25. September 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Der Unternehmer im Amt

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„Diese Regierung ist die von Unternehmen, nicht von Politikern“, erklärte Panamás Präsident Ricardo Martinelli in den USA ganz offen gegenüber CNN in einem Interview.

 „Wir führen die Regierung nicht wie eine Eisdiele.“ Politiker würden immer nur ihre Partei im Kopf haben, ihm ginge es um die Menschen im Land. Das sei der wesentliche Unterschied seiner Politik gegenüber der herkömmlichen Art, Politik zu betreiben.

Er hätte klare Vorstellungen, wie Panamá umzubauen sei. Es gehe um eine umfassende Sozialreform.

BNP Paribas verlässt Panamá

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Mittwoch Nachmittag soll es in der BNP Paribas zu einem Treffen mit den Bediensteten gekommen sein, im Rahmen dessen diese darauf vorbereitet wurden, dass die panamaische Tochter der französischen Bank Panamá verlassen werde und beginne, seine Geschäftszweige zu veräussern. 

Der Druck seitens Frankreichs und der OECD sei zu gross geworden, in einer „Steueroase“ Geschäfte zu betreiben. 

Tatsächlich zieht sich die BNP Paribas generell aus Lateinamerika zurück. Der Abschied wird auch vorbereitet aus Argentinien, Uruguay und Costa Rica.

Wer geht schon zu einer Bank von der man weiss, dass das Mutterhaus sich seinen Regierungen unterworfen hat und seine Kunden verpetzt? Die Dresdner Bank hat sich schon vor Jahren aus Panamá abgesetzt und niemand weint ihr eine Träne hinterher.

Druck wird auch ausgeübt auf die spanische BBVA.

Doch Spanien hat andere Bindungen zu Lateinamerika und die BBVA will das lukrative Geschäft in der Region nicht verlieren. Man hofft, dass es zwischen Spanien und Panamá zumindest zu einem Abkommen kommt, wie es derzeit auch mit Italien diskutiert wird. Das sind zwei Länder mit besonderen Beziehungen zu Panamá. Unternehmen aus diesen beiden europäischen Ländern haben auch den Zuschlag bekommen beim „Sahnestück“ des Ausbaus des Panamá Kanals.

Nichts bekannt ist von Druck der englischen Regierung auf die HSBC. Aber die Briten führen die anderen Europäer in Sachen „Steueroasen“ schliesslich traditionell an der Nase herum.

Ansonsten gilt: Man geht ohnehin besser zu einer der gesunden Banken in Panamá, die rein panamaische Banken sind. Da gibt es kein Mutterhaus aus einem Land, das das Bankgeheimnis abgeschafft hat und auf die Tochter Druck ausüben will.

Wie es aussieht, werden mehr asiatische und arabische Banken nach Panamá kommen; aus Ländern, die sich recht wenig um das OECD Kartell kümmern und noch weniger um Gestalten wie Steinbrück, Merkel, Sarkozy & Co.

Der Verlust eines guten französischen Restaurants würde mehr schmerzen als der Abzug der BNP Paribas.

Schwarzbauten in der ZLC

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Dámaso García, Alcalde von Colón, erklärte, in der Zollfreizone dort gäbe es 10 Baufirmen, die dort ohne Genehmigungen arbeiteten. Steuern würden die auch nicht zahlen.

Entsprechend sähen auch die Baustellen aus, von Sicherheitsvorkehrungen keine Spur.

Den Firmen wurde nun eine Frist von 5 Tagen gesetzt, Ordnung in das Chaos zu bringen.

Gefälschte Medikamente

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In der Zona Libre de Colón (ZLC) wurde die pharmazeutische Firma „Spectrum Traiding“ geschlossen.

Ohne jegliche Genehmigung wurden dort Pharmazeutika hergestellt. 

Alles fiel auf bei einer Strassenverkehrskontrolle auf der Transístmica.  Diese Medikamente wurden konfisziert wie auch die in der ZLC samt Gerätschaften. Die Firma verschiffte auch per Container in die USA.

Und was wurde gefälscht? Ein bekanntes Produkt der Firma „Pfizer“ – Viagra.