltsaufbesserung durchsetzen. Seit Ewigkeitenn liegt das Einkommen der normalen Zollbediensteten bei USD 350,00. Aus einem einst gut bezahltem Job wurde eine Arbeit gegen Hungerlohn.
Die praktisch nicht mehr gegebene Güterabfertigung führt zu erheblichen Verlusten in der Wirtchaft.
Vorschlag: Zoll abschaffen, einfach alles passieren lassen. Freiheit ohne Grenzen.
Fusion von Kultur und Tourismus
Es werden Pläne des neuen Präsidenten bekannt, das "Instituto Nacional de Cultura" (INAC) mit der "Autoridad Panameña de Turismo" (APT) zu fusionieren. Kultur und Tourismus seien thematisch eng verbunden.
Nicht jeder ist davon begeistert, es geht wie immer auch um Pfründe. Roberto Enrique King, Präsident der "Asociación de Teatristas de Panamá" (ASTEP) kündigt dagegen Widerstand von Künstlern an. Für ihn sei das ein "Rückfall". Vom "Ende der Kunst" wird sogar gesprochen. Das erscheint sehr dramatisch – zu dramatisch.
Das könnte nämlich im Gegenteil sehr wirtschaftlich sein. Das Casco Viejo ist ein Weltkulturerbe – und damit Ziel eigentlich aller Touristen in Panamá. Hier muß endlich etwas bewegt werden. Das wiederum kostet Geld. Mit zusammengefaßten Etats läßt sich nun einmal mehr bewegen.
Kaffee von Schädling bedroht
Die sog. "Temida Broca del Café" ("Kaffeebohnenbohrer") macht den Kaffeeanbauern in Panamá Sorgen.
Sie überträgt einen schädlichen Pilz auf Getreide – und eben auch auf Kaffee. Erstmals 2005 wurde der Schädling in Panamá festgestellt. Derzeit wird in Boquete eine bedrohlich Zunahme des Schädlingsbefalls registriert. Drei Kaffeeplantagen sind allein im laufenden Jahr befallen worden in Palmira Abajo in Chiriquí. Es sind die Finca Moreno, Finca Jackson und die Finca Bouchain.
Im Jahr 2000 wurde der Schädlig erstmals festgestellt in Costa Rica nahe der Grenze zu Panamá. Er dürfte von indianischen Kaffeepflückern eingeschleppt worden sein.