Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Ohne die USA und Kanada
Alle Länder der Region seien sich einig, erklärte Panamás Präsident Ricardo Martinelli am Rande des Treffens des Gipfeltreffens der Vereinigung der lateinamerikanischen Länder und der Karibik. Von den 32 Ländern waren 26 durch ihre Staatschefs vertreten.
Einig worin?
Die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS), gegründet im Jahr 1948 mit Hauptsitz in Washington, der 35 Länder Nord- und Südamerikas angehören, wurde zum Auslaufmodell erklärt. Ziel der OAS war eine engere kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit der Staaten des Doppelkontinents.
Man werde eine alternative internationale Organisation begründen – aber ohne die USA und Kanada.
Es soll eine Art von großer lateinamerikanischer Handelszone entstehen mit leichtem Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Einzelheiten sind noch offen. Aber die Verhandlungen halten auch noch an.
In den USA dürfte sich Ernüchterung breitmachen. Dort hat man anscheinend gehofft, daß die als „rechts“ eingestuften Länder wie Panamá, Mexiko, Kolumbien und neuerdings auch wieder Chile sich dem widersetzen würden. Lateinamerika schickt sich an, sich von seiner Rolle als „Vorhof der USA“ zu verabschieden. Ohne die neue Wirtschaftsgroßmacht Brasilien wäre ein derartige Entwicklung wohl kaum möglich.
Es geht nun darum, daß die Realpolitiker Lateinamerikas alles im Griff behalten. Die bevorstehenden Neuwahlen in Brasilien werden wichtig. Lula darf nach der brasilianischen Verfassung sich nicht zur Wiederwahl stellen.
Panamá und Kapital aus Venezuela
Hugo Chávez vertreibt mit seiner Politik die Brokergesellschaften – Casas de Valores – aus Venezuela. Bevorzugtes Ziel für die Fortsetzung der Geschäfte: Panamá.
In den vergangenen zwei Monaten allein hat Hugo sechs Gesellschaften aus dem Finanzsektor seines Landes „übernommen“. Binnen 90 Tagen müssen alle derartigen Gesellschaften in Venezuela abgewickelt werden.
Folgerichtig stapeln sich nun bei der „Comisión Nacional de Valores“ (CNV) in Panamá die Anträge auf Neuzulassungen. Auf diesem Markt ist nur wenig reguliert in Panamá, in Venezuela sind diese Gesellschaften dem Kunden gegenüber rechtlich in keiner Weise verpflichtet, es sei denn auf der Grundlage eines Individualvertrages. Panamá befürchtet negative Auswirkungen auf den panamaischen Markt deshalb. Andererseits:
„Pecunia non olet“.
Benzinpreise
Es ist damit zu rechnen, daß kommenden Samstag die Benzinpreise weiter fallen werden.
In der Diskussion stehen Preisabschläge zwischen 5 bis 7 Cents pro Gallone für sämtliche Treibstoffarten.
Konkurrenz für Copa
Copa Airlines bekommt für seinen Flug von Tocumen nach Medellín in Kolumbien Konkurrenz.
Ab 17. März fliegt die mittelamerikanische Taca Airlines ebenfalls diese Route montags, mittwochs und freitags. Abflug 13.00h, Ankunft in Medellín um 14.50h. Taca hat eine Allianz mit der kolumbianischen Fluglinie „Avianca“.
Da Taca von Medellín nach Quito und Lima weiterfliegt, ist das durchaus von Interesse.