Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Gold für Papiergeld: Deutsche Bank schuldet Petaquilla um
Der panamaische Goldminenbetreiber Petaquilla steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Nun wird es ausgerechnet die Deutsche Bank sein, die die Schulden in Panamá in Höhe von USD 45 Millionen finanziert. Man hatte bereits seit 4 Monaten verhandelt.
Innerhalb von 5 Jahren will Petaquilla die Schulden durch Goldlieferungen begleichen. Konkret sollen das 68.243 Unzen sein, mittels denen Rückzahlung geleistet werden wird. In den ersten 8 Monaten der Vertragslaufzeit sollen 562 Unzen an die Deutsche Bank fließen. Damit erhält die Deutsche Bank 6,3% des Goldes, das man insgesamt vermutet, aus dem Minenbetrieb fördern zu können.
Petaquilla kalkuliert, von derzeit zu zahlenden 18% an Schuldzinsen auf nur noch 7% zu kommen durch den Wechsel der Zahlungsart von Papiergeld auf Gold. Man würde nun monatlich USD 2 Millionen mehr zur Verfügung haben, die man in weitere Minenprojekte investieren könne.
Die Mine hat allerdings Verbindlichkeiten von noch einmal USD 35 Millionen. In 2 Monaten hofft man, auch insoweit noch ein ergänzendes Abkommen schließen zu können.
Im Juli hatte Petaquilla mitgeteilt, nach Aufnahme der Fördertätigkeit im Januar 6.000 Unzen monatlich gefördert zu haben, wobei man pro Unze zwischen USD 945,00 und USD 1.152,00 hatte erzielen können. Man hätte also im ersten Halbjahr Brutto-Einnahmen gehabt von USD 36 Millionen. Der Minenbetrieb aber verschlänge allein USD 21 Millionen. Für jede Unze geförderten Goldes hätte man Ausgaben in Höhe von USD 600.
Minen & Gefahren für die Umwelt
Die derzeitige Regenzeit liefert Anschauungsunterricht:
Es droht eine Cyanidverseuchung. Die Mine „Molejón“ des Unternehmens „Petaquilla Minerals“ (Donoso, Provinz Colón), ist von schweren Regenfällen betroffen. Es droht nun ein Überlaufen des Beckens zur Auslaugung der bei der Förderung entstehenden giftigen Stoffe. Die Wassermenge dort steht „Oberkante Unterlippe“. Kommt es zu einem Überlaufen, droht dem dortigen Wald und den Flüssen eine Verseuchung mit Cyanid.
Seit Mittwoch bereits wird in der Mine Gold nicht mehr gefördert. Man baut seither an einem zweiten Auffangbecken und kämpft gegen die Zeit, die immer mehr Regen bringt. 100 zusätzliche Arbeiter wurden für diese „Notoperation“ eingesetzt. Das Wochenende über wurde hart gearbeitet.
Das Unternehmen selbst wiegelt ab. Die Situation sei für die Regenzeit völlig normal. Nur viel Erfahrung damit hat man eher nicht, die Förderung ist schließlich erst im Januar aufgenommen worden – in der Trockenzeit. Außerdem haben wir erst August, die Regenzeit hält also noch an. Und es regnet ungewöhnlich viel in diesem Jahr.
Kritik gestattet sei an der Umweltschutzbehörde. Stets nimmt man den Mund sehr voll, lehnt meistens Projekte generell ab. Das ist einfach. Im Detail versagt man, die „trabajo fino“ ist unter aller Kritik. Warum wurde der Beginn der Fördertätigkeit nicht an die Bedingung geknüpft, daß zuvor Reserveauffangbecken zu erstellen sind?
Betrug mit Kreditkarten nimmt zu
Zwischen Januar und Juli wurden 362 Fälle von Betrug mit Kredit- bzw. Debitkarten bekannt. Im gesamten Jahr 2009 hatte es nur 150 Fälle gegeben.
Die Bankenvereinigung weist allerdings darauf hin, daß die wirklichen Zahlen weit höher lägen. Die Banken hätten auch 2009 bereits aufgrund geklonter oder gefälschter „Tarjetas“ (= 80% der Fälle) 5 Millionen Dollar verloren. Die Geschädigten wendeten sich direkt an die Kreditkartenversicherungen und brächten erst gar nichts zur Anzeige – Zeitverschwendung. Nun allerdings dringen die Versicherungen auf förmliche Anzeigen.
Nach ersten Erkenntnissen sind es in erster Linie Kolumbianer und Venezolaner, die die Karten klonen. Häufige Ausgangspunkte des Klonens sind Restaurants, Tankstellen, Hotels, Autovermietungen und Casinos, wo entsprechende „Skimmer“ („pescadoras“) eingesetzt werden.