Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Großklinikum
Wir berichteten schon am 9. August (S. Archiv). In Chivo Chivo – nördlich der Hauptstadt in Richtung „Las Cumbres“ – verfügt die CSS über Gelände, das genutzt werden soll für den Bau von 14 Kliniktürmen. Das neue öffentliche Krankenhauszentrum auf einer Fläche von 32 Hektar soll errichtet werden mit einem Kostenaufwand von USD 450 Millionen.
Nun wird darüber diskutiert, ob dieses Gelände den Nationalpark „Parque Nacional Camino de Cruces“ (PNCC) beeinträchtigt. Das ist der Weg, auf dem einst die Spanier ihr in Perú geraubtes Gold auf die Atlantikseite schleppten, um es nach Spanien zu transportieren.
Wie es aussieht, ist das Gelände aber gerade nicht vom PNCC umfaßt, es sei ausdrücklich ausgenommen worden von dem 1992 kreierten Nationalpark. In der Tat handelt es sich um das „Antennenfeld“ („campo de antenas”), das alte US-amerikanische Kommunikationszentrum der militärischen kontinentalen Südverwaltung, natürlich gelegen in Panamá.
In unmittelbarer Nähe an dem Antennenfeld vorbei führt die Schnellstraße von der Centenario Brücke nach Bethania. Mal wieder viel Lärm um wenig. Und ganz bestimmt ist ein Krankenhauszentrum dort gut gelegen, wo eine wichtige Schnellstraße in unmittelbarer Nähe ist.
Petaquilla: Noch nichts übergelaufen
Wir berichteten vorgestern. Das Auslaugungsbecken der Goldmine Petaquilla ist bis zur Stunde noch nicht übergelaufen, versichert der Verwaltungschef der staatlichen Umweltbehörde, Javier Arias. Dort nahe wohnende Personen hatten bereits von einem Überlaufen gesprochen.
Keinen Kommentar gab Herr Arias ab zu der Frage, warum Petaquilla die Aufnahme der Förderung gestatten worden war, ohne daß das zweite Auffang-Notfallbecken existierte. Das die Gefahr der Überlaufens mit der Folge von Vergiftungen von Gewässern und Natur bei anhaltendem Regen fortbesteht, gestand Herr Arias hingegen ein. Ob eventuell doch bereits etwas übergelaufen war, wird man erst in etwa einer Woche wissen, wenn die „Acuatec“ die Wasseranalyse des Río Turbe fertiggestellt haben wird.
Panamás Regenloch
Eigentlich ist es langweilig, immer wieder über Niederschläge in der Provinz Chiriquí zu berichten. Wer da hinzieht weiß, daß er ein „Regenloch“ betritt.
Gleichwohl: Das Bergnest Boquete wird einmal mehr gebeutelt. Die Niederschläge dort der letzten Tage – zur gleichen Zeit gab es in der Provinz Panamá herrlichsten Sonnenschein – hatte zur Folge, daß 40 Häuser beschädigt wurden, 95 Personen sind betroffen, eine Brücke hat es verrupft.
Die Kanalisationsvorkehrungen des Río Caldera hielten dem Wasserdruck nicht stand. Infolgedessen kam es schließlich zu Hochwasser auch der Flüsse Palmira, Caldera und Palo Alto mit der Folge, daß Süßwasserfische nie erahnte Regionen besuchen können. So lernt man Boquete kennen.
Betroffen vom Hochwasser sind auch das „Hotel Palo Alto“ wie das „Hotel Garden Inn“. An anderer Stelle sind die Hotels „Ladera“ „Panamonte“ betroffen wie die dort befindliche Austellung von Blumen und Kaffee.
Was das Wasser nicht erledigte, übernahmen umgestürzte Bäume und angeschwemmtes Geröll. Die Gouverneurin Chiriquís, Aixa Santamaría, räumt ein, daß sie ein derartiges Desaster noch überhaupt nicht erlebt hätte.
Die Firma Odebrecht, die „in und um Boquete herum“ Kanalisationsarbeiten ausführt, spricht aufgrund der Wasserschäden von „irreparablen Verlusten“. Andererseits werden sie nicht so „irreparabel“ sein, daß Geld nichts bewegen könnte – bis zum nächsten Niederschlag.