Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Investment Grade bei Fitch Ratings für Panamá verkündet
„Fitch Ratings“ ist die erste Rating-Agentur, die Panamá den Investment Grade verliehen hat; es geschah am Dienstag.
Bislang hatten in Lateinamerika nur Brasilen, Mexiko, Chile und Perú den Status des „zuverlässigen Schuldners“, was zu deutlich günstigeren Kreditzinsen an den internationalen Finanzmärkten führt. Panamá ist das einzige Land Mittelamerikas mit dieser Bonität.
Institutionelle Investoren wie zum Beispiel Pensionskassen sind per Gesetz oder durch ihre eigenen Statuten verpflichtet, nur Anleihen von Schuldnern zu kaufen, die ein bestimmtes Mindestrating haben. Dabei wird unterschieden zwischen „Investment Grade“ und „Speculative Grade“ – Letztere werden auch „Junk Bonds“ genannt. Die Ratings AAA bis BBB (inklusive Baa3 bzw. BBB-) werden als „Investment Grade“ bezeichnet.
Bis zum Dienstag hatte Panamá bei Fitch noch die Bewertung „BB“ nun hat Panamá dort „BBB-“, also die erste Stufe des Investment Grades. Theresa Paiz Fredel, Direktorin für den Bereich „Staatsanleihen“ bei Fitch, erklärte, ausschlaggebend seinen gewesen die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes im letzten Jahrzehnt, die positive wirtschaftliche Entwicklung Panamás trotz der schwersten Finanzkrise nach dem 2. Weltkrieg, die konsolidierten öffentlichen Finanzen, das beständige wirtschaftliche Wachstum über viele Jahre hinweg, die jüngste Steuerreform, wie die gezeigte Haushaltsdisziplin mit einem Defizit von nur 1% am Ende des vergangenen Jahres.
Entscheidender letzter Schritt war demnach die panamaische Steuerreform dieser Tage gewesen, die dem Staat zuverlässige Einnahmen garantieren.
Die Bedeutung des Investments Grades wird sich schon in naher Zukunft zeigen im Rahmen von vermehrten Auslandsinvestitionen im Land. Und auch der Privatinvestor wird sich vermehr fragen, ob er mit Abwesenheit im soliden „Wachstumsmarkt Panamá“ nicht etwas verpaßt.
José Abbo von der Crédit Suisse bezeichnete das „Upgrading“ Panamás als „überfällig“.
Bis zur Jahresmitte wird erwartet, daß „Standard & Poors“ und „Moody´s“ nachziehen werden.
2013 in Panamá
Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino in Begleitung seines Stellvertreters Dulcidio De La Guardia nutzten das Jahresgipfeltreffen der „Interamerikanischen Entwicklungsbank“ (BID) im mexikanischen Cancún nicht nur zu einem Treffen mit Vertretern der Ratingagentur Moody´s, die aller Voraussicht nach im Mai Panamá ebenfalls den Investment Grade verleihen wird.
Die Vertreter der 48 Mitgliedsländer beschlossen, ihr Jahrestreffen 2013 abzuhalten in Panamá.
Bio Diesel sucht Rechtsgrundlage
Zwei Gesellschaften sind in Panamá registriert, die die Produktion von Bio-Diesel im Land vorantreiben wollen.
Es handelt sich um „Biodiésel Panamá“, die zunächst den überschaubaren Betrag von USD 10.000 investiert hat und um „Amobio“, die immerhin schon USD 5 Millionen in das Projekt hineingesteckt haben. Außerdem gibt es noch die „Cooperativa de Productores de Palma Aceitera de Chiriquí“ (Coopemapachi).
Was fehlt ist ein Gesetz, daß die Kommerzialisierung auf großer Fläche erlaubt, also die notwendigen Anpflanzungen als Voraussetzungen der Bio-Diesel Gewinnung. Bislang wurde in Panamá noch nicht einzige Gallone Bio-Diesel produziert.
Der Bio-Diesel soll gewonnen werden aus den Früchten der Afrikanischen Palme im Land. Der Anbau könnte insbesondere in Chiriquí die Einbußen am Arbeitsmarkt aus der stark dezimierten Bananenproduktion ausgleichen. „Chiquita“ hatte sich mit seiner Bananenproduktion aus Panamá zurückgezogen gehabt, weil andere Länder noch niedrigere Arbeitskosten bieten – die Geschichte der Bananenproduktion und ihre Auswirkungen in Lateinamerika füllen Geschichtsbände; jeder kennt den Namen der „United Fruit Company“.
Ersatz also durch Palmenanbau für Bio-Diesel. Unter der Torrijos Administration ging so gut wie nichts vorwärts. Man hofft nun auf Klimaverbesserung unter der neuen Regierung Martinelli. Profitieren würde neben Chiriquí primär der Darién.