Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Álvaro Uribe in Panamá
Freitag kam Kolumbiens Staatspräsident zu einem Kurzbesuch nach Panamá zum Treffen der Konferenz des Rates lateinamerikanischer Unternehmer (CEAL).
Zunächst traf Álvaro Uribe Vélez mit seinem panamaischen Kollegen zusammen. Danach wohnte er einem bilateralen Treffen kolumbianischer und panamaischer Unternehmensvertreter bei.
Uribe will das Freihandelsabkommen mit Panamá schnell unter Dach und Fach haben. Der bilaterale Handel hatte 2008 USD 285 Millionen erreicht. Kolumbianische Investitionen in Panamá belaufen sich auf etwa USD 1,7 Milliarden.
Kolumbiens Staatschef machte sich abermals stark dafür, endlich den „Korken im Darién“ zu ziehen und eine Straße zwischen den beiden Nachbarländern mit geordnetem Grenzübergang herzustellen. Der Abbruch der Straße mitten im Darién in Panamá ist in der Tat ein Anachronismus.
Uribe vertritt die Auffassung, daß die Banditen (der FARC) diese Straße nicht bräuchten, die nutzten die Schleichwege, für die sei die Straße eher schädlich. Die ideologische Debatte um die Straße müssen beendet werden, es gelte nun, eine Verbindung herzustellen.
Martinelli antwortete, daß es dazu bestimmt irgendwann kommen werde. Umweltschutzgesichtspunkte seinen dabei zu berücksichtigen zugunsten der Artenvielfalt in Darién. An den Gedanken einer Straßenverbindung mit Kolumbien müssen sich die Panamaer erst noch gewöhnen.
Aber das wird leichter, wenn demnächst – neben dem Freihandel – die Stromverbindung nach Kolumbien und bis weit nach Mittelamerika hinein in Funktion gesetzt ist. Dann gibt es plötzlich einen „Sachzwang“ auch für die Straße.
So „geht“ Politik. Überall in der Welt und auch in Panamá.
Verbrauchervertrauen in Panamá
Das Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung Panama´s ist bei seinen Bewohner sehr groß.
„The Marketing Group“ (TMG) hat auf ihrem Index 118 Punkte zum Verbrauchervertrauen registriert, zwar 7 Punkte weniger als nach der letzten Umfrage vor einem Jahr, aber immer noch sehr viel. Erst bei 100 Punkten liegt die Grenze des Umschlagens in den negativen Bereich.
Man erwartet etwas steigende Preise und eine gleich bleibende Beschäftigungsquote.
Auch die Unternehmer sind optimistisch ins Jahr 2010 gestartet. 47% glauben, das 2010 besser werde als es 2009 war. Pessimistisch sind nur 15%.
Kein Regen mehr bis August?
Wesentliche Niederschläge bis August oder zumindest Juli wird es in weiten Teilen Panamás nicht mehr geben, erklärte der Direktor des panamaischen Zivilschutzes SINAPROC, Artura Alvarado.
El Niño hätte Panamá nun voll im Griff.
Der Direktor der staatlichen Trinwasseraufbereitung „Instituto de Acueductos y Alcantarillados Nacionales“ (IDAAN), Manuel González Ruiz, äußerte seine Besorgnis, daß beispielsweise der Wasserspiegel des Sees Alajuela derzeit bereits alle zwei Tage um einen Fuß (30,48 cm) fallen würde.
Er bemerkte darüberhinaus, daß der Wasserdruck in den wichtigen Städten – auch in der Hauptstadt – nachlassen würde, führte das aber auch erhöhten Konsum zurück. Es erging ein Appel an die Konsumenten, mit Wasser sparsam umzugehen.
Die IDAAN muß sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, bei defekten Wasserrohren nur unzulänglich zu reagieren. Oft sprudelt Trinkwasser aus defekten Rohren, und trotz Benachrichtigung läßt man das schleifen.