Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Odebrecht und Odebrecht und Odebr…
Fast hat man den Eindruck, das brasilianische Tiefbauunternehmen „Odebrecht“ wäre konkurrenzlos in Panamá. An öffentlichen Aufträgen hat er nun die Summe erreicht von USD 3,405 Milliarden, davon 73% in der Amtszeit von Ricardo Martinelli.
Schon wieder setzte sich „Odebrecht“ am Freitag bei zwei Projekten durch. Man nähert sich bei den Gesamtaufträgen innerhalb nur eines Jahres nun der 1-Milliarden-Dollar-Grenze (USD 945.500.000). Und schaut man sich als normaler Mitteleruropäer an, was „Odebrecht“ so alles gebaut hat, so sieht das schlicht schäbig aus. Man schaue sich nur die Überführungen an im Bereich Cinta Costera – Av. Mártires. Man hatte nie das Gefühl, daß die Arbeiten richtig abgeschlossen wurden, dafür drängt sich der Eindruck auf, daß vieles schon wieder kaputt geht. Das Traurige: Die Konkurrenz ist auch nicht besser.
Odebrecht hatte die erste Phase der Cinta Costera gebaut noch unter der Präsidentschaft von Martín Torrijos und dann auch die zweite Phase ausgeführt zwischen dem Fischmarkt und dem Zugang zur historischen Altstadt. „Odebrecht“ ist auch beteiligt am Konsortium, das die erste Linie der Metro baut für USD 1,452 Milliarden.
Man hat sich Freitag bei der Ausschreibung durchgesetzt beim ambitioniertesten Straßenprojekt, nämlich der Verbindung der Cinta Costera (Av. Balboa) mit der Av. de las Poetas. Im Einzelnen umfaßt das die Planung, den Bau und die die Finanzierung des Zusammenschlusses dieser beiden Örtlichkeiten, die dritte Phase entlang des Küstenstreifens an der Av. de los Poetas, einen neuen Fischmarkt, die Ausstattung mit Starkstromleitungen, Errichtung von Gehwegen, die Installation von Ampeln in der Av. Balboa und die Instandhaltung der Straßen.
Dafür hat „Odebrecht“ einen Preis angeboten von USD 776,9 Millionen. Der Preis war günstiger als der der beiden Konkurrenten „ICA“ und „FCC“. Auch punktete „Odebrecht“ besser in Sachen „technischer Ausstattung“.
Darüberhinaus gewann „Odebrecht“ am Freitag das Ausschreibungsverfahren hinsichtlich von Baumaßnahmen auch denkmalschützender Art in Panamá Viejo und im Casco Antiguo. Da war man bei dem Preis von USD 168,6 Millionen zwar USD 3 Millionen teurer als die Konkurrenz. Aber die „bessere technische Ausstattung“ gab dann den Ausschlag.
Was wir nicht verstehen:
Wie konnte Odebrecht einen Preis benennen bei der Verbindung der Cinta Costera (Av. Balboa) mit der Av. de las Poetas, wie konnten die beiden Konkurrenten mitbieten, wenn niemand bisher weiß, ob die Verbindung mittels eines Tunnels hergestellt wird oder anders? Oder wissen die Firmen mehr als die Öffentlichkeit?
Was aber hat das dann mit „Transparenz“ zu tun? Um ein Staatsgeheimnis kann es sich wohl kaum handeln.
Exotische Exportartikel aus Panamá
Erfolgreich ist Panamá mit dem Export „exotischer Produkte“. Dazu gehören Stier-Penisse (womit das Rind dann wohl kein „Stier“ mehr sein dürfte), Noni Saft, Taschen aus Krokodilleder oder auch Froschleder.
Die Hauptabnehmerländer sind Puerto Rico, USA, Deutschland, Indien und Taiwan.
Diese Exportindustrie ist sehr spezialisiert und wendet viel Mühe auf, den Markt zu sondieren.
Glen Bravo Álvarez von der Firma „Costa Sol“ ist ein derartiger erfindungsreicher Unternehmer. Es kostete ihn viel Überredungskunst die lokalen Rinderzüchter zu überzeugen, ihm Zugang zu den Schlachthöfen zu gestatten, um die Stier Penisse zu bekommen. Das hat nichts zu tun mit der Geschichte von „Europa und Zeus“, das Produkt gibt es in keinem Sex-Shop, bisher wenigstens nicht. Die Stier Penisse werden zu Hunde-Kau-Spielzeug verarbeitet. Vertrieben wird alles über Miami.