Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Oster-Exodus
Die Bustarife waren erst kurz vor Ostern um 21% angehoben worden. Trotzdem reisten abertausende aus Panamá zu den Osterfeiertagen ins Landesinnere, oft zu ihren Angehörigen.
Mehr als drei Stunden warteten die Reisewilligen im zentralen Busbahnhof von Albrook, bis sie endlich an der Reihe waren. Die meisten Touren hatten als Ziel Chiriquí, Veraguas und die Halbinsel Azuero am Pazifik. Die Nutzung der Überlandbusse hatte am Mittwoch und Donnerstag 50% höher gelegen als im Jahr zuvor. Normalerweise reisen in der Semana Santa 150.000 Passagiere, diesmal waren es um die 300.000. Wegen der erhöhten Tankstellenpreise haben diesmal viele den billigeren Bus gewählt, um ein eigenes Tanken zu umgehen.
Das wird bestätigt durch Verkehrszählungen in Aguadulce (Coclé). Wo dieses Jahr 74.530 Fahrzeuge bis Donnerstag Mittag gezählt werden konnten, waren es im Vorjahr noch 96.237 gewesen.
Am Donnerstag war es zu schweren Staus gekommen im Bereich der Zusammenführung der Autobahnen von den beiden Brücken bei Arraiján. Es war zu einigen Unfällen dort gekommen. Weitere Staus gab es an den Ausfahrten nach La Chorrera und Coronado.
Es treffen stets zwei Faktoren zusammen. Der Panamaer ist in der Regel ein sehr schlechter Autofahrer. Von vorzeitigem Einordnen auf die richtige Fahrspur kann sehr oft nicht die Rede sein. Man bleibt dann schlicht auf der linken Fahrspur stehen, bis man rechts herauskommt. Die Polizei wiederum hat keinen Schimmer, wie man Verkehrsfluß aufrechterhält. Sie Suche nach Parkplätzen bei den Supermärkten von Coronado führt zu Staus, die dann bis auf die Autobahn hinauswachsen – und die Polizei schaut taten- und ideenlos zu.
Wer in der Hauptstadt geblieben war, hatte die Möglichkeit, nach Panamá Viejo sich zu begeben. In den Ruinen der vom britischen Piraten Morgan zerstörten ersten Siedlung von Panamá wurden Passionsspiele aufgeführt. Also nicht „Griechische Passion“ à la Nikos Kazantzakis sondern „Panamaische Passion“.
Oster-Blackout
Gegen 18.30 Uhr gingen zwischen Capira und Aguadulce am Ostersamstag für 14 Stunden die Lichter aus.
Zwei Jugendliche hatten gemeint, das von Ihnen geführte Fahrzeug auf einen Hauptstrommast prallen lassen zu müssen zwischen Chame und Bejuco. Verletzungen erlitten sie nicht. Aber sie sorgten für osterliche Ruhe am Hauptausflugsziel der Panamaer an der Pazifikküste. Egal ob Chame, Gorgona, Coronado, San Caros oder Playa Blanca: Die oft sehr lautstarken Oster-Fiestas fielen aus.
Schon während der Nacht traten viele frustriert wieder ihren Heimweg in die Hauptstadt an, früh am Sonntag folgte der Rest.
Superbenzin nun bei USD 4,50/Gallone
Seit Ostersamstag kostet die Gallone Superbenzin – 95 Oktan – maximal USD 4,50 in der Basisregion Panamá City – Colón. Das sind schon wieder 27 Cents mehr.
Die Preise für das Normalbenzin – 91 Oktan – und für schwefelarmes Diesel waren eingefroren worden (USD 3,99 bzw. USD 3,80), um eine durch das Ansteigen von Transportpreisen drohende Beschleunigung der Inflationsspirale zu verhindern.
Die Steuer auf Diesel beträgt 25 Cents. Diese Steuer ist durch die Preiserhöhung des Wochenendes schon aufgebraucht dadurch, daß die Regierung den Mehrpreis übernimmt. Beim Normalbenzin – Steuer von 60 Cents – wurden nun aber auch bereits 40% der Steuer konsumiert. Will die Regierung den Preis langfristig subventionieren, kann das sehr teuer kommen.
Das war wohl eher eine Panikreaktion als bis zum Ende durchdacht.